Bremsspuren an der Börse

 

26.02.2019 – 12:00 Immer schön langsam: Nach einem schwachen Handelsende an der Wall Street und Gewinnmitnahmen in Asien verbucht der DAX im frühen Dienstagshandel ein Minus. Interessant erscheint der Tag vor allem für Devisen-Trader: Der Brexit könnte das Pfund bewegen, Fed-Chef Jerome H. Powell dürfte den Dollar in den Fokus rücken. Und auch am Ölmarkt hat sich Erstaunliches ereignet.

GfK stützt DAX – BASF meldet Zahlen
Erst mal Abwarten in Frankfurt: Der DAX hat am Dienstagvormittag in negativem Terrain gependelt und sich knapp unterhalb der Marke von 11.500 Zählern eingerichtet. Leichte Stütze erhielt der DAX von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK): Das Institut prognostizierte anhaltend hohe Konsumlaune und veröffentlichte daher für März einen zum Vormonat unveränderten Konsumklimawert von 10,8 Punkten. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF federte schwache Zahlen mit einer erhöhten Dividende ab. Die Ausschüttung soll um 10 Cent auf 3,20 Euro je Aktie steigen. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten sank 2018 im Jahresvergleich um fast 23 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

New York bremst
Die Wall Street hatte den Montag zwar leicht im Plus geschlossen – einmal mehr hatte die Hoffnung auf eine Lösung im chinesisch-amerikanischen Zollstreit zunächst für Rückenwind gesorgt. Doch im späten Handel bröckelten die Kurse. So rettete der Dow Jones zur Schlussglocke nur noch ein leichtes Plus von 0,2 Prozent bei 26.091 Punkten. Das Tageshoch hatte rund 150 Punkte darüber gelegen. Der S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 2.796 Zähler zu und der Nasdaq-Composite-Index gewann 0,4 Prozent auf 7.554 Stellen.

Gewinnmitnahmen in Asien
In Tokio büßte der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 21.449 Punkte ein. In China gab der CSI-300-Index um 1,2 Prozent auf rund 3685 Punkte nach. Tags zuvor hatte der Index mit den 300 wichtigsten Werten des chinesischen Festlands noch rund 6 Prozent gewonnen. Das war nicht nur das größte Tagesplus seit 2015. Der Index eroberte nun auch wieder das Niveau vom Juni vergangenen Jahres. Einen Dämpfer verpasste die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde – sie warnte vor einer Spekulationsblase. Was heißen könnte, dass sie in den Börsenhandel eingreift.

Was will die Fed?
Am Dienstag bleibt ansonsten die (Geld-) Politik für Trader wichtig. US-Notenbankchef Jerome Powell soll vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses sprechen. Börsianer erwarten, dass Powell die Zinsen in einem Wirtschaftsboom allmählich nach oben setzen könnte. Der Bericht im Kongress setzt sich auch am Mittwoch fort.

Hickhack um den Brexit
Derweil geht das Tauziehen um den Brexit weiter, was das britische Pfund in den Fokus rückt. Die Labour-Partei forderte nun ein zweites Brexit-Votum. Klar: Abstimmen, bis das Ergebnis passt. Außerdem erwägt Premierministerin Theresa May einem Medienbericht zufolge eine Verschiebung des Brexit-Termins, um einen ungeordneten Austritt zu verhindern.

Trump versenkt den Ölpreis
US-Präsident Donald Trump legte unterdessen sein eigenes Konjunkturprogramm via Twitter auf. Der POTUS – President of the United States – versenkte mal kurz den Ölpreis, was den Verbrauchern mehr Geld in der Haushaltskasse lässt. Trump kritisierte das OPEC-Kartell, er twitterte, dass die Ölpreise zu stark stiegen und dass die OPEC sich „entspannen“ solle. Einfach mal locker machen gilt natürlich nicht für Trader in diesem spannenden Markt.

Schwelender Konflikt auf dem Dach der Welt
Und was sollten Sie sonst im Auge behalten? Beispielsweise einen potenziell extrem gefährlichen Konflikt, den hierzulande die Massenmedien kaum auf dem Bildschirm haben – die Spannungen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan. Gerade hat Indien einen Luftangriff auf das Nachbarland geflogen. Eine neue Stufe der Vergeltung, offenbar für einen Selbstmordanschlag in Indisch-Kaschmir, der 40 Soldaten das Leben kostete. Für das Attentat vom 14. Februar hatte die in Pakistan basierte Militanten-Gruppe Jaish-e-Mohammad die Verantwortung übernommen. Seit Jahren köchelt der Streit um die überwiegend moslemische Region, die größtenteils vom hinduistischen Indien besetzt ist. Sollte der Kaschmir-Konflikt atomar eskalieren, droht ein globales Börsenbeben. Bleiben Sie wachsam!

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