22.11.2023  – Die Bullen schmelzen dahin wie Schokolade: Die Kakao-Rally ist nicht zu stoppen. Die alten Gründe sind auch die neuen. Wir liefern ein kurzes Update.

Heftige Rally: In New York erreichten die Futures gerade ein neues 46-Jahres-Hoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Hier der Tageschart. Der Grund für die Hausse: Am Markt macht sich laut der Finanzwebsite Barchart.com die Sorge breit, dass die aktuelle globale Produktion nicht ausreichen wird, um ein weltweites Defizit zu verhindern.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Zudem meldete die Intercontinental Exchange (ICE) eine Leerung der Lager: In den Häfen der USA sind die Reserven so niedrig wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, hieß es von der Rohstoffbörse in Atlanta.

Probleme in Afrika

Passend dazu eine Meldung von der Elfenbeinküste: Demnach hat der wichtigste Produzent vom 01. Oktober bis 19. November rund 415.000 Tonnen verschifft – ein sattes Minus von 29 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr.

Wie an dieser Stelle zuvor schon berichtet, werden die Farmer in Afrika von der Black Pod Desease geplagt – die Schwarzfäule wurde durch heftige Regenfälle angefacht. Der verantwortliche Pilz senkt nicht nur die Erntemenge, sondern auch die Qualität. Dazu gesellt sich der Swollen Shoot Virus, der von Läusen übertragen wird und zum Absterben der Pflanzen führt. Die Experten des Tropical Research Services vermuten, dass ein Fünftel der Pflanzen in der Elfenbeinküste befallen sind.

Den zweitgrößten Produzenten Ghana plagen ähnliche Sorgen. Dazu kommt die Tatsache, dass Dünger knapp wird. Schon im Sommer hatte die dortige Regulierungsbehörde gewarnt, dass die Farmer ihre versprochenen Erntequoten nicht einhalten werden. Die Ernte 2022/23 wird vermutlich bei 683.000 Tonnen und damit auf einem 13-Jahrestief liegen – das ist rund ein Viertel unter den Schätzungen.

Spekulative Verzerrung?

Allerdings sollten die Bullen vorsichtig sein, warf die Website „Dairy Processing“ ein – die Datenlage sei völlig unklar. Spekulative Fonds steckten zumindest teilweise hinter der Hausse, die nicht komplett von der fundamentalen Seite getragen werde. So vermute ein Analyst bei einem größeren Schokoladen-Hersteller, dass der Schmuggel in Nachbarländer zu dem Rückgang der Ernte in der Ivory Coast beitragen habe – die sei eigentlich nur um 10 Prozent gesunken. Nachbarländer zahlten den Bauern mehr als die Elfenbeinküste. Vermutlich liege das globale Defizit im Jahr nur bei rund 2 Prozent, was den Bull Run nicht rechtfertige.

Außerdem breche die Nachfrage langsam ein. So meldeten die Kakao-Mühlen in den USA einen Rückgang in der Verarbeitung bis dato im dritten Quartal von 18 Prozent. In diesem Zeitraum war immerhin Halloween mit erfasst. Das Minus in Europa lag laut „Dairy Processing“ nur bei 0,9 Prozent, doch Asien meldete minus 8 Prozent.

Wir sind also gespannt, ob die Rallye weitergeht – immerhin stehen wir vor der Weihnachtssaison, in der traditionell Schokolade genascht wird. Am besten zusammen mit einem guten Whisky. In diesem Sinne: Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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