Ausbluten und Aufbäumen

Gold Stock Graph

Gold Stock Graph

 

09.05.2022 – Keine guten Nachrichten für die Bullen: Der Aktienmarkt wird nach Meinung von Goldman Sachs in der nahen Zukunft regelrecht ausbluten. Allerdings wird sich die Börse demnach immer wieder mit heftigen, kurzen Rallyes und Short Squeezes gegen den Niedergang stemmen. Das zumindest sagt ein Experte, der zuletzt schon zweimal richtig lag.

Tony Pasquariello, Leiter der Abteilung Hedge Fonds Sales bei Goldman Sachs, kommentierte, zwischenzeitlich sei das negative Momentum wegen der jüngsten, nicht wirklich furchteinflößenden Sitzung der Federal Reserve zwar erst einmal gebremst worden. Dennoch sei der S&P zurückgekehrt zum Ende der Trading-Range, die schon die vergangenen drei Monate definiert habe. Und wir ergänzen: Im Vier-Stunden-Chart des S&P 500 ist klar der Abwärtstrend des SPX zu erkennen – in dem es immer wieder Gegenbewegungen nach oben gab. Zuletzt war das zur jüngsten Fed-Sitzung der Fall. Womit wir bei der These von Pasquariello gelandet wären.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Einmal mehr schickte der Goldmann eine Warnung für die Bullen in die Finanzwelt. Gestern schrieb er: „the more time we spend near the lower goal post, the more I question whether the state of the market is a genuine range trade … or a steady bleed to lower lows that’s interrupted, on occasion, by vicious short squeezes.“ Der Experte nannte kein klares Zeitfenster, doch in früheren Wortmeldungen sprach er von mehreren bearishen Wochen. Wie so oft kommt es auf die Konjunkturlage an.

Buy the dips – sell the rips

Die Bullen warnte Pasquariello jetzt, dass die Fed wegen der Inflation ein aggressives Tightening durchziehen müsse, das die Wirtschaft abbremsen werde. Den Bären gab er zugleich mit auf den Weg, dass die Kraft des Arbeitsmarktes stark genug sei, um eine Rezession zu verhindern. Und hier fürs Erste die konkrete Handlungsempfehlung für alle Trader: „buy dips below 4200, sell rips over 4500 (and, if I’m going to be wrong, it’s more likely to the downside than to the upside).“ Wir übersetzen: Diese genannte Untergrenze dürfte leichter durchbrochen werden als die Obergrenze. Und somit scheint es mehr Chancen auf der Short-Seite zu geben.

Er hatte Recht

Pasquariello hatte schon Ende März richtig gelegen. Gegen den herrschenden Trend hatte er vorausgesagt, dass die Party ein Ende haben werde. Und er warnte dennoch vor einer Bear Market Squeeze. Einige Tage später schrieb er von Rezessionssignalen, die vor aller Augen öffentlich zu sehen seien. Und Mitte April konstatierte Pasquariello, die besten Tage lägen hinter uns. Wieder hatte er Recht. Und diesmal?

Unser Fazit: Tatsächlich hat diese Einschätzung einiges für sich. Die Inflation tobt, die Notenbanken müssen dem Markt Kapital entziehen. Doch sie müssen vorsichtig sein, dass nicht auf einmal eine deflationäre Rezession entfesselt wird. Und gegen Preiserhöhungen in der Angebotskette, die von Covid oder dem Ukraine-Krieg ausgelöst wurden, ist auch die Finanzpolitik machtlos. In diesem Widerstreit aus Hoffen und Bangen wird die Börse volatil bleiben. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 


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