Erst einmal Entspannung

11.10.2023  – Atemholen am Aktienmarkt: Während die Welt gebannt auf die weitere Entwicklung in Israel und im Gaza-Streifen blickt, haben die Kurse zugelegt. Die Gründe dafür: vor allem versöhnliche Töne aus der Federal Reserve. Und Hoffnung auf Staatsstütze in China.

Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Oder geht der Aktienmarkt davon aus, dass der Gaza-Krieg doch nicht zu einem Flächenbrand wird? Wir werden sehen. Im Bild der Stundenchart des S&P 500.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Zunächst einmal stiegen die Aktienkurse, weil große Adressen ihre Short-Positionen schlossen. „Short covering was the dominant driver of price action today“, urteilte Goldman Sachs gestern.

Hoffnung auf eine Zinspause

Schließlich glättete die Fed die Wogen. So kommentierte Raphael Bostic, Chef der Atlanta Fed: „I don’t think we need to increase interest rates anymore, and I think that our policy rate is at a sufficiently restrictive position to get inflation down to 2%.“ Mary C. Daly, Chefin der Federal Reserve Bank of San Francisco, urteilte, die Renditen bei den US-Staatsanleihen könnten den gleichen Effekt haben wie eine Zinserhöhung. Nick Timiraos, Chief Economics Correspondent des „Wall Street Journal“, der als Sprachrohr der Fed gilt, assistierte, die höhere Bond-Yields könnten wohl die Zinspause der Notenbank verlängern.

Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank Minneapolis, erklärte, die Inflation sei auf dem Weg nach unten; außerdem könnten die jüngst gestiegenen Renditen bei US-Staatsanleihen der Notenbank einige Arbeit abnehmen. Allerdings seien die Yields wohl geklettert, weil Anleger mehr Taten von der Fed erwarten – und tatsächlich könne die Notenbank mit dem Tightening fortfahren, falls die Wirtschaft sich anhaltend stark zeige. Derweil kommentierte Federal Reserve Governor Christopher Waller, die Fed bleibe auf Kurs, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.

Zudem stiegen die Kurse in Asien, weil sich dort die Hoffnung auf einen Stimulus in China hält. Konkret erwarten Anleger, dass Peking den heimischen Konsum anschiebt.

Es ist noch nicht vorbei

Unnötig zu erwähnen, dass Trader die fragile Lage in Israel genau im Blick behalten müssen. So setzten gestern die Indizes von ihren Tageshochs zurück, als die Nachricht über die Ticker lief, dass die Hisbollah einen israelischen Panzer mit Raketen angegriffen hat. Derweil hat Washington einen zweiten Flugzeugträger in Richtung Israel geschickt. Doch gerade fragte die „National Review“ zurecht, warum Joe Biden der Hamas kein Ultimatum gesetzt habe, die amerikanischen Geiseln in Gaza innerhalb von 24 Stunden freizulassen.

Die Antwort lautet: Beschwichtigungspolitik. Denn sowohl Biden als auch Barack Obama haben den Iran und dessen Schergen mit ihrem Appeasement stark gemacht und zugelassen, dass der Iran wohl schon eine Atombombe besitzt. Gerade erst hat das Weiße Haus sechs Milliarden eingefrorene Dollar für Teheran in einem Geisel-Deal wieder freigegeben. Wo dieses Geld wohl landet?!

Appeasement bringt Krieg

Außerdem hat Biden gleich zu Beginn seiner Amtszeit die von Donald Trump eingestellte Hilfe für die Terroristen wieder aufgenommen. Wie „The Federalist“ konstatierte, überwies Biden alleine 2022 rund 316 Millionen Dollar an Hamas und Fatah. Auch Deutschland und die Europäische Union haben den Terror mit Milliarden unterstützt. Sie haben zudem zugelassen, dass sich Feinde des Westens wie Hamas, Hisbollah, Graue Wölfe, Milli Görus und so weiter und so fort, auch hierzulande wohl fühlen.

Warum das alles wichtig ist? Weil Appeasement immer einen großen Krieg nach sich zieht. In diesem Sinne: Bald dürfte die Boden-Offensive der Israelis in Gaza starten. Die Hisbollah – die übrigens den Hitler-Gruß verwendet – hat für diesen Fall einen Angriff auf Israel angedroht. Und auch Attacken auf amerikanische Ziele, falls die USA eingreifen sollten. Es bleibt also spannend. Die Bernstein Bank wünscht kühlen Kopf und erfolgreiche Trades!

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