12.09.203 – Jetzt geht’s los: Heute beginnt in Washington D.C. der Kartellprozess gegen Google. Zu erwarten sind negative Schlagzeilen, die einige Anleger erschrecken könnten. Doch keine Bange: Der Konzern befindet sich in guten Händen.

 

Chance auf die Erholung oder Beginn eines großen Absturzes? Wir sind gespannt. Hier im Blick der Vier-Stunden-Chart. Wer in Apple investiert, sollte jedenfalls die News aus China im Blick behalten. Vor allem, da sich Apple in Kürze zu neuen Produkten äußern will – und vielleicht auch auf die Lage im roten Reich eingehen wird.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Google wird vorgeworfen, als Mega-Monopolist Konkurrenten klein zu halten. Und beispielsweise auf Smartphones als Standardanbieter der Konkurrenz keine Chance zu lassen. Google kontert, das sei wie im Supermarkt – jede Marke wolle den besten Platz im Regal erhalten. Jeder könne Google ganz schnell vom Handy entfernen oder eine andere Suchmaschine wählen – Google sei eben die beste.

Wir wollen das Justiz-Theater mit Blick auf die politische Gemengelage kurz einordnen: Wir wären sehr erstaunt, wenn die Sache der Konzernmutter Alphabet wirklich Probleme bereiten würde. Vielleicht ein wenig mehr Zugang für Konkurrenten oder eine kleine Strafe. Das war es dann – und in etwa drei Monaten dürfte sich die Sache in Luft auflösen. Denn die Democrats werden ihren Goldesel nicht schlachten.

Im Lager der Democrats

Immerhin war Alphabet im Präsidentschaftswahlkampf 2020 einer der Top-Spender für die Democrats. Rund 21 Millionen Dollar gab der Konzern aus, etwa 80 Prozent davon gingen an die Partei und an Joe Biden, wie der „Observer“ feststellte. Nur 7 Prozent an die Republicans, der Rest an Unabhängige. Auch bei der Kongress-Wahl 2022 lief das so: Laut „Yahoo Finance“ gab Alphabet rund 8 Millionen Dollar aus, wovon laut „OpenSecrets“ wieder 80 Prozent an die Democrats flossen.

Übrigens werden die Republikaner Google seit langem vor, konservative Meldungen zu unterdrücken – die Zensur laufe sowohl auf der Suchmaschine als auch über Gmail. Google weist das natürlich empört und entrüstet zurück.

Gut aufgehoben

Jetzt also der Prozess in der US-Hauptstadt. Geklagt hat das Department of Justice, das bekanntlich von den Demokraten geführt wird. Doch das Verfahren erscheint uns eher als lästige Pflichtübung, geerbt von der Trump-Administration, welche die Sache eingeleitet hat. Die Democrats können die Sache schwerlich killen, das wäre zu offensichtlich.

Doch allein die Tatsache, dass die Verhandlung in Washington D.C. läuft, ist ein Garant für einen Kuschelkurs. Die US-Hauptstadt wählt traditionell zu sagenhaften rund 95 Prozent demokratisch. Genau deswegen wird Donald Trump ja auch in dieser Volksrepublik angeklagt – da findet sich immer eine zuverlässige, linke Jury. Genau übrigens wie in New York oder im Fulton County, auch die sind fest in der Hand der Neo-Sozialisten. Doch wir schweifen ab.

Vor allem ist Google beim Richter bestens aufgehoben. Amid Mehta wurde 2014 von Barack Obama eingesetzt. Er hat Steward Rhodes, den Anführer der Oath Keepers, wegen der bizarren Stürmung des Kapitols zu 18 Jahren Haft verurteilt. Weiter hat er eine Klage von Donald Trump zur Einstellung des Verfahrens wegen der Tumulte auf dem Capitol Hill abgeschmettert. Bei Google hat Mehta in einem ersten Schritt vorab schon eine Reihe von Anklagen einkassiert. Außerdem gibt es diesmal keine Jury – alleine der Richter entscheidet. Warum das so ist, ist uns ein Rätsel – wir freuen uns über Tipps aus der Leserschaft.

Unser Fazit: Das Kartellverfahren ist eine Luftnummer. Vielleicht wird es in einem zweiten amerikanischen Monopol-Prozess anders laufen, geklagt haben 38 Staatsanwälte aus den Bundesstaaten. Oder aber eine andere Klage in Großbritannien bereitet Alphabet Ärger. Nervosität beim einen oder anderen Investor sind natürlich nie auszuschließen. Wir behalten die Sache im Blick – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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