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15.06.2021 –Special Report. Oops, he did it again: Elon Musk hat den Preis von Bitcoin wieder nach oben gepusht. Fast bis auf 40.000 Dollar ging es gen Norden. Tesla wird vielleicht doch wieder BTC akzeptieren. Ob dieser Schub anhält? Der E-Auto-Magnat räumte ein, dass seine Firma sehr wohl Bitcoin verkauft hat. Das sieht nach Pump and Dump aus. Und liefert staatlichen Kontrolleuren neue Munition für einen Bitcoin-Bann.

Musk fordert grünen Strom

Gestern twitterte der Tesla-Chef, sein Konzern könne unter Umständen doch wieder BTC als Zahlungsmittel akzeptieren. Aber erst, wenn sich die Umweltbilanz der Digitalwährung deutlich verbessere. Als Richtmarke dafür nannte der exzentrische 49-Jährige einen Anteil erneuerbarer Energien von rund 50 Prozent bei der Bitcoin-Produktion.
Wir meinen: Das Ziel könnte schon dadurch erreicht werden, dass ein Großteil des Mining aus China verschwindet, wo häufig noch Kohle verstromt wird. Peking will sowieso die Cryptos verdrängen, um einen seinen eigenen E-Yuan aufzulegen. Und wenn die Amerikaner übernehmen, die schon viel sauberes Erdgas verbrauchen, dann ist der grüne Großmeister vielleicht wieder happy. Der Hintergrund: Bitcoins werden durch komplexe Rechenaufgaben in Server-Farmen erschaffen. Dabei werden große Mengen Strom verbraucht.

Tesla hat rund 10 Prozent seiner BTC verkauft

Musk hatte die Crypto-Gemeinde mit Widersprüchlichkeiten immer wieder verstört. So wies er jetzt einerseits Vorwürfe der Kursmanipulation zurück. Andererseits gab er zu, dass Tesla sehr wohl rund 10 Prozent seiner Bitcoin-Bestände verkauft habe. Dies aber nur, um zu beweisen, dass man sie abstoßen könne, ohne den Kurs stark zu verschieben. Mhm…

Pump and Dump

Musk reagierte offenbar auf einen Vorwurf von Magda Wierzycka, das ist eine der reichsten Frauen Südafrikas und CEO der Finanzfirma Sygnia. Laut „CoinTelegraph“ donnerte sie: „The [Bitcoin] volatility we have seen is an unexpected function of what I would call market manipulation by Elon Musk.“ Und weiter: „If that happens to a listed company, he would be investigated and severely sanctioned by [the] SEC. “ Musk habe sehr wohl erst den Kurs nach oben gepumpt und dann einen großen Teil am Hoch verkauft. „What we have seen with Bitcoin is price manipulation by one very powerful and influential individual, “ said Wierzycka. Wir meinen: Selbst falls der Konzernchef eines börsennotierten Konzerns wie Tesla keine Probleme mit der US-Börsenaufsicht Security and Exchange Commission bekommt – auch andere Akteure könnten eingreifen.

Zum Spekulieren und für Lösegeld

So meldete sich zufällig gerade wieder der extrem crypto-feindliche Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustin Carstens, zu Wort. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ urteilte er: „Das ist eine Blase.“ Und „ein Umweltdesaster“. Der Markt sei „leicht zu manipulieren – Bitcoin und andere Kryptowährungen sind anfällig für Betrug“, sagte Carstens dem „Spiegel“. „Der Bitcoin ist nur für zwei Dinge gut – zum Spekulieren und für Lösegeldzahlungen“, sagte Carstens. Es sei wichtig, die Regulierung zu verbessern. Dann gab er einen Hinweis auf kommende Dinge: Man müsse vor allem bei Plattformen ansetzen, „auf denen Kryptowährungen gehandelt werden“. Der Chef der BIZ drängte zudem darauf, dass Zentralbanken ihre eigenen Digitalwährungen entwickeln.

Trader happy – Investoren skeptisch

Jedenfalls hat das Hin und Her zwar zur Freude bei Tradern gesorgt – wer schnell auf die Tweets von Musk reagiert, verdient gutes Geld. Doch Investoren schreckt das Gehabe ab. Das räumte auch Nikolaos Panigirtzoglou ein, Analyst bei JP Morgan. Er konstatierte, dass sich institutionelle Anleger zurückhalten: „If I look at these bitcoin fund flows, there is no evidence here of a buying-the-dip mentality,“ erklärte er. Die Nachrfrage bei großen Investoren sei schwach, Futures notierten unter dem Spot-Preis. Wie auch immer: Wir behalten die Lage für Sie im Blick – die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!


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