Der DAX trotzt dem Stillstand

Market Chart

22.05.2019 – Daily Report. Wie geht es nur weiter bei den großen Themen der Welt? Keine Bewegung im Zollstreit zwischen China und den USA. Vielleicht sogar neue Strafaktionen der Amerikaner. Weitere Provokationen in Sachen Iran. Kein Wunder, dass sich die Börsianer in Asien im Seitenaus hielten. Der DAX legte dennoch moderat zu.

Der DAX will nach oben

Der DAX hat am Mittwochmittag moderate Gewinne verbucht. Die Vorgaben aus den USA sahen gut aus: Der Dow Jones Industrial war am Dienstag um 0,8 Prozent auf 25.877 Punkte vorgerückt. Denn die US-Regierung lockerte die erst vergangene Woche verfügten strengen Maßnahmen gegen Huawei. Für zunächst 90 Tage sind nun einige Geschäfte wieder erlaubt, es geht vor allem um die Versorgung bereits ausgelieferter Smartphones sowie den Betrieb von Mobilfunk-Netzwerken. Ergo erholte sich der Nasdaq 100 um rund 1 Prozent auf 7451 Punkte und der S&P 500 kletterte um 0,9 Prozent auf 2864 Zähler.

Chinesische Wasserfolter gegen Peking

Doch dann setzten News zum Zollstreit den US-Futures und dem Yuan zu, der Nikkei kroch nur um rund 0,1 Prozent nach oben auf 21.283 Zähler. Und der chinesische CSI 300 rutschte 0,5 Prozent ab auf 3.649 Stellen.
Das war geschehen: Laut einem Bericht der „New York Times“ will die Trump-Administration einem weiteren chinesischen Hightech-Konzern den Kauf amerikanischer Technologie untersagen. Konkret soll Hangzhou Hikvision Digital Technology auf die Schwarze Liste gesetzt werden. Das vom chinesischen Staat kontrollierte Unternehmen ist aktuell der weltweit größte Anbieter von Systemen zur Video-Überwachungen und ist in rund 100 Ländern aktiv. Offiziell soll Hangzhou für die Überwachung der Uiguren in China bestraft werden.
Damit knöpft sich Washington also nach Huawei den nächsten wichtigen chinesischen Konzern vor. Auch hier gibt es Neuigkeiten. „ZeroHedge“ berichtet, dass laut Bloomberg Huawei seit Monaten ein Faustpfand-Kandidat im Zollstreit mit China war. Unter Berufung auf ungenannte Insider meldete demnach die Nachrichtenagentur, das Trump-Team habe mit dem Blacklisting von Huawei bis zum Einbiegen in eine Sackgasse in den Verhandlungen gewartet. Jede vorige Aktion hätte die Verhandlungen torpedieren können. Das Ganze sieht doch sehr nach einer amerikanischen Zermürbungstaktik gegen China aus. Kaum zu glauben, dass nicht bald weitere chinesische Schwergewichte ins Visier von Washington geraten.

Viel Aktion im Ölhandel

Blicken wir auf den zweiten großen Konflikt – Iran und co. Von Teheran unterstützte Huthi-Rebellen haben einen Drohnen-Angriff auf einen saudischen Flughafen geflogen. Die Aufständischen betonten, dass die Attacke einem Waffendepot im militärischen Teil des Flughafens von Nadschran gegolten habe. Die Saudis behaupteten, die Huthis hätten versucht, ein ziviles Ziel zu treffen. In Nadschran sind laut „New York Times“ amerikanische Geheimdienstanalysten und eine US-Heereseinheit stationiert.
Derweil hat der iranische Präsident Hassan Rouhani ein Gesprächsangebot des amerikanischen Präsidenten Donald Trump abgelehnt. Der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA sagte er, er würde die Diplomatie zwar vorziehen. Doch die derzeitige Lage sei für Gespräche ungeeignet. Und weiter: „Widerstand ist unsere einzige Wahl.“ Die Lage bleibt also explosiv.
Entspannung im Ölmarkt brachte dagegen das jüngste Treffen der Gruppe OPEC+. Laut Reuters wollen das Kartell und seine Unterstützer die Förderkürzung aufweichen und 800.000 Barrel Öl pro Tag mehr auf den Markt bringen. Alternativ könne die Kürzung von 1,2 auf 0,9 Millionen Barrel getrimmt werden. Geklärt werden soll die Angelegenheit auf dem Treffen im Juni.

Das bringt der Tag

Bleibt der Blick auf den Terminkalender. Um 16.30 Uhr deutscher Zeit laufen die US-Rohöllagerbestandsdaten der staatlichen Energy Information Administration (EIA) über die Ticker. Und um 20.00 Uhr wird das Protokoll des Offenmarktausschusses der Fed vom 30. April/1. Mai veröffentlicht. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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