25.03.2019 – Daily report. Eine Erholung im ifo-Index hat am Montagvormittag den DAX gestützt. Der war zunächst bis knapp über 11.300 Zähler gerutscht, um dann aber leicht zu klettern. Ob das reicht, die global grassierende Rezessionsangst endgültig zu vertreiben? Zudem drohen aus Großbritannien Turbulenzen: Dort wird möglicherweise die glücklose Premierministerin Theresa May vom eigenen Kabinett gestürzt. Behalten Sie also unbedingt Ihre regelmäßigen Marktupdates im Blick.
ifo stützt den DAX
Endlich ein kleiner Lichtblick für die deutschen Aktien: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März überraschend aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 98,5 im Monat zuvor auf jetzt 99,6 Punkte. Die Prognose hatte bei 98,7 gelegen. Der DAX zog nach der Veröffentlichung leicht ins Plus. So richtig kam er aber nicht voran. Kein Wunder, denn in den vergangenen Tagen hat sich an den Weltbörsen eine kleine Depression breitgemacht. Gold war gefragt. Zudem flohen die Anleger in zehnjährige Bundesanleihen. Deren Rendite lag mit minus 0,009 Prozent weiter unter Null. Damit zahlen Investoren dem Bund Geld, damit sie sich vom Staat etwas leihen dürfen.
German Angst in Asien
Die Angst hatte am Montag schon die Börsen in Asien im Griff gehalten: In Tokio rutschte der Nikkei-Index um satte 3 Prozent ab, der Index schloss bei 20.977 Zählern. Für Aufsehen sorgte die Stärke des Yen – die japanische Währung ist in Krisenzeiten ein gesuchter sicherer Hafen. In China rutschte der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Werten des chinesischen Festlandes um 2,1 Prozent auf 28.496 Zähler ab. Der Ausgangspunkt für die jüngste Talfahrt war ausgerechnet der deutsche Einkaufsmanagerindex vom Freitag, der weit schlechter als gedacht ausgefallen war. Nur nebenbei: „Angst“ ist eines der wenigen Worte aus dem Deutschen, die ins Englische übernommen wurden.
Rezessionssignal versenkt die Wall Street
Dazu hatte sich am Freitag ein amerikanischer Panikfaktor gesellt. Erstmals seit 2007 fiel der Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen unter den der dreimonatigen Geldmarktpapiere. Das ist ein Frühindikator für eine Rezession. Denn die Anleger parken ihr Geld lieber langfristig für Null- oder Minizinsen beim Staat, als es kurzfristig zu investieren. Risikofreude sieht anders aus. So schloss die Wall Street im Minus: Der Dow Jones Industrial ging mit einem Verlust von 1,8 Prozent bei 25.502 Zählern aus dem Handel. Der S&P 500 verlor am Freitag 1,9 Prozent auf 2801 Stellen und der Nasdaq 100 gab 2,2 Prozent nach auf 7326 Zähler. Seit die US-Notenbank Fed am Mittwoch angekündigt hatte, die Zinsen im laufenden Jahr wohl nicht mehr anzuheben, macht die Rezessionsangst auf dem Parkett die Runde.
High Noon in London und Ankara
Und was läuft sonst am Finanzmarkt? Die Musik spielt vor allem bei den Devisen. In der Türkei taumelt die Lira weiter munter abwärts. Sicher ist Ihnen schon die Vorliebe von Türken für Gold aufgefallen. Das gelbe Metall ist zum einen beliebter Brautschmuck, zum anderen eine gute Versicherung gegen den Wertverfall der heimischen Papierwährung. Die Türkei hatte die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einem Zuschlag der Golanhöhen zu Israel verurteilt und vor einer neuen Krise in Nahost gewarnt.
Trump selbst hat eine Sorge weniger, was die Wall Street freuen könnte: Der US-Sonderermittler Robert Mueller hat in seinen Ermittlungen keine Hinweise auf eine Verschwörung des US-Präsidenten mit Russland im Wahlkampf 2016 gefunden.
An der Themse bahnt sich ein munterer Polit-Western in Sachen Brexit an. Laut einem Bericht in der „Sunday Times“ wollen elf Minister noch am heutigen Montag die glücklose Premierministerin Theresa May stürzen. Turbulenzen sind im britischen Pfund somit vorprogrammiert – behalten Sie also bitte die Nachrichten im Blick. Fraglich ist ansonsten, ob es noch eine vertragliche Lösung vor dem verschobenen offiziellen EU-Austrittstermin am 12.4. geben kann. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren Trades!
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