Einladung zum Big Short

23.03.2023  – Sie hat es wieder getan, aber nur ein wenig. Die Federal Reserve hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht. Und das trotz der schwelenden Bankenkrise. Der Markt nahm es zunächst positiv auf. Doch dann trat US-Finanzministerin Janet Yellen im Kongress an das Mikrofon. Und gab die Aktien kleiner US-Banken quasi zum Abschuss frei.

Die Fed hat gestern die Federal Funds Rate um 25 Basispunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben. So weit, so erwartbar. Außerdem wurde die frühere Aussage kassiert, wonach „ongoing increases in the target range will be appropriate“. Allerdings äußerte die Notenbank, „some additional policy firming may be appropriate“. Der Markt nahm es zunächst gelassen auf, dann ging es gen Süden. Sehr schön erkennen Sie die Reaktion im 30-Minuten-Chart des S&P 500.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Doch diesmal war es gar nicht Jerome Powell, der den Anlegern einen Schreck einjagte. Sondern Janet Yellen.

US-Finanzministerin kappt die Kurse

Mark Cudmore von der Nachrichtenagentur Bloomberg kommentierte, Yellen sei „to blame for the stock slump“. Die Aktienkurse seien eine Minute abgetaucht, nachdem die Politikerin angefangen habe zu sprechen. Konkret: Der S&P 500 habe rund 1 Prozent in den ersten 47 Minuten nach der Fed-Entscheidung zugelegt. Und der Index habe noch 0,6 Prozent in den ersten 17 Minuten der Pressekonferenz von Jerome Powell im Plus gelegen. Doch genau ab 14.47 Uhr Ostküsten-Zeit habe Yellen vor dem US-Senat gesprochen. Und in den folgenden 72 Minuten sei der SPX um rund 2,5 Prozent abgerutscht.

Keine Garantie für Bankkonten

Bloomberg-Kollege Mark Cranfield stieß ins selbe Horn: Yellen habe es abgelehnt, eine Garantie für die Einlagen der Sparer abzugeben, ohne mit den Parlamentarierern zusammen zu arbeiten. Und das sei eine Einladung zum Shorten der Bankaktien gewesen. Konkret urteilte Cranfield: „to an aggressive trader this sounds like an invitation to keep shorting bank stocks — at least until the tone changes into broader support and is less focused on specific bank situations.“ Cranfield warnte, dass US-Finanzaktien wohl derzeit die verwundbarsten Assets seien.

Startschuss für den neuen Bankrun?

US-Starinvestor Bill Ackman wurde noch deutlicher: De facto habe Yellen den Startschuss für einen neuen Bankrun im Sektor kleiner und mittlerer Banken abgefeuert.  Konkret twitterte der Chef des Hedge Fonds  Pershing Square Capital Management: „This afternoon, @SecYellen walked back yesterday’s implicit support for small banks and depositors, while making it explicit that systemwide deposit guarantees were not being considered. (…) I would be surprised if deposit outflows don’t accelerate effective immediately.“ Wir ergänzen warnend: Möglicherweise ist Ackman längst auf der Short-Seite engagiert und will nun eine Krise herbeireden.

Doch auch das Finanzblog ZeroHedge brachte es bitterböse auf den Punkt: „the Treasury Secretary, with all the grace of a senile 76-year-old elephant in a China market, uttered the phrase ‚not considering broad increase in deposit insurance‘.“ Dazu noch eine interessante Fußnote: JPMorgan geht davon aus, dass schon 1,1 Billionen Dollar an Assets von den Kunden verwundbarer Banken abgezogen wurden. Wir sind gespannt, ob jetzt der neue Big Short einsetzt. Und ob die nächste Bank bald umkippt. Wie gut, dass Sie mit CFD auch auf der Short-Seite Geld verdienen können. Die Bernstein Bank wünscht Tradern und Investoren viel Erfolg!

 

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.