Nackenschlag für den DAX

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31.10.2019 – Daily Report. Die Fed hat wie erwartet geliefert – die Märkte applaudieren zunächst. Der S&P 500 erreicht einmal mehr ein Rekordhoch. Der DAX klettert am Donnerstag anfangs moderat. Dann jedoch erhalten die Hoffnungen in Sachen Zollabkommen China-USA einen herben Dämpfer.

Der DAX rutscht ab

So schnell kann es gehen: Erst hangelte sich der DAX leicht nach oben. Kurz nach 10.00 Uhr jedoch rutschte der deutsche Leitindex kräftig ab, zuletzt hielt sich der DAX 0,6 Prozent im Minus bei 12.827 Punkten. Auch Yuan und US-Futures gaben nach.

Zerplatzte Hoffnung

Bloomberg meldete, führende chinesische Offizielle sähen die Chance auf einen Zoll-Deal bei nahe Null. Denn die US-Forderungen nach strukturellen Veränderungen seien schlicht unannehmbar. Peking fordere zudem für die Unterzeichnung von Phase 1 eine Zusage der USA, sämtliche bestehenden Zölle in Phase 2 zurückzunehmen und außerdem die für Dezember geplante nächste Zollrunde zu canceln.

China beruhigt zuvor die Nerven

Tags zuvor hatte das chinesische Handelsministerium laut CNBC noch mitgeteilt, dass beide Seiten am Freitag telefonieren wollten. Die Kommunikation beider Handelsdelegationen laufe weiter und es gebe gute Fortschritte – beide Seiten arbeiteten weiter am verabredeten Fahrplan. Und das, obwohl Chile gerade den APEC-Gipfel im November gecancelt hat, auf dem Phase 1 unterzeichnet werden sollte.
Außerdem kam Washington Peking entgegen: Finanzminister Steven Mnuchin sagte der Nachrichtenagentur Reuters in Saudi-Arabien, es werde einige Zeit dauern, bis China seine Agro-Einkäufe in den USA auf die zugesagten jährlichen 40 bis 50 Milliarden Dollar hochgefahren habe. Unsere Vermutung: Falls sich China jemals klar und deutlich zu den Käufen bekennt, dürften die Futures auf Lean Hogs und Soja kräftig anziehen. Die Börse reagierte noch nicht auf die News, der chinesische CSI-300 setzte am Morgen moderate 0,1 Prozent zurück auf 3.887 Zähler.

Die Fed liefert wie erwartet

Am Abend zuvor hatte die US-Notenbank die Erwartungen der Broker erfüllt. Wegen der Konjunkturabkühlung in den USA hat Federal Reserve den Leitzins zum dritten Mal in Folge gesenkt. Die Herren des Geldes kappten den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen weiteren Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Nun signalisierte die Fed eine Pause. Laut Fed-Chef Jerome Powell läuft nun einiges in die richtige Richtung. Bleibt abzuwarten, wie sich der Zollstreit zwischen China und den USA entwickelt.

Japan bleibt sich treu

Derweil hat die Bank of Japan hat ihre Zinspolitik wie erwartet unverändert gelassen. Das Ziel für den kurzfristigen Zinssatz blieb bei minus 0,1 Prozent. Die Währungshüter bekräftigten ihr Versprechen, die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen um die null Prozent zu halten. Allerdings signalisierte die BoJ ihre Bereitschaft, die Zinsen bei Bedarf weiter zu senken. So soll im Falle von weltwirtschaftlichen Risiken die fragile Erholung in Japan unterstützt werden. Der Nikkei gewann am Morgen 0,4 Prozent auf 22.927 Zähler.

US-Börsen im Aufwind

Nach der Zinssenkung legten die US-Aktien am Mittwoch zu. Der Dow Jones Industrial gewann um 0,4 Prozent auf 27.187 Zähler und erreichte damit auf den höchsten Stand seit Mitte September. Der Nasdaq 100 gewann 0,4 Prozent auf 8.083 Punkte vor. Beide Börsenbarometer lauern knapp unter ihren Allzeithochs. Und in Sachen Chartanalyse noch eine Anmerkung: Sowohl Nasdaq 100 als auch Nasdaq Composite haben ihre jüngst gerissene kleine Kurslücke nun wieder geschlossen. Der S&P 500 schloss gestern um 0,3 Prozent auf 3.047 Zähler auf einen neuen Schlussrekord.

Das Ende des Dollars naht

Bleibt ein Seitenblick auf den Greenback. Die uns bislang unbekannte Expertin Anne Korin vom ebenfalls noch unbekannten Thinktank Institute fort he Analysis of Global Security hat im Gespräch mit CNBC vor dem Ende des Dollars als globale Reserve-Währung gewarnt. Ein Club sehr mächtiger Länder arbeite am Ende dieses Status – China, Russland und auch die Europäische Union. Ein wichtiger Grund dafür sei die US-Jurisdiktion: Wer in US-Dollar bezahle oder Geschäfte mit amerikanischen Banken abwickle, falle eventuell unter die amerikanische Rechtsprechung. Und wie der Fall Iran gezeigt habe, könne das Folgen haben. Ein Warnsignal seien Öl-Kontrakte in chinesischer Währung – Petro-Yuan. Wer der Dame glaubt, positioniert sich also langfristig short im Greenback. Und überlegt eventuell Long-Positionen im Renminbi.

Das bringt der Tag

Der Donnerstag bringt einige interessante Konjunkturdaten, siehe hier: Market Mover
Um 13.30 Uhr laufen zunächst die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ein.

Zeitgleich laufen die Daten zu persönlichen Einkommen und Konsum im September über die Ticker.

Danach wird um 14.45 Uhr der Einkaufsmanagerindex Chicago für Oktober gemeldet.

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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