Gelassen auf den Gipfel

DAX news

12.02.2020 – Daily Report. Stoisch und ruhig laufen die Bullen zu neuen Rekorden. Der DAX markiert den zweiten Tag in Folge ein Allzeithoch. Auch der MDAX haussiert. Neue Höchststände meldet zudem die Wall Street. Erdöl zieht wieder an. Denn China verbreitet Optimismus in Sachen Corona-Virus. Und dann ist da noch die Fed.

Neuer Rekord für DAX und MDAX

Schon wieder ein neuer Rekord an der Frankfurter Börse: Im frühen Handel toppte der deutsche Leitindex den tags zuvor markierten Gipfel. Im Hoch kletterte der Kursindikator bis auf 13.724 Punkte. Zuletzt notierte der DAX 0,6 Prozent im Plus bei 13.703 Stellen.

Auch der MDAX haussierte und kletterte erstmals über die Marke von 29.200 bis auf 29.287 Zähler. Zuletzt stand der Index der mittelgroßen Aktien 0,2 Prozent im Plus bei 29.254 Stellen. Die US-Futures zogen um gut 0,3 Prozent an.

Der Grund für all dies: Peking rechnet mittlerweile damit, dass der Höhepunkt an neuen Corona-Infektionen noch vor dem Monatsende erreicht sein wird. Offenbar kletterte die Zahl der Genesungen schneller als die der Todesfälle.

Gewinne am asiatischen Aktienmarkt

Ergo griffen auch die Broker in Asien zu. Der chinesische CSI-300 zog um 0,8 Prozent an auf 3.984 Zähler. Und der japanische Leitindex Nikkei legte 0,7 Prozent zu auf 23.861 Stellen.

Warnung vor dem Energie-Schock

Bei Erdöl zeigten sich wieder die Käufer: WTI zog um 1,5 Prozent an auf 50,70 Dollar, Brent kletterte um 2 Prozent auf 55,10 Dollar.

Unterdessen wies die Ratingagentur Fitch auf eine wenig beachtete, aber vielleicht für die Börsen richtungsweisende Nische hin: Demnach könnte der Markt für Flüssiggas (Liquefied Natural Gas – LNG) wegen China in ein großes Loch rutschen. So seien die Spotpreise und die Frachtraten schon gesunken, was darauf hindeute, dass der Welthandel im ersten Quartal einen heftigen Dämpfer hinnehmen muss. Und die LNG-Importeure in China hätten schon angekündigt, dass sie im Februar die Einfuhr von LNG wohl um 70 Prozent kappen müssten. Fitch merkte an, dass der chinesische LNG-Import im Jahr 2018 rund 17 Prozent des Weltmarktes gestellt habe und für 50 Prozent des gesamten Nachfragewachstums zwischen 2016 und 2018 verantwortlich gewesen sei.

Rekordjagd in New York hält an

Dennoch hatten viele Broker zuletzt offenbar Angst, die Rallye zu verpassen. Und als die Kurse stiegen, nahmen sie sicherheitshalber erst einmal die Gewinne mit. So kletterte der Dow Jones gestern auf ein neues Verlaufshoch bei 29.415 Punkten. Zur Schlussglocke ging der Leitindex aber 29.276 Zählern aus dem Handel. Die Hightech-Indizes und der S&P 500 verbuchten sogar neue Schlussrekorde. Der S&P kletterte 0,2 Prozent auf 3.358 Zähler. Der Nasdaq 100 quetschte einen minimalen Gewinn von 0,01 Prozent auf rund 9.518 Punkte heraus.

Der Broker Gorilla Trades wies auf dem Blog „ValueWalk“ auf einen interessanten Fakt hin: Während die Small Caps in den vergangenen Wochen eher hinterher hinkten, bestätigte der Russell 2000 nun die Hausse. Der Index habe aber noch eine ganze Menge nachzuholen. Der Russell 2000 hatte gestern mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 1.678 Punkten geschlossen.

Die Fed steht bereit

Derweil machte US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Repräsentantenhaus klar, dass die Federal Reserve an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten wird. Denn die Epidemie in China sei ein neuer Unsicherheitsfaktor. Zugleich zeichnete er ein rosiges Bild der US-Konjunktur: Sie sei zuletzt moderat um gut 2 Prozent gewachsen und die Arbeitslosenquote sei so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Für die Anleger ist das eine Goldilocks-Situation: Goldlöckchen darf sich an der Börse über eine boomende Konjunktur und billiges Geld zugleich freuen.

Bye, bye Dems

Dazu kommt noch die US-Politik. Nun hat der selbsterklärte Sozialist Bernie Sanders also die Vorwahl der Demokraten in New Hampshire gewonnen. Damit steigen die Chancen von Donald Trump. Und die Wall Street sieht es mit Genugtuung – Hausse voraus. Denn Gallup veröffentlichte gerade eine Umfrage unter 1.033 Wählern, ab der Grenze von 1.000 gilt solch ein Stimmungsbild als repräsentativ. Demnach äußerten insgesamt nur 45 Prozent der Wahlberechtigten, dass sie einen Sozialisten wählen würden; 53 Prozent stimmten dagegen. Interessant die Verteilung innerhalb der Wählerschaft: Von den Demokraten würden 76 Prozent einen Roten wählen; von den Independents nur noch 46 Prozent. Und von den eingefleischten Republikanern gar nur 17 Prozent.

Das bringt der Tag

Der Mittwoch hält nur wenige bedeutende Termine parat, den Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover
Fed-Chef Powell spricht zunächst um 16.00 Uhr vor dem Bankenausschuss des Senats.

Kurz darauf läuft um 16.30 Uhr der Ölbericht des Energieministeriums ein.

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!


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