Wall Street gefangen im Niemandsland

New York Boerse

22.05.2019 – Special Report. Die Unentschlossenheit an der US-Börse ist in den vergangenen Tagen mit Händen zu greifen gewesen. Sichtbarer Beleg dafür ist die Charttechnik: Die Wall Street ist mit sämtlichen wichtigen Indizes im Niemandsland zwischen dem gleitenden 50-Tage-Durschnitt und der 200-Tage-Linie gefangen. Dort werden die Indizes nicht auf ewig verharren – bald heißt es wohl hopp oder topp.

Keine Krisen-Klärung in Sicht

Ein Schritt vor, einer Zurück – der weltweite Handel wartet auf eine klare Ansage in den diversen Krisen. Bestimmende Themen waren und sind der Zollstreit zwischen China und den USA sowie das Hochkochen der Iran-Krise mit potenziell heftigen Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt. Laut einer Umfrage von Reuters/Ipsos gehen 51 Prozent der Amerikaner von einem militärischen Konflikt in den kommenden Jahren aus. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei einer ähnlichen Umfrage im Juni. Genug Zucker im Tank also, um den Börsen-Motor zum Stottern zu bringen.

Gefangen zwischen 50- und 200-Tage-Linie

Die Konsequenz: Sowohl S&P 500, Nasdaq 100 als auch Nasdaq Composite sind in den vergangenen Sitzungen unter die 50-Tage-Linie gerutscht. Und hier hängen alle Indizes im Tages-Kerzen-Chart über der 200-Tage-Linie, die von unten wie ein Magnet auf die Kurse wirkt. Am meisten wehren sich noch die Hightech-Indizes gegen den Sog nach unten.

Besonders starke Skepsis im Dow Jones

Am wenigsten Widerstand gegen den Sog hat der Dow Jones Industrial gezeigt: Früher als die anderen Indizes ist er in die Region zwischen Tag und Nacht eingebogen.

Der Index hat inzwischen relativ eindeutig die 50-Tage-Linie als oberen Widerstand markiert, von unten dient die 200-Tage-Linie als Unterstützung. Was sagt uns das? Ganz klar: Die Anleger in der Old Economy sind weit risikoscheuer sind als Kollegen, die in Hightech investieren. Kein Wunder, sie sind stärker als die anderen auf die Lösung politischer Krisen angewiesen. Stichworte Zölle, fairer Handel, boomende Binnen- Konjunktur.

Seitwärts-Step, Freuden-Feuerwerk oder Crash

Damit stellt sich die Frage, wie es weitergehen könnte. Manchmal verlassen die Indikatoren das Terrain der Unentschlossenen ganz unspektakulär mit einer Seitwärtsbewegung. Mitunter aber auch nicht – ein großer Knall und ein Absturz ins Bären-Terrain ist die zweite Variante. Ein lauter Freudenschrei und ein Ausbruch nach oben in die Bullen-Region ist die dritte Möglichkeit.
Behalten Sie also unbedingt in den kommenden Tagen die regelmäßigen Markt-Updates auf Ihrem Trading-System im Blick. Und das noch aufmerksamer als zuvor. Eine Entscheidung an der amerikanischen Börse und im weltweiten Handel bahnt sich an. Themen, die entweder einen Kaufrausch oder eine Baisse auslösen, gibt es genug.

Die Bernstein-Bank wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Trades!

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