07.11.2023  – Der Goldpreis macht sich auf zu neuen Rekorden. Gold-Bugs verweisen auf die gestiegenen geopolitischen Risiken. Und dann ist da noch die amerikanische Überschuldung.

Wie Sie sehen, zog der Tageschart seit dem Überfall der Islamfaschisten auf Israel an. Genau das hatten wir vorhergesagt. Gold knackte kurz die 2.000, das Allzeithoch bei 2.081 ist trotz des jüngsten Rücksetzers in Reichweite. Viel wird davon abhängen, ob die Lage eskaliert, oder ob der Konflikt auf Gaza beschränkt bleibt.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Einer derjenigen, die an ein neues Hoch glauben ist Tom Palmer. Was nicht überrascht, denn er ist der Konzernchef von Newmont Gold, einem der größten Goldproduzenten der Erde. Palmer bezeichnete in einem Interview mit der „Financial Times“ den Krieg in Gaza als wichtigen Katalysator für eine neue Hausse. Ole Hansen von der Saxo Bank urteilte, ein Knacken der 2.000er-Marke „can push gold beyond the prior record highs it saw around $2,050 in May this year, and March 2022.“

Sollte Gold den Ausbruch schaffen, wäre das in der Tat interessant – denn schließlich befinden wir uns in einem Hochzins-Umfeld. Das gelbe Metall hat als sicherer Hafen zugelegt und zugleich der mangelnden Kauflaune bei Indexfonds getrotzt, wie das Finanzblog „ZeroHedge“ berichtete.

Gold im Supermarkt

Zum einen deckten sich vor allem die Kleinanleger ein: Vor gut einem Monat machte der Großhandelsriese Costco Schlagzeilen – das Unternehmen verkauft wie die Metro nur an Gewerbetreibende. Der US-Konzern hatte begonnen, Gold in seinen Supermärkten anzubieten. In einem Analysten-Call sagte Financhef Richard Galanti, die Barren seien nur so aus den Regalen gerissen worden. Dem Fernsehsender CNBC erläuterte er: “I’ve gotten a couple of calls that people have seen online that we’ve been selling 1 ounce gold bars. Yes, but when we load them on the site, they’re typically gone within a few hours, and we limit two per member.”

Abschied vom Dollar

Wegen der Weltpolitik sorgt die Angst vor einem Finanzkollaps in den USA für Kauflaune. Simon Black vom Blog „SovereignMan“ zog gerade eine Parallele zu den 70er Jahren: Die USA mussten sich aus Vietnam zurückziehen; Watergate-Skandal; Geisel-Krise im Iran; zwei Ölschocks; wirtschaftliches Chaos und eine kräftig anziehende Inflation. Und mitten in dieser Ära – die ihn frappierend an die heutige Schwäche des Landes unter einem unfähigen Präsidenten erinnere – wurde am 14. November 1974 ein epochales Gesetz verabschiedet. Das hatte nicht einmal einen Namen und war von US-Senator James Fulbright eingebracht worden – es kippte die seit 1933 bestehende Executive Order des Goldverbotes von Theodore Roosevelt. Danach zog der Goldpreis davon: Auf 180 Dollar im Jahr 1975, auf 850 Dollar im Januar 1980.

Und jetzt: Wegen der gigantischen Verschuldung der USA von 33,7 Billionen Dollar sei die Marke von 2.000 nur der nächste Stop. Chaos drohe, bis 2031 werde die USA 100 Prozent ihrer Steuereinnahmen für den Schuldendienst und Sozialausgaben aufwenden.

Die Herren des Geldes decken sich ein

Offenbar gehen auch die Notenbanken der Welt von einer Entkernung des Papiergeldes aus. Jedenfalls kauften die Zentralbanken der Welt im dritten Quartal 337 Tonnen Gold – das war der drittstärkste jemals registrierte Wert, wie die Lobbygruppe World Gold Council jüngst mitteilte. In den ersten drei Quartalen lag demnach die Nachfrage der Notenbanken um 14 Prozent über dem Vorjahreswert; die bis dato georderten 800 Tonnen seien der höchste jemals gemessene Wert für einen Neunmonatszeitraum.

Vor allem China hat sich eingedeckt. Peking hat im Oktober zum zwölften Mal in Folge seine Bestände erhöht: Die Lager füllten sich um weitere 23 auf 2.215 Tonnen. Genau wie Polen oder Singapur diversifiziert die Volksrepublik ihr Reserven.

Wir sind somit gespannt, ob wir einen neuen goldenen Bull Run erleben – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

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