28.10.2022  – Pünktlich zu Halloween liefert Elon Musk großes Kino im Silicon Valley: Er zieht eine große Säuberung bei Twitter durch. Und zwar unmittelbar vor der finalen Übernahme des Zwitscher-Konzerns. Was uns entfernt an den Horror-Streifen „The Purge“ erinnert, lässt die Kultur-Schickeria aufheulen. Und die Anleger jubeln. Wir blicken zum anstehenden wahrscheinlichen Abschied zurück.

So geht ein Turnaround: Elon Musk hat also Twitter doch gekauft. Und jetzt räumt er auf und beseitigt all diejenigen, die Twitter mit ihrer linken Zensur in den Abgrund geritten haben. Applaus, Applaus von unserer Seite. Die Börse hat den Braten natürlich schon frühzeitig gerochen. Auch wir hatten uns an dieser Stelle vor einiger Weile mit genau der jetzt eingetretenen Entwicklung beschäftigt: told you so… Doch wir glauben, dass da noch mehr geht für Twitter-Bullen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Das war geschehen: Musk hat unmittelbar nach seinem Amtsantritt die wichtigsten Führungskräfte gefeuert. Das haben unter anderem der Nachrichtensender CNBC, das Finanzblog „ZeroHedge“  und das „Wall Street Journal“ gemeldet.

Rauswurf der Zensoren

So musste vor allem die oberste Gutmenschin Vijaya Gadde gehen – sie war für die Politik gegen Falschinformation zuständig. Wobei meist Konservative wie Donald Trump zensiert worden waren, selten bis nie aber Islam-Faschisten oder Linksradikale. Letztere erleben nun in leichter Form das, was Stalin schon 1937 durchzog: Den Großen Terror, wobei natürlich niemand bei sein Leben lassen muss. Im Gegenteil, die arroganten Tugendwächter gehen mit Millionen-Abfindungen. Ihren Job aufgeben mussten in der Nacht zu diesem Freitag der bisherige Firmenchef Parag Agrawal, General Counsel Sean Edgett und Finanzchef Ned Segal. Medienberichten zufolge wurde mindestens einer der entlassenen Manager von Sicherheitskräften aus dem Büro begleitet.

The bird is freed

Elon Musk teilte die frohe Kunde natürlich auf Twitter mit: „Der Vogel ist befreit“ – dies in Anspielung auf das Twitter-Logo, den blauen Vogel. Der Tesla-Milliardär will jetzt zunächst selbst den Chefposten übernehmen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Außerdem will er umgehend lebenslange Sperren für Nutzer bei Twitter abschaffen. The Donald wird also wohl bald wieder kräftig twittern; allerdings hieß es bei Bloomberg, dieser Fall sei noch unklar. Am Mittwoch war Musk in der Konzernzentrale in San Francisco aufgetaucht und hatte sich als „Chief Twit“ bezeichnet. Am Donnerstagnachmittag gab er dann bei Twitter bekannt, dass er den Dienst übernommen habe.

Get woke – go broke

Wir erwarten schon für den heutigen Freitag weitere finale kurstreibende News – denn Musk will sich laut US-Medien bei den Beschäftigten vorstellen. Spekulationen, wonach er drei Viertel der Beschäftigten rauswerfen wolle, soll er diese Woche in der Zentrale zurückgewiesen haben. Allerdings dürften viele empfindsame, gender-sensible, öko-bewusste Islam-Versteher sich jetzt flugs woanders einen neuen Job suchen dürfen. Was die Aktie ebenfalls antreiben dürfte , falls es sie noch geben sollte Wir sind sicher, dass die woke Schar bei CNN, der „New York Times“ oder bei deutschen Öffentlich-Rechtlichen ein Auskommen finden wird. Twitter hat sich jedoch schon jetzt mit den Entlassungen der Top-Manager von einem hinderlichen Moralin-Ballast befreit: Die Menschen wollen nicht ständig von Neo-Jakobinern zensiert werden, sondern frei sprechen, diskutieren, streiten. Und dazu gehört eben auch eine Gegenstimme. Wer diese ausschaltet geht in die Knie, wie der Leserschwund bei den deutschen Zeitungen belegt.

Sell the News?

Nun aber eine klitzekleine Einschränkung für die Bullen: Die offizielle Mitteilung zum Abschluss der rund 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme steht immer noch aus. Die juristische Frist für eine Einigung zwischen Musk und Twitter läuft offiziell bis diesen Freitag um 17 Uhr Ostküsten-Zeit (23 Uhr MESZ). Musk hatte im April angekündigt, er wolle Twitter für 44 Milliarden Dollar kaufen – im Juli folgte allerdings die Rolle rückwärts, vor allem wegen zu vieler Fake-Accounts. Sollte der Deal auf den letzten Metern noch platzen, dürfte das den Kurs fällen.

Davon gehen wir aber nicht aus. Wenn es die Aktie noch geben würde, sähen wir nach Kauf und Säuberung weiteres Potenzial für den Titel. Denn neben den Verhinderern der freien Rede dürften die Fake-Accounts ausgemerzt werden. Was für Werbe-Kunden und User attraktiv ist. Falls der Deal durchgeht, steht aber am heutigen Freitag ein Delisting an. Dann war dies das Ende der Twitter-Saga, die uns Aufschluss gibt für ähnliche Fälle in der Zukunft – dies war nicht die letzte Übernahme-Schlacht mit politischen Komponenten.  Wie sich die Twitter-Aktie bis zu einem finalen Delisting verhält, steht in den Sternen. Die Bernstein Bank behält diese und andere spannenden Börsen-Storys für Sie im Blick!

_______________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.