Mit angezogener Handbremse

Handel

17.06.2019 – Daily Report. Der deutsche Aktienmarkt kommt nur langsam voran. Die Börsianer bleiben vor der Fed-Sitzung zur Wochenmitte in Deckung. Zudem sorgt die Deutsche Bank für hochgezogene Augenbrauen. Und auch im Zollstreit zwischen China und den USA gab es keine Kaufargumente für die Broker.

Abwarten wegen Fed und Zollstreit

Der Wochenbeginn hat einen interessanten Strauß an Informationen für den weltweiten Handel parat gehalten. Die News mussten erst einmal verarbeitet werden – der DAX arbeitete sich bis zum Montagmittag um moderate 0,2 Prozent nach oben. Die Aktie der Deutschen Lufthansa stürzte zweistellig ab – der Grund war eine herbe Gewinnwarnung.
Außerdem dämpfte US-Handelsminister Wilbur Ross vor dem G-20-Gipfel zum Monatsende in Japan die Hoffnungen auf ein großes Handelsabkommen zwischen den USA und China. Dem Fernsehsender CNBC sagte er, die Frage der Durchsetzung einer geschlossenen Vereinbarung sei das bedeutendste Element eines möglichen Deals. Wichtigstes Ergebnis des Gipfels könnte sein, dass beide Seiten überhaupt wieder verhandelten.
Zudem hielten sich viele Anleger vor der Pressekonferenz der Federal Reserve am Mittwoch im Seitenaus. Die meisten Analysten erwarten, dass die Fed auf ihrer Pressekonferenz nach der Sitzung des Offenmarktausschusses die Anleger verbal auf eine Zinssenkung im Juli vorbereiten wird.
Genau aus diesen Gründen trat Asien auf der Stelle: In Tokio verabschiedete sich der Nikkei 225 nahezu unverändert bei 21.124 Zählern. In China hatte der CSI-300 unverändert bei 3.655 Zählern geschlossen.

Deutsche Bank entsorgt toxische Assets

Bleibt der Blick auf die Deutsche Bank – sie rief den Anlegern in Erinnerung, dass die Finanzkrise offenbar noch längst nicht abgehakt ist. Das Kreditinstitut, das möglicherweise vor der Verstaatlichung steht, plant laut einem Bericht der „Financial Times“ den Aufbau einer milliardenschweren Bad Bank. In diese Auffangbank dürften Assets im Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro aufgenommen werden, berichtet das Blatt unter Berufung auf Insider.
Bei den ausgelagerten Assets soll es sich vor allem um langlaufende Derivate handeln. Und es geht noch weiter: Außerhalb Europas wolle das Kreditinstitut seine Geschäfte im Aktien- und Zinshandel deutlich schrumpfen oder sogar komplett schließen. Wir fragen uns: Wer wird die Kosten für die Auffangbank tragen, wenn diese Giftmüll-Deponie irgendwann sang- und klanglos geschlossen wird? Könnte es etwa der deutsche Steuerzahler sein? Die Börsianer freute die News – die Aktie legte zuletzt zu.

Kein Rückenwind aus New York

Die Wall Street hatte am Freitag keine Impulse für den DAX ausgesandt. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent tiefer bei 26.090 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab 0,2 Prozent nach auf 2887 Stellen. Und der Nasdaq 100 verlor 0,4 Prozent auf 7.479 Punkte. Dabei waren Daten aus dem Einzelhandel und aus der Industrie gut ausgefallen. Dagegen hatte sich die von der Universität Michigan erhobene Verbraucherstimmung etwas stärker eingetrübt als von Analysten prognostiziert.

Bitcoin wieder gefragt

Bleibt noch ein Blick auf die Krypto-Währungen. Die virtuelle Parallelwährung Bitcoin ist gerade zum ersten Mal seit 13 Monaten über die Marke von 9.000 Dollar geklettert. Verantwortlich dafür sind Spekulationen, dass Facebook eine eigene Währung einführen will.

Das bringt der Tag

Der Montag bringt ansonsten nur wenige wichtige Termine. So steht um 14.30 Uhr der Empire State Manufacturing Index Juni an. Und die Europäische Zentralbank gibt um 15.45 Uhr die Veränderung der Bestände der Eurosystem-Zentralbanken an Staatsanleihen, Covered Bonds, Unternehmensanleihen und Asset Backed Securities bekannt.
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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