Kraftlos Kurs auf Weihnachten

Trading chart

19.12.2019 – Daily Report. Die Börsianer wollen nicht mehr. Zwar trippelten zwei US-Indizes noch einmal zu einem neuen Hoch. Doch die Anleger in Frankfurt haben das Jahr offenbar abgehakt. Was nach einer prima Performance auch kein Wunder ist. Spannend könnte es heute noch einmal beim britischen Pfund werden. Und auch in den USA werden einige interessante Konjunkturdaten gemeldet.

Die Kurse in Frankfurt bröckeln

Kaum Bewegung auf der Handelsplattform: Der deutsche Leitindex hielt sich am Donnerstagvormittag 0,2 Prozent im Minus bei 13.194 Zählern. Schon am Tag zuvor war der DAX um 0,9 Prozent abgerutscht. Dennoch dürfte das Börsenjahr das erfolgreichste seit 2012 werden – der Indikator hat seit Anfang Januar um rund ein Viertel zugelegt.

Asien ohne Elan

Auch in Japan zeigten die Aktionäre wenig Interesse an Zukäufen. Der Nikkei verlor 0,3 Prozent auf 23. 865 Punkte. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Red Chips verlor 0,1 Prozent auf 4.027 Stellen.

New York schleppt sich voran

An der Wall Street schaffte es der S&P 500 noch einmal zu einem neuen Verlaufsrekord. Am Ende jedoch verbuchte der Index ein Minus von 0,04 Prozent bei 3.191 Zählern. Der Nasdaq Composite markierte dagegen einen Schlussrekord und ging mit einem minimalen Gewinn von 4,38 Punkten oder weniger als 0,05 Prozent bei 8.828 Zählern aus dem Handel. Der Dow Jones Industrial stand zur Schlussglocke 0,1 Prozent tiefer bei 28.239 Stellen.
Das Impeachment war kein Thema. Insgesamt scherten fünf Demokraten durch Gegenstimmen, Enthaltung oder Nichtwahl aus; bei den Republikanern wählten zwei Abgeordnete nicht – ansonsten stimmten alle gegen die Amtsenthebung. Donald Trump hat also Rückhalt in der eigenen Partei und kann einem finalen Verdikt im Senat eher gelassen entgegen sehen.

So lief das Impeachment

Die gestrige Debatte lieferte einige hierzulande wenig thematisierte, interessante Fakten. So hatte die „Washington Post“, das Sprachrohr der Demokraten, schon wenige Minuten nach der Amtseinführung im Januar 2017 einen Artikel mit dem Titel hochgeschaltet „The Campaign to Impeach President Trump has begun“. Demnach haben einige Gruppen vom ersten Augenblick an auf eine Amtsenthebung hin gearbeitet.
Tatsächlich hat der radikale Flügel der Demokraten schon DREI MAL ein Impeachment versucht. Dutzende Abgeordnete wollten Trump unter anderem deswegen beseitigen, weil er FBI-Chef James Comey feuerte; weil er die „Squad“ – das ist eine Gruppe von Politikerinnen – verbal aufgeraut hatte; oder weil der Präsident amerikanische Football-Spieler dazu aufgefordert hatte, bei der Nationalhymne gefälligst stehen zu bleiben. Bis gestern hatten die Moderaten unter den Demokraten die Sozialisten noch gebremst.
Alles in allem sieht es doch sehr danach aus, als sei es völlig egal, was Trump tut – die Demokraten haben niemals das Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 2016 akzeptiert. Demnach würden sich jetzt gut 200 Parlamentarier aus dem House anmaßen, das Verdikt des Volkes bei der Präsidentschaftswahl zu annullieren. Das könnte sich angesichts der Hausse an der Börse, der boomenden US-Wirtschaft und der niedrigen Arbeitslosigkeit rächen.

Weichenstellung beim Pfund

Sterling hielt sich zum Euro fast unverändert bei 1,1758. Heute wird in der traditionellen Queen’s Speech das Regierungsprogramm der Torys vorgestellt. Wahrscheinlich lässt Johnson noch vor Weihnachten den Abgeordneten das Gesetz zum Austritt aus der Europäischen Union vorlegen.

Ab 13.00 Uhr wird es bei der Bank von England spannend – eine Zinsänderung gilt aktuell zwar als ausgeschlossen. Doch Trader im Devisenmarkt erhoffen sich Konjunkturaussichten nach der britischen Parlamentswahl und zum Brexit. Weiter könnte es Hinweise zur Nachfolge von Notenbank-Chef Mark Carney geben, der zum 31. Januar 2020 abtritt. Laut BBC ist seine Stellvertreterin Minouche Shafik Favoritin der Regierung. Offiziell soll die Nachfolge erst am Freitag verkündet werden.

Das bringt der Tag

Ansonsten wird um 14.30 Uhr die US-Leistungsbilanz im dritten Quartal gemeldet.

Zeitgleich läuft der Philly-Fed-Index ein.

Und auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Um 16.00 Uhr folgen die Frühindikatoren im November.

Zugleich werden die Verkäufe gebrauchter Immobilien gemeldet.

Den Terminkalender finden Sie wie immer hier: Market Mover

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!


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