09.10.2023  – Nach dem Angriff der Hamas auf Israel springt der Ölpreis nach oben. Eine Eskalation dürfte den Preis weiter gen Norden schieben.

Brent – hier der Vier-Stunden-Chart – hatte Trader zuletzt kräftig durchgeschüttelt. Die Tage vor dem Angriff der Hamas hatten einen herben Absturz gebracht. Die Commodity-Strategen von Goldman Sachs machten vor allem drei Gründe dafür aus. Erstens eine Überbewertung – der Markt sei schlicht überkauft gewesen. Zweitens Rezessionsängste: Im Zuge steigender Zinsen habe der schwache wöchentliche Benzin-Bericht der amerikanischen Energy Information Agency für Abverkäufe gesorgt. Drittens automatische Verkäufe im Zuge von getriggerten Stop-Loss-Marken. Wie auch immer: Die Karten werden neu gemischt.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Zum einen wird wohl Israel den Gaza-Streifen in der Operation „Eiserne Schwerter“ dem Erdboden gleichmachen. Es dürfte keine Gnade geben mit Islamfaschisten, die wehrlose Frauen und Kinder entführen und niedermetzeln – so wurden rund 260 Teens und Twens im Süden von Israel bei einem Techno-Festival im Kibbutz Re’im hingerichtet.

Drahtzieher Iran

Und die Sache könnte weiter eskalieren: Denn wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf hochrangige Kader von Hamas und Hisbollah berichtet, hat der Iran über mehrere Wochen an dem Angriff mitgearbeitet. Vorigen Montag sollen Revolutionsgarden in Beirut das „Go“ gegeben haben. Raketen und andere Waffen liefert Teheran sowieso seit Jahren.

Dass sich der Iran das traut, ist wenig erstaunlich: Schließlich sitzt im Weißen Haus ein Präsident, dessen Schwäche jeden Feind einlädt. Wir hatten schon vor Monaten auf mögliche Kollateralschäden des völlig verkorksten Abzugs der US-Armee aus Afghanistan hingewiesen. Erst der Ukraine-Krieg, jetzt Israel, bald vielleicht eine chinesische Invasion von Taiwan – logisch wäre es. Schon vor Monaten berichtete „Newsweek“, dass US-Maschinengewehre von den Taliban in den Gaza-Streifen geliefert wurden.

Was tut Amerika?

Die Frage ist, ob Israel jetzt den Iran angreift – dann dürfte der Ölpreis gen Norden zischen, Preisziel unklar. 150, 200 Dollar, wer weiß. Vor allem, falls sich die USA auf Seiten Israels einmischen würden. Daran glauben wir aber nicht. Normalerweise wäre schon jetzt die Entführung und Ermordung von Amerikanern durch die Hamas ein Kriegsgrund – Ronald Reagan und Donald Trump hätten vermutlich schon längst zugeschlagen. Doch Joe Biden gibt wohl den Jimmy Carter. Die Verlegung der 6. Flotte halten wir nur für ein Drohsignal.

Was natürlich wiederum die Radikalislamisten ermutigen dürfte. Gut möglich, dass die Hisbollah aus dem Libanon angreift, oder gar der Iran direkt. Dann könnte der jüdische Staat eventuell nuklear antworten. Umgekehrt kann sich die Lage wieder beruhigen, falls der Konflikt nicht eskaliert. Wie auch immer: Die Lage am Ölmarkt ist explosiv – und nicht nur dort. Behalten Sie also die Realtime News im Blick. Die Bernstein Bank hält sie auf dem Laufenden.

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