19.12.2022  – Großes Kino bei Twitter: Konzernchef Elon Musk lässt über seinen Abgang abstimmen. Das Drama könnte auch Folgen haben für die Tesla-Aktie. Die ist nämlich ziemlich ausgebombt, der Konzern könnte wieder ein wenig Führung vertragen.

Verkehrte Welt bei Tesla: Der Markt für E-Autos gilt im neuen grünen Zeitalter als das Geschäft der Zukunft schlechthin. Und trotzdem ist die Aktie regelrecht ausgeblutet. Vom einstigen Gipfelsturm ist nichts mehr übrig, der Titel hat rund 60 Prozent korrigiert. Seit dem Allzeithoch im November 2021 hat der Konzern rund 700 Milliarden Dollar an Wert verloren. Erstmals seit November 2020 ist der Market Cap jüngst auf unter 500 Milliarden Dollar gerutscht. Hier der Tageschart.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Dabei glauben durchaus namhafte Analysten an den Titel. RBC Capital beispielsweise hat die Aktie auf „Outperform“ und Goldman Sachs auf „Buy“.

Klotz am Bein

Der Grund für die Baisse liegt auch in der Übernahmeschlacht um Twitter: Elon Musk braucht Geld, er hat immer wieder Tesla-Aktien verkauft. Zuletzt zwischen dem 12. und 14. November rund 22 Millionen Stück im Wert von 3,6 Milliarden Dollar. Daneben belastet die Sorge, dass die steigenden Zinsen die Kreditnachfrage bei Verbrauchern und damit den Tesla-Absatz abwürgen. Zudem stellt sich die Frage, wie sich der Markt in China entwickelt und ob er aus der Corona-Delle herauskommt.

Und jetzt also ein neuer Akt bei Twitter: Elon Musk lässt die Nutzer darüber abstimmen, ob er das Unternehmen weiter führen soll. „Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten“, schrieb er in der Nacht zu Montag auf Twitter. Die Nutzer können mit „Ja“ oder „Nein“ abstimmen; die Tendenz zuletzt stand auf Abgang. Wenn Sie diese Zeilen lesen, wissen Sie vielleicht schon mehr.

Kulturkampf

Musk führt bei Twitter einen Abwehrkampf gegen das eigene woke Management, das er größtenteils gefeuert hat. Für die Moral-Krieger war es kein Problem, dass Islamisten auf Twitter hetzen durften; Donald Trump dagegen war problematisch. Und dann hat sich Musk auch noch für die Republikaner bei den Midterms ausgesprochen – ein unerhörter Vorgang im Silicon Valley. Zuletzt sperrte Musk die Twitter-Konten linker Journalisten, die über den Standort seines Privatjets berichtet hatten – er sah dieses Doxxing als Einladung zu einem Anschlag.

Wir meinen: Vielleicht wäre ein Abgang bei Twitter gar nicht so schlecht für die Tesla-Aktie – dann könnte Musk den Kampf gegen die Kulturschickeria einem anderen überlassen und sich voll und ganz auf das Auto-Geschäft konzentrieren. Jedenfalls wäre ein Exit vielleicht das Signal, auf das die Börsianer warten, um wieder bei Tesla einzusteigen. Wir sind gespannt, wie die Sache weitergeht – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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