Stock Trading

12.01.2021 –Special Report. Gemetzel bei den Cyber-Currencys: Der Preis für Bitcoin ist am Montag zweistellig eingebrochen. Schuld war eine Warnung aus England. Und ein großer Investor warf das Handtuch. Zuvor hatten Anleger verstärkt auf Cyber-Currencies gesetzt: Nach der Senatswahl in Georgia und den versprochenen Inflationsorgien der kommenden US-Administration hat der Crypto-Markt erstmals die Marke von 1 Billion Dollar überschritten.

Selloff wegen FCA-Warnung

So schnell kann es gehen: Vorige Woche hatte der Crypto-Markt rund 1,1 Billionen Dollar erreicht. Bis dato hat er rund 200 Millionen Dollar an Wert verloren. Bitcoin rutschte von rund 40.000 auf rund 32.000 Dollar ab. Einer der Gründe ist die für den Markt überraschende Dollar-Stärke.
Zudem sandte eine Warnung der britischen Financial Conduct Authority (FCA) die Cryptos gen Süden: Anleger müssten darauf vorbereitet sein, alles zu verlieren. So hieß es in einer Pressemitteilung: “Investing in cryptoassets, or investments and lending linked to them, generally involves taking very high risks with investors’ money.” Daneben meldete „The Times“, dass sich einige Banken weigerten, Überweisungen von Crypto-Börsen auszuführen. Übrigens war gerade der große Handelsplatz Coinbase zum zweiten Mal in drei Tagen nicht erreichbar, was im Markt für einige Nervosität sorgte.

Guggenheim schießt die Cryptos ab

Letztlich nahm Scott Minerd von Guggenheim die E-Devisen ins Visier. Er twitterte: “Bitcoin’s parabolic rise is unsustainable in the near term. Vulnerable to a setback. The target technical upside of $35,000 has been exceeded. Time to take some money off the table.” Der Mann weiß, wovon er spricht, er hatte im Dezember die 40.000 Dollar als Ziel ausgegeben.

Die Mutter aller Blasen

Vor einigen Tagen hatte außerdem die Bank of America Bitcoin als „The Mother of all bubbles“ bezeichnet. Analyst Michael Hartnett konstatierte: „violent inflationary price action past two months, bitcoin is up 180%, with the cryptocurrency market now more than $1tn as Bitcoin past 2 years blows-the-doors-off prior bubbles.“

bitcoin

Das Fazit von Hartnett: Das Platzen der Blase bleibe das größte Bullen-Risiko. Und nur am Rande: Auch er warnte vor der wachsenden Polarisierung in der US-Wählerschaft, genau wie wir das in unseren jüngsten Special Reports auch getan haben. Hier seine Worte: „decade-long backdrop of maximum liquidity and technological disruption has caused maximum inequality & massive social and electoral polarization…value of US financial assets (Wall Street) now 6X size of GDP.“

Entwertung des Dollars

Soweit also die Bären. Geht es wieder nach oben? Wer weiß. Die Bullen haben auch einige Argumente auf ihrer Seite. Vor allem die erwartete Inflation hatte zuvor die virtuellen Währungen angeschoben. Die Anleger fürchten die Entwertung ihrer Ersparnisse: „The more that people perceive that their assets, particularly their liquid assets such as fiat currencies are eroding in value, the more they will look for alternatives,” urteilte Geoffrey Morphy, Präsident des kanadischen Crypto-Miners Bitfarms Ltd.

Indirektes BTC-Investment

Der virtuelle Raum ist auch sicher, falls die Banken kollabieren. Noch. Doch es gibt ein Problem: Wie Sie wissen, warnen wir seit geraumer Zeit davor, dass Peking und der Rest der Welt BTC und co. als ungeliebte Störenfriede in der Geldpolitik eliminieren könnten. Einfach durch ein Verbot, so wie das Ripple jüngst erfahren musste.
Erste schlaue Investmentbanken gehen daher einen Umweg. So hat Morgan Stanley im vierten Quartal seinen Aktienanteil an MicroStrategy auf über 10 Prozent fast verfünffacht. Das Software-Unternehmen hatte im Sommer rund 250 Millionen Dollar in BTC investiert und ist damit zu einer Art BTC-Fonds geworden. Morgan Stanley ist somit in Bezug auf einen Exit auf der sicheren Seite: Direktinvestoren werden in Bitcoin feststecken, falls ein Verbot kommt. Aus Aktien wie MicroStrategy kommen Anleger dagegen wieder heraus.

Vorsicht Kontraindikatoren

Am Sonntag wies der wirtschaftlich natürlich wesentlich professionellere „Economist“ darauf hin, dass BTC weiter anziehen dürfte, falls Portfolio Manager verstärkt einsteigen – zumindest habe die E-Devise dann einen Boden eingezogen. Wie es aussieht, haben einige Anleger dies kurzfristig zum Kassemachen genutzt, nachdem die Nachricht in die Welt geblasen wurde. Unser Fazit: Klar ist nur, dass es bei den Cryptos nie langweilig wird. Wir sind gespannt und behalten die Angelegenheit für Sie im Auge!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.