27.03.2023  – Die Lage am internationalen Bankenmarkt hat sich offenbar erst einmal beruhigt. Scheinbar. Wir würden uns nicht wundern, wenn dies die Ruhe vor dem wirklich großen Sturm ist.

Der Blick auf den S&P 500 zeigt, dass die Anleger zwischen Hoffen und Bangen schwanken. Der Index – hier der Tageschart – hat sich offenbar stabilisiert.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Allerdings ist es gut möglich, dass wir in eine Welle von Pleiten laufen, in der noch viele kleine, woke Blender-Banken umkippen werden. Und mit dazu gleich viele unglaublich tolle Startups aus dem Hightech- sowie Biotech-Sektor. Soll heißen: Es wird vielleicht erst richtig ungemütlich, bevor es besser wird. Wir könnten vor einer großen Säuberung im Markt stehen. Was versierten Tradern enorme Chancen bringen wird. Wir raten Ihnen, sich die Unternehmen ganz genau anzuschauen und vor allem das Management zu analysieren, um Short-Kandidaten herauszupicken.

Denn im Zuge des jahrelangen Niedrigzinsen flossen die Gelder aus dem Venture-Capital-Sektor in Strömen und niemand schaute so genau hin. Das ändert sich gerade. Um genauer zu verstehen, was wir meinen, sollten Sie sich den Artikel „Habeck und die Scharlatane des großen Versprechens“ auf dem Blog „Publico“ zu Gemüte führen. Das Stück behandelt die arrogante Attitüde der Akademiker-Elite, die frei nach dem Soziologen Helmut Schelsky nicht erfüllbare Heilsversprechen absondert, aber die Arbeit den Normalmenschen überlässt, auf die sie herabschaut.

Get woke – go broke

Brilliant bei „Publico“ ist die Analyse zur gescheiterten Silicon Valley Bank, die Sie so nicht in unseren Mainstream-Medien lesen werden. Bekannt ist, dass die SVB viel Geld in schon länger laufende Anleihen investiert hatte. Deren Kurs fiel, weil Anleger in der Zinswende lieber in neu aufgelegte Bonds einstiegen, die höher rentierten. Da dummerweise gleichzeitig bei höheren Zinsen die Kreditaufnahme bei Hightech-Firmen zurückging, rutschte die SVB in die Schieflage. Und damit wären wir bei den Scharlatanen angelangt: Die Silicon Valley Bank hatte sich laut „Publico“ eine Heilsbringerin namens Jay Ersapah als Risikomanagerin geleistet. Die machte aber ihren Job nicht, sondern kümmerte sich lieber um LGBTQ+-Initiativen, etwa „Lesbian Visibility Days“ oder eine „Trans Awareness Week“. Was ganz toll bei der woken Kundschaft ankam. Aber leider sah die Managerin die eigentlichen finanziellen Risiken eben nicht.

Drohender Energie-Kollaps

Nur nebenbei und um die Referenz zu unserem Umweltminister im Titel zu verstehen: Der Artikel in „Publico“ weist auch auf eine drohende Energie-Lücke hin – die Unternehmensberatung McKinsey sieht für die Bundesrepublik demnach bis 2030 eine Stromlücke von 30 Gigawatt. Konkret: „Wenn der Stromverbrauch steil ansteigt, die letzten Atomkraftwerke demnächst und alle Kohlenmeiler bis 2030 vom Netz müssen und Speicher weitgehend fehlen, mangelt es also in wind- und sonnenarmen Zeiten an einer Strommenge, die der Leistung von 30 kleineren oder 15 Großkraftwerken entspricht.“ Was laut „Publico“ offenbar die Priesterschaft im Umweltministerium nicht interessiert. Und was uns irgendwann zum DAX führen wird, doch nicht heute.

Unser Fazit: Die Marktbereinigung ist wohl noch nicht vorbei. Es kann gut sein, dass Probleme bei kleinen und mittelgroßen Banken und Firmen in den USA und in Europa den Gesamtmarkt in eine Krise stürzen. Das könnte bis zu einem Einfrieren der Kreditvergabe reichen. Oder um es mit Tony Pasquariello, Head of Hedge Funds Sales bei Goldman Sachs, zu sagen: „Nothing has gone as planned: more things will beak and a credit crunch is coming.“ Und sein konkreter Rat in Bezug auf den S&P 500: „I now worry a lot more about the downside tail than the upside tail — don’t mess with the flow of credit — so I’d be a seller of strength on a move back above 4000.“ In diesem Sinne: Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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