Der DAX trotzt der Wall Street

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03.05.2019 – Daily Report. Der Aktienmarkt in Frankfurt entwickelt ein Eigenleben: Obwohl die Wall Street am Donnerstag zurückgesetzt hatte, hält sich der deutsche Leitindex am Freitag nahe seines Jahreshochs. Die Anleger analysieren einmal mehr einlaufende Zwischenberichte. Interessantes ereignet sich derweil im Energiemarkt.

DAX nahe Jahreshoch

Kleine Überraschung am Freitagvormittag: Während der weltweite Handel eher den Bären in die Hände spielte, zeigt sich der deutsche Aktienmarkt recht widerstandsfähig. Der DAX erreichte 12.395 Zähler. Der Index hatte am Donnerstag ein neues Jahres-Verlaufshoch bei 12.403 Zählern markiert. Allerdings war am Freitag nicht wirklich viel Energie im Handel zu spüren. In Japan und China blieb die Börse weiter geschlossen, Impulse fehlten somit von hier.
Für Applaus sorgte der sportliche Lauf von Adidas – die Aktie kletterte am Freitag auf ein Rekordhoch von 246,50 Euro. Der Sportartikel-Konzern hat im ersten Quartal seinen Umsatz um vier Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis zog sogar um 17 Prozent auf 875 Millionen Euro an und übertraf damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Gleiches gilt für den Reingewinn, der um 16 Prozent auf 631 Millionen Euro anzog. Dagegen brach bei der BASF das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal um 24 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ein. Und das obwohl sich der Umsatz um drei Prozent auf 16,2 Milliarden Euro erhöhte.

Verluste in New York

Die Wall Street hatte am Donnerstag zurückgesetzt: So gab der Dow Jones Index um 0,5 Prozent nach auf 26.308 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 2.917 Zähler und der Hightech-Index Nasdaq 100 sank 0,4 Prozent auf 7.724 Stellen. Für Aufsehen hatten die Ölaktien gesorgt: Ein kleiner Kursrutsch beim Ölpreis hatte ExxonMobil oder Chevron belastet.

US-Ölförderung mit neuem Rekord

Der Grund für die Entwicklung: Die Ölproduktion in den USA hat ein neues Rekordniveau erreicht. In der Woche zum 26. April hatten die USA nach den Daten der Energy Information Agency einen Rekord von 12,3 Millionen Barrel pro Tag erreicht. Kein Wunder, dass die Lagerbestände in den Vereinigten Staaten den höchsten Stand seit September 2017 erreichten. Auch Russland setzte den Ölpreis unter Druck: Offiziellen Daten zufolge sank die Produktion von März auf April zwar von 11,3 auf 11,23 Millionen Fass pro Tag; allerdings lag das im Zuge der OPEC-Förderreduktion zugesagte Ziel bei 11,19 Millionen.

Iran bleibt im Visier

Unterdessen zieht Washington gegen den Iran offenbar die Schrauben weiter an: Wie das „Wall Street Journal“ meldet, wollen die USA das Mullah-Regime über eine aggressivere Anwendung von Sanktionen komplett vom Strom dringend benötigter Dollar-Devisen abschneiden. Als konkretes Ziel nannte das Blatt die iranischen Exporte von Petrochemie nach Singapur und den Verkauf von Konsumgütern nach Afghanistan.
Am gestrigen Donnerstag hatten die USA die letzten Ausnahmegenehmigungen in den Sanktionen gegen Länder, die Handel mit dem Iran treiben, fallen gelassen. Damit droht der komplette Ausfall der iranischen Ölproduktion im Weltmarkt, dessen Angebot durch den Kollaps des sozialistisch zugrunde gerichteten Venezuela sowieso schon gesunken ist. Saudi-Arabien will allerdings zusammen mit anderen Alliierten den Ausfall auffangen. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung bei Erdöl.

Warten auf US-Daten

Am Nachmittag sollten CFD-Trader die regelmäßigen Marktupdates auf ihrer Handelsplattform im Auge behalten – ab 14.30 Uhr könnte die Volatilität rapide ansteigen. Denn dann wird der Arbeitsmarktbericht April vorgelegt. Börsen-Bullen hoffen auf eine weitere Zunahme der Beschäftigung. Ein zu starkes Plus in den Einkommen könnte allerdings die Federal Reserve mit Zinserhöhungen auf den Plan rufen, da dies die Inflationsgefahr anheizt.
Um 15.45 Uhr deutscher Zeit folgt der Markit-Einkaufsmanager-Index für Dienstleistungen.
Und um 16.00 Uhr wird der Einkaufsmanager-Index des ISM für das nicht verarbeitende Gewerbe gemeldet. Das Institute for Supply Management befragt anders als Markit nicht nur private Unternehmen.
Alle Prognosen und terminierten Konjunkturdaten sehen Sie übrigens hier: Market Mover
Die Bernstein Bank wünscht Ihnen erfolgreiche Trades!

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