Auf die Sprache kommt es an

02.02.2023  – Aktien rauf, Dollar runter – das ist die Marktreaktion auf die jüngste Entscheidung der Federal Reserve. Die Herren des Geldes hoben den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte an. Allerdings baute die Fed subtile Änderungen in der Sprache ein, die bullish gestimmte Trader und Investoren positiv aufnahmen.

Die Bottom Line: Der US-Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt jetzt in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Dies ist somit die achte Zinserhöhung in Folge. Aber: Das Tempo des Tightening lässt nach. Im Dezember hatte die Fed den Zins noch um 0,50 Punkte angehoben. Ergo reagierten vor allem die zinssensitiven Hightech-Aktien positiv. Sie sehen den kleinen Freudensprung im Vier-Stunden-Chart beim Nasdaq 100.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Der Medien-Mainstream konzentrierte sich auf diese Aussage in der Pressekonferenz: Die Notenbank will ihren Leitzins auch nach der jüngsten Anhebung weiter erhöhen. Weitere Straffungen seien angemessen, um die Inflation auf das Fed-Ziel zurückzuführen. Im Dezember rutschte die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten auf 6,5 Prozent. Die Notenbank will aber nur 2,0 Prozent Teuerung.

Subtile Änderung in der Sprache

Und jetzt lassen wir die Profis aus der Marktnische zu Wort kommen – wie immer lohnte es sich beim Orakel von Washington, ganz genau zwischen den Zeilen zu lesen. So sezierte das Blog „Newsquawk“ die Aussagen von Jerome Powell ganz genau. Und konstatierte, der Fed-Chef habe den Fokus eher auf die Frage gelegt, wann die Zinsanhebungen enden sollten, als darauf, wie hoch die Zinsen noch steigen müssten.

Da er sowohl Falken als auch Tauben ein paar Brocken hinwarf, sahen die Beobachter dies als eine Abkehr vom bisherigen strikten Kurs. Zumal Powell darauf hinwies, dass ein disinflationärer Prozess begonnen habe. Die Inflationsdaten der vergangenen drei Monate hätten eine willkommene Verlangsamung im Anstieg gezeigt. Die Fed habe zwar noch keine Entscheidung über die Terminal Rate getroffen, also das Ziel beim Leitzins; die Diskussionen darüber hielten an und es werde weitere Zinserhöhungen geben. Allerdings sei die Fed nicht weit vom eigentlichen Ziel entfernt.

Ein – zu? – guter Lauf

Unsere Übersetzung: Die Inflationsrate dürfte weiter fallen, Zinserhöhungen müssen nicht mehr so lang und strikt ausfallen wie zuvor befürchtet. Und die Fed steht wohl kurz vor dem eigentlichen Zinsziel. Alles in allem also ein bullisher Impuls für Aktien. Allerdings wies beispielsweise der Online-Dienst „SpotGamma“ darauf hin, dass gerade die Growth-Stocks eine solche Zinsentscheidung in den vergangenen Tagen schon vorweg genommen hätten. Wir bleiben für Sie weiter am Ball – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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