19.07.2023  – Totgeglaubte leben länger: Vor nicht allzu langer Zeit hatte die europäische Einheitswährung die Parität zum Dollar unterschritten. Das war im vorigen Herbst. Und jetzt legt der Euro die längste Rallye seit fast zwei Dekaden hin. Wir beleuchten die Hintergründe.

Der Euro hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg gerade die längste Gewinnstrecke seit 2004 geschafft. Zuletzt notiert EURUSD so stark wie zuletzt im Februar 2022. Hier im Bild der Tageschart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die Stärke des Euro ist eigentlich ein Abtauchen der US-Währung – die hat nämlich zuletzt gegen einige große Devisen an Wert verloren.

Yellen redet die Inflation klein

Für eine bearishe Stimmung beim Dollar sorgte jüngst US-Finanzministerin Janet Yellen. Die erläuterte  im Gespräch mit Bloomberg TV, die USA machten gute Fortschritte dabei, die Inflation zu senken. Zugeschaltet vom G20-Treffen in Indien sagte sie, „the most recent inflation data were quite encouraging.“ Und die US-Wirtschaft werde nicht eine Rezession abrutschen.

Somit liegt der Hauptgrund für die Dollar-Schwäche noch immer in Daten von vor rund einer Woche. Da hatten die USA für Juni einen Consumer Price Index für Juni gemeldet, der schwächer als erwartet geklettert war. Konkret stieg der CPI im Monatsvergleich um 0,2 Prozent an und um 3,0 Prozent im Jahresvergleich. Ergo stiegen die Hoffnungen auf ein Ende des Tightening-Zyklus – schließlich hat die Federal Reserve nun weniger Argumente, um die Zinsen zu erhöhen.

Zinsdifferenz zu Euroland

In Europa dagegen ist das Ende der Zinserhöhungen wohl noch lange nicht erreicht. Laut der Statistikbehörde Eurostat ist  die Inflation im Euroraum im Juni 2023 auf 5,5 Prozent gesunken, nach 6,1 Prozent im Mai. Sie sehen, dass die Teuerung noch weit über der in den USA liegt. Zudem hat die Europäische Notenbank noch Luft nach oben beim Leitzins: Der liegt in Euroland bei 4,0 Prozent. In den USA sind es zwischen 5,0 und 5,25 Prozent.

Die Entwicklung von EURUSD ist in der Tat erstaunlich, denn abgesehen von der Geldpolitik gibt es einige Faktoren, die eher für ein Investment in den USA als in Europa sprechen. Als da wären eine solide Energiepolitik, bei der die Wirtschaft nicht mit Abwanderung droht. Oder die in den USA reich vorhandenen Bodenschätze wie Erdöl oder Erdgas. Zudem ist der Greenback immer dann als sicherer Hafen gefragt, wenn Krisen toben. Ukraine und Taiwan sind nur zwei davon. Wir behalten die Entwicklung für Sie im Auge und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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