
14.03.2022 – Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand schiebt die Kurse an. Vielleicht ist der Ukraine-Krieg bald Geschichte. Die Börse positioniert sich schon in diese Richtung. Wir lassen eher bullishe Investmentbanken zu Wort kommen, die Licht am Ende des Tunnels sehen.
Am Freitag senkte Goldman Sachs seine Prognose für das laufende Jahr – was paradoxerweise trotzdem eine moderat bullishe Einschätzung ist. Die Goldmänner setzten den Ausblick für den S&P 500 zum Jahresende von 4.900 auf 4.700 herab – was aber über dem aktuellen Stand liegt. Da bahnt sich offenbar eine Entscheidung im SPX an, wie Sie im Tageschart sehen.

Quelle: Bernstein-Bank GmbH
JPMorgan sieht sogar kurzfristig einen Schub gen Norden und verwies jüngst auf die ausgetrocknete Liquidität am Aktienmarkt. Konkret: „…if geopolitical news flow improves from here, we could be through worst of it“, but there is always a but…de risking and cumulative selling is still far from levels seen in March 2020 and Jan 2021…“. So erwartet JPMorgan für Ende März ein Re-Balancing in Höhe von 230 Milliarden Dollar raus aus Bonds und hinein in Aktien. Anleger seien so stark in Cash übergewichtet wie zuletzt seit März 2020 nicht mehr.
Cash wartet auf seinen Einsatz
Tatsächlich: Laut Daten des Analysehauses Refinitiv Lipper zogen Investoren allein in der Woche bis zum 09. März insgesamt 5,4 Milliarden Dollar ab – der größte wöchentliche Exodus an Kapital seit dem April 2020. Und genau zu dieser Zeit ereignete sich der Corona-Crash an den Börsen. Und nach der Baisse ging es kräftig nach oben. Vielleicht wiederholt sich also die Börsen-Geschichte.
Rezession weitgehend eingepreist
Große tägliche Schwünge würden aber erstmal weitergehen, urteilte JPM weiter. In Europa sei eine Rezession zu 80 Prozent eingepreist, in den USA maximal 50 Prozent. Womit wohl gemeint ist, dass in den USA wegen Rezessionsängsten noch ein Stück weiter nach unten gehen könnte, als in Europa. Aber wohl nicht mehr viel.
Unser Fazit: Sollte es einen tragfähigen Waffenstillstand in der Ukraine geben, werden die Kurse weiter anziehen. Realistisch ist, dass dann wieder Politiker und Wirtschaftslenker nach Moskau pilgern. Das größte bullishe Event wäre der Sieg der Ukraine, ein Abzug der Russen plus eine Beseitigung des Putin-Regimes durch einen Putsch in Moskau. Das erscheint aktuell eher unwahrscheinlich. Die Bernstein-Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick.
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