Nichts geht mehr vor dem Fed-Entscheid

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18.09.2019 – Daily report. Rien ne va plus: Die Aktionäre an der Frankfurter Börse treten in einen befristeten Streik. Engagements sind Mangelware. Dass sich die Lage über den Tag ändert ist kaum zu erwarten. Denn am Abend meldet die Federal Reserve ihren Zinsentscheid. Ansonsten entspannt sich die Lage am Ölmarkt weiter.

Pause in Frankfurt

Kaum Bewegung an der Frankfurter Börse: Der DAX tänzelte zuletzt kaum verändert bei rund 12.380 Zählern. Die Krise am Persischen Golf rückte in den Hintergrund. Kaum Beachtung fand eine Meldung über den stockenden europäischen Automarkt: Von Januar bis August wurden 3,2 Prozent weniger Autos als im Vorjahreszeitraum zugelassen. Für die Anleger war nur die Federal Reserve wichtig: Eine erneute Zinssenkung ist für die meisten Broker ausgemachte Sache.

Zweite Zinssenkung ist eingepreist

So viel Überzeugung war nie: Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Notenbanker ihr Leitzinsband um weitere 0,25 Prozentpunkte absenken, derzeit liegt die Spanne bei 1,75 bis 2,0 Prozent. Ende Juli hatten die Währungshüter das Zinsniveau erstmals seit mehr als zehn Jahren verringert.

Der unerschütterliche Glauben des Marktes birgt natürlich ein hohes Enttäuschungspotenzial – unverhofft kommt oft. Vielleicht will Fed-Chef Jerome Powell seine Unabhängigkeit demonstrieren. Wenn Sie CFD handeln oder im online Aktienhandel aktiv sind, sollten Sie vielleicht an einen protective Put denken. Oder aber wegen des jüngsten Ölpreisanstieges und des ungelösten Handelsstreits mit China drückt die Fed das Gaspedal durch und senkt die Zinsen noch stärker als erhofft – dann dürfen Sie sich auf eine Hausse an der Börse freuen.

Entspannung am Ölmarkt

Wie eng übrigens die Themen Erdöl/Iran und China verbunden sind, beleuchtete gerade das Magazin „Forbes“. Peking hat demnach Teheran Investitionen in Höhe von 400 Milliarden Dollar über die nächsten 25 Jahre zugesagt. Damit soll die Öl- und Gasförderung und die Infrastruktur ausgebaut werden. China will damit seinen Öldurst stillen und de facto die Sanktionen des Westens umgehen. Interessanter Nebeneffekt: Sollten die USA und Saudi-Arabien doch noch als Vergeltung für den Luftschlag vom Wochenende auf Abquaiq und Kurais gegen den Iran losschlagen, würden sie damit auch China treffen. Denn falls Raffinerien und Häfen zerstört werden, müssten die Chinesen wohl noch mehr Geld für den Wiederaufbau auf den Tisch legen.

Ansonsten pendelte sich der Ölpreis nach dem wilden Ritt der vergangenen Tage wieder in Richtung Süden ein. Ein Fass WTI wurde zuletzt bei rund 59 Dollar gehandelt, ein Barrel Brent bei rund 65 Dollar. Saudi Aramco hatte gemeldet, dass die volle Produktion bis Ende September wieder hergestellt sein soll.

Keine klare Tendenz in Asien

Der CSI-300 in China gewann am Morgen 0,5 Prozent auf 3.911 Zähler. Der Nikkei schloss 0,2 Prozent schwächer bei 21.961 Zählern. Japan meldete für den August erneut sinkende Exporte – zum neunten Mal in Folge. Das Minus von 8,2 Prozent fiel recht stark aus, wobei viele Analysten einen noch schlimmeren Rückgang erwartet hatten. Alle Daten finden Sie hier: Market Mover

Leichtes Plus in New York

Eher zurückhaltend hatten sich am Vorabend auch die Börsianer in New York gezeigt. Der Dow Jones Industrial legte erst kurz vor der Schlussglocke ein wenig zu und ging 0,1 Prozent fester bei 27.111 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 stieg 0,3 Prozent auf 3.006 Zähler und der Nasdaq 100 kletterte um 0,5 Prozent auf 7.889 Stellen.

Das bringt der Tag

Mit dem Zinsentscheid der Fed steht der wichtigste Termin des Tages um 20.00 Uhr deutscher Zeit an. Noch spannender wird es ab 20.30 Uhr, wenn Fed-Chef Powell seinen Ausblick auf die Themen Inflation, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit abgibt. Jeder Halbsatz könnte Wall Street, Dollar und US-Bonds herumwirbeln, deshalb sollten Sie unbedingt Ihre regelmäßigen Marktupdates im Blick behalten.

Zuvor stehen um 14.30 Uhr die US-Baugenehmigungen und Baubeginne für August an.

Ferner laufen ab 16.30 Uhr die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten der Energy Information Administration ein.

Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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