Category

Nachrichten

Hoffen auf den Tesla-Schub

By | Nachrichten | No Comments

12.05.2023  – Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Hinter Elon Musk steht wohl Linda Yaccarino. Die Managerin von NBCUniversal könnte die neue Chefin von Twitter werden. Womit sich Musk endlich komplett auf Tesla konzentrieren könnte – und hoffentlich bald einen Bremsklotz am Reifen los wird.

Tesla-Bullen können ein wenig Schub gut gebrauchen. Kurzfristig zog die Aktie erstmal ein wenig an, hier der Fünf-Minuten Chart.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Tesla hatte für das erste Quartal 2023 die Erwartungen der Analysten weitgehend getroffen. Die Zahlen waren allerdings wenig berauschend: Der Reingewinn rutschte um 24 Prozent auf 2,5 Milliarden. Dabei kletterte der Umsatz moderat von 23,21 auf 23,33 Milliarden Dollar.

Viel Arbeit bei Tesla

Der Autobauer hat einige Arbeit vor sich: Tesla teilte mit, die “underutilization of new factories” lasse die Margen schmelzen, dies zusammen mit höheren Kosten für Rohmaterial, Logistik und Garantie-Kosten. Die Nachfrage stockt, was nicht zuletzt an den kräftig gestiegenen Strompreisen im Westen liegt. Außerdem wächst die Konkurrenz stetig. Tesla hat häufig Versprechungen nicht eingehalten – der Mark wartet auf den Cybertruck.

Sündenfall Twitter-Subvention

Twitter ist nach wie vor eines der größten Probleme für Tesla. Denn rund 23 Milliarden Dollar der für den Twitter-Kauf benötigten 44 Milliarden hatte Elon Musk aufgebracht, indem er Tesla-Aktien verkaufte. Dieser Sündenfall hat bis heute eine Menge Investoren verärgert: Denn wer im Auto-Geschäft Geld anlegt, braucht kein Störfeuer von anderen Firmen. Angesichts des eher erratischen Charakters von Elon Musk ist es gut möglich, dass so etwas nochmal passiert, weil Twitter vielleicht weitere Quersubvention braucht.

Noch keine offizielle Bestätigung

Gestern also teilte Musk mit, er habe eine Nachfolgerin für sich bei Twitter gefunden. Sie werde ihren Posten bei dem Social-Media-Netzwerk in rund sechs Wochen antreten. Einen Namen nannte Musk zunächst nicht. Doch laut dem „Wall Street Journal“ soll es sich um Linda Yaccarino handeln. Die Managerin verantwortet aktuell das weltweite Werbegeschäft des US-Medienriesen NBCUniversal. Genau hier hat Twitter einige Probleme, seit sich Musk erlaubt hat, den Zwitscher-Kanal von linker Zensur zu befreien.

Wer allerdings die Meldung genau liest, dem fällt auf, dass das WSJ schreibt, es liefen „Gespräche“ mit der Managerin – man befinde sich „in talks“. Soll heißen: Die Sache ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wenn die Managerin doch noch abspringt, dann dürfte die aktuelle moderate Erholung von Tesla in sich zusammenklappen.

Wir meinen: Zusammen mit dem Cybertruck könnte eine erfolgreiche Sanierung von Twitter der Tesla-Aktie neuen Schwung geben. Umgekehrt könnte eine erneute Plünderung des Tesla-Kapitals zur Stütze von Twitter die Aktie weiter nach unten prügeln. Zumal die operativen Probleme gelöst werden müssen. Spannend ist das Drama allemal. Behalten Sie also die Realtime-News im Blick. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

_______________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Trendwende oder Trugschluss

By | Nachrichten | No Comments

09.05.2023  – Die Türkei wählt, viele Trader blicken jetzt auf die Lira. Ob der Verfall anhält, ist vor allem eine Frage der Geldpolitik. Sollte die unsägliche Erdoganomics enden, dann besteht Hoffnung auf ein Widererstarken. Falls nicht, bleibt wohl irgendwann nur die Option der Währungsreform.

Ein Wochenchart wie ein Berg: Stetig geht es bergauf bei USDTRY, was heißt, dass die türkische Lira immer weiter verfällt. Doch die Sache ist alles andere als langweilig: Die Wahl am 14. Mai könnte wieder Schwung in den Forex-Markt bringen. Zumal ab und an der Staat über die türkische Notenbank interveniert hat. Und durch ein drastisches Hochfahren der Zinssätze für die Übernacht-Leihe mal eben ein paar Shorts killte. Beispielsweise zum Jahresende 2021, das erkennen Sie gut an dem Zacken. In solchen Zeiten reiben sich versierte Trader die Hände.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Sollte der alte Präsident Recep Tayyip Erdogan auch der neue sein, sind solche Schläge gegen die Lira-Pessimisten immer wieder möglich. Nur bei einer Ablösung des Autokraten besteht Hoffnung für die Lira-Bullen. Denn Erdogan ist als einziger Mensch auf der Welt davon überzeugt, dass bei einem Währungsverfall niedrigere Leitzinsen helfen. Ökonomen nennen diese Ansichten spöttisch „Erdoganomics“.

Erdoganomics und galoppierende Inflation

Sold und Lohn der Bürokratie werden durch das Anwerfen der Druckerpresse bezahlt. Firmen sollen bei Niedrigzins Schulden aufnehmen und investieren. Ergo galoppiert die Inflation: Laut Statista hat die durchschnittliche Inflationsrate in der Türkei im Jahr 2022 sagenhafte 72 Prozent betragen. Für das laufende Jahr prognostizieren die Statistiker rund 50 Prozent. Dagegen steht der geradezu mickrige Leitzins: Er wurde im Februar um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent gesenkt. Niedrige Zinsen sollen auch signalisieren, dass alles bestens ist im Land.

Großmannssucht am Bosporus

Was eben nicht der Fall ist: Säbelrasseln im Mittelmeer gegen Griechenland; der Versuch, die Seegrenzen einseitig zu verschieben, dadurch ein drohender Krieg um Erdgas mit Hellas, Zypern, vielleicht Israel. Daher Aufrüstung der Marine – die Türkei hat gerade einen Hubschrauber-Träger in Dienst gestellt. Und militärische Abenteuer in Syrien. Dazu kommen die verheerenden Erdbeben-Schäden, die teilweise durch Pfusch am Bau Folge der grassierenden Korruption am Bosporus sind. All das ist nicht unbedingt dazu geeignet, Touristen und ausländische Investoren anzulocken.

Ob trotz der wirtschaftlichen Dauerkrise dennoch in Kürze Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu die Macht übernimmt, steht in den Sternen. Kilicdaroglu hat zwar einen Bachelor in Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften, ist aber eher uncharismatisch, um es diplomatisch auszudrücken. Viele Türken finden die nationalistische Protzerei des aktuellen Herrschers viel besser.

Unser Fazit: Vielleicht kehrt mit einem Wahlsieg der Opposition wieder wirtschaftliche Vernunft ein. Wer davon ausgeht, sollte long gehen und auf eine Trendwende bei der Devise setzen. Doch falls Erdogan an der Macht bleibt, fragt sich, wie und ob er die türkische Lira wieder stärken will. Somit könnte es ein Trugschluss sein zu glauben, dass die Vernichtung der Devise irgendwann gestoppt wird. Wir sind gespannt, wie es weitergeht – und halten Sie auf dem Laufenden!

_______________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Ruhe vor dem Sturm

By | Nachrichten | No Comments

08.05.2023  – Die Gegenoffensive der Ukraine gegen die russischen Invasoren steht wohl unmittelbar bevor. Wann und wo sie läuft, hängt vor allem vom erhofften Frühsommer ab und dem Ende der Schlamm- und Regensaison „Rasputiza“. Falls die Ukraine erfolgreich ist, dürfte das enorme Auswirkungen auf die russische Politik haben. Und auf die Wirtschaft der Russischen Föderation – sowie auf den Rubel.

Wohl kaum ein Asset ist so sehr politisch gesteuert wie der Rubel. Der Wochenchart ist erratisch – nach dem Beginn der Invasion mussten Trader in einer Verkaufspanik und Kapitalflucht aus Russland fast 150 Rubel für einen Dollar hinlegen. Kurz darauf waren es kaum noch 30 Rubel. Mit viel Fantasie lässt sich – abgesehen von dem Ausbruch im Mai 2022 – die Ausbildung einer Tasse-mit-Henkel-Formation herauslesen. Soll heißen: Erst bildet sich ein runder Boden, bevor USDRUB nach oben zieht an den Rand der Tasse. Das wäre also wieder bei knapp 150. Danach wäre nach den Lehren der Chartanalyse eine Weile eine Seitwärtsformation angesagt, das ist der Henkel. Bevor der Rubel dann endgültig einbricht, soll heißen, bevor der Chart nach oben abhebt.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Ob diese Beobachtung stimmt, ob es soweit kommt und ob das im angedeuteten Zeitrahmen geschieht, ist komplett offen. Hier ist natürlich eine Menge Interpretation mit im Spiel. Und natürlich kann alles auch ganz anders kommen. Doch wir wollen nicht, dass Sie hinterher sagen, dass wir Sie doch hätten warnen müssen.

Falls der Rubel aber wirklich abschmiert, dann wird dies an der Politik liegen. Genau wie an der Front erleben wir aktuell vielleicht im Forex-Markt die Ruhe vor dem Sturm. Der wahrscheinlichste Grund für einen Kollaps der russischen Währung wäre ein Regimewechsel. Einher gehend wohl mit Aufruhr, möglicherweise einem Putsch und einem wirtschaftlichen Schock, genau wie in den Neunzigern, als die Inflation galoppierte. Falls das alles wieder kommt, dürfte das alles am ehesten durch einen Sieg der Ukraine ausgelöst werden.

Erstaunliche Stärke

Blicken wir zunächst zurück. Laut Capital.com war der Rubel im vorigen Jahr eine der stärksten Devisen auf der Welt gewesen. Die schier unglaubliche Resistenz direkt nach Beginn der Invasion lag an fünf  Faktoren: Erstens gab es Kapitalverkehrskontrollen. Zweitens verkaufte die Notenbank Devisen-Reserven und intervenierte. Drittens griffen die Sanktionen des Westens – Exporte nach Russland brachen ein, die Russen konnten also nicht mehr Rubel verkaufen und Dollar und Euro einkaufen. Viertens hat Russland nach wie vor eine Menge Öl und Gas exportiert, wenn auch nicht an den Westen, sondern vor allem an Indien und China. Fünftens hob die russische Zentralbank direkt nach der Invasion den Leitzins von 9,5 auf 20 Prozent an.

Das Rubel-Paradox

Inzwischen musste die russische Notenbank sogar die Zinsen auf 7,5 Prozent senken und die Kapitalkontrollen lockern, weil der Rubel paradoxerweise trotz der Sanktionen zu stark geworden war, wie die Analysten von „Trading Economics“ jüngst konstatierten. Allerdings lagen zuletzt die Einnahmen aus dem Energie-Export unter den Budget-Vorgaben und das Finanzministerium hat den Experten zufolge den vierten Monat in Folge Devisen-Reserven verkauft.

Unser Fazit: Falls wir ein politisches Worst-Case-Szenario erleben, dürfte eine neue massive Kapitalflucht anstehen. Wenn sich die Lage irgendwann wieder beruhigt und der sinnlose Krieg endet, wird die westliche Wirtschaft zurückkehren. Dann dürfte der Rubel wieder stark gefragt sein, weil dann Euro und Dollar im Land investiert werden, die in Rubel getauscht werden. So wie Anfang der 2000er, als ein Dollar nur 20 bis 30 Rubel kostete. Behalten Sie also die Realtime-News im Auge – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

____________________________________________________________________________________________Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachholbedarf

By | Nachrichten | No Comments

05.05.2023  – Die Europäische Zentralbank hat es wieder getan: Sie hat die Leitzinsen in Euroland erhöht. Zwar nur moderat. Doch anders als die Federal Reserve in den USA machten die Währungshüter in Frankfurt klar, dass es weitergeht mit den Zinsschritten.

Der Rat der Europäischen Zentralbank verkündete eine Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins im Euroraum klettert damit auf 3,75 Prozent. Das war die siebte Anhebung in Folge, zuvor hatte es drei Erhöhungen um 0,50 Punkte gegeben. Der Euro hat in den vergangenen Wochen gegenüber dem Dollar langsam aber stetig zugelegt, hier der Tageschart. Und das hat gute Gründe: Hierzulande gibt es einigen Nachholbedarf beim Tightening.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

In Amerika locken zwar noch höhere Zinsen, denn dort hat die Federal Reserve die Fed Funds Rate gerade auf 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht. Doch EZB-Chefin Christine Lagarde versicherte gestern, dass die EZB anders als die Federal Reserve in Washington nicht daran denkt, mit den Zinsschritten einzuhalten.

Inflation in Euroland

Die Ära der steigenden Zinsen dürfte sich also fortsetzen, denn die Zielrate der Inflation von 2 Prozent ist noch weit entfernt. So lag die Teuerung in der Eurozone im März 2023 bei 6,9 Prozent. Weitere Zinserhöhungen in Euroland sollen folgen und die Bilanz soll schneller schrumpfen.

Michael Heise, Chefökonom bei HQ Trust äußerte: „Anders als bei der Schwesternotenbank in den USA gibt es bei ihr aber kein time-out für weitere Zinserhöhungen. Schon im Juni ist ein weiterer Zinserhöhungsschritt wahrscheinlich, da bei gestiegenem Lohnkostendruck und den gegebenen Preiserhöhungsspielräumen der Unternehmen weiterhin deutliche Preissteigerungen, vor allem im Dienstleistungsbereich, zu erwarten sind.“ Und Jörg Krämer, Chefsvolkswirt der Commerzbank, sagte ebenfalls zu Reuters: „Auch nach sieben Zinserhöhungen in Folge liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor der EZB. (…) Die EZB muss mehr als einmal nachlegen, um die Inflation dauerhaft zurück auf zwei Prozent zu bringen.“

Die EZB und die Banken

Wir vermuten, dass nun weiter fleißig Long-Positionen in EURUSD aufgebaut werden. Soll heißen: Geld aus bestehenden US-Bonds könnte in neue europäische Staatsanleihen fließen. Denn letztere rentieren höher als erstere. Zwar würden sich auch neue US-Anleihen für Investoren anbieten. Doch die Fed könnte wegen der Banken-Turbulenzen in den USA gezwungen sein, beim Tightening auf die Bremse zu treten. Oder gar eine Rolle rückwärts einzulegen und die Zinsen zu senken. Größerer Ärger im Bankensektor könnte zudem zu Notverkäufen bei Staats- und Firmenanleihen führen und damit zu Verlusten.

In Europa dagegen scheint die Lage nach dem Aus für die Credit Suisse zuletzt stabiler. Nicht umsonst sehen wir einen Aufwärtstrend bei EURUSD seit Anfang März. Der Unterschied im Bankensektor liegt darin, dass in den USA – überspitzt ausgedrückt – im Zuge des billigen Geldes jeder pseudo-coole Hipster mit seltsamer Geschäftsidee ohne Umsatz oder Gewinn einen Kredit erhalten hat. Was auch eine Blase am Markt für Gewerbe-Immobilien nach sich zog. In Europa dagegen läuft die Kreditvergabe traditionell sowieso konservativer und das Startup-Geschäft liegt häufig in den Händen von Großkonzernen. Soll heißen: Hierzulande platzt wohl eher keine Blase; im Silicon Valley schon. Wir sind also gespannt, wie es im Forex-Markt weitergeht und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Der Elefant im Raum

By | Nachrichten | No Comments

04.05.2023  – Die Federal Reserve hat wie erwartet noch einmal leicht die Zinsen erhöht. Und eine Pause im Tightening angedeutet, zugleich Zinssenkungen aber ausgeschlossen. Ferner versuchte Fed-Chef Jerome Powell vor der Presse so gut es ging den tobenden Elefanten zu ignorieren, der gerade den Porzellanladen zertrampelt: Die Krise der kleinen und mittleren Banken.

Zunächst zu den Fakten: Die Fed Funds Rate steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt jetzt in einer Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent. Die Zinserhöhung war bereits die zehnte in Folge. Durchaus ein rasantes Tempo: Im März 2022 hatte der Leitzins noch in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gelegen.

Mögliche Pause der Falken

Powell signalisierte eine „hawkish pause“. Presseberichten zufolge strichen die Währungshüter eine Passage aus ihrem Text, wonach eine gewisse zusätzliche geldpolitische Straffung angebracht sein könnte. Stattdessen wurde eine Formulierung gewählt, die zwar eine Tür für eine weitere Straffung offen lässt, aber kein Signal dafür gibt. Powell betonte, die Inflation liege weit über dem Ziel von 2 Prozent, die Absenkung der Teuerung werde eine Weile brauchen. Weitere Entscheidungen hingen von den einlaufenden Daten ab.

Der Markt sieht nun die moderate Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im Juni, kommentierte das Finanzblog „ZeroHedge“. Dabei bestehe laut der Zinskurve eine 94prozentige Möglichkeit einer Rezession.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Powell schaffte es zunächst, die Nervosität nach dem Ausverkauf der Regionalbanken vom Wochenbeginn einzudämmen. Die Börse markierte gestern direkt nach der Rede von Powell ihr Hoch, bevor die Kurse bröckelten. Hier im Bild der Stundenchart des Angstindikators VIX. Was für neue Sorgenfalten sorgte: Powell räumte ein, dass das Senior Loan Officer Opinion Survey (SLOOS) bestätige, dass die Banken ihre Standards für die Kreditvergabe verschärfen – und dass das Kreditgeschäft sich verlangsame. Die Veröffentlichung der Untersuchung steht übrigens zum 08. Mai an.

Gesund und widerstandsfähig

Vor der Presse hatte Powell das Bankensystem als „sound and resilient“ bezeichnet. Nicht alle sehen das so: „ZeroHedge“ kommentierte sarkastisch: „Small banks can’t stop deposit outflows at 4.75% Fed funds. But at 5.00% all those deposits will come rushing back.“ Wie es aussieht, muss sich die Fed nun verstärkt dem großen Problem widmen, das sie mit dem jahrelangen Billig-Geld selbst geschaffen hat: Den möglichen Kollaps vieler Firmen mit fragwürdigem Geschäftsmodell, gestützt und am Leben erhalten durch Banken, die locker Kredite verteilen konnten.

Neue Short-Attacke

Schon kurz nach der Pressekonferenz von Powell lief die nächste Short-Attacke auf amerikanische Regionalbanken. Die ächzen nämlich unter den rasant gestiegenen Zinsen und haben viele Kunden im Bestand, die einen Rückgang im Geschäft spüren und vielleicht die Kreditzinsen nicht mehr bedienen könnten. Interessanterweise gerieten einmal mehr vor allem Institute aus dem Westen der USA in den Fokus der Short-Seller – also solche, die vor allem in der Internet-, Tech- und Crypto-Blase investiert sein dürften und das besonders im ehemals goldenen Kalifornien. So wurde beispielsweise die Aktie von PacWest zwischenzeitlich um sagenhafte 60 Prozent herunter geprügelt. Western Allliance verloren noch einmal rund ein Drittel.

Unser Fazit: Vermutlich geht das Aufräumen im regionalen Banksektor weiter. Solange diese Krise eingedämmt bleibt und keine systemrelevante Bank umkippt, wird das die Börse nur wenig stören. Falls es sich aber nicht nur um eine gesunde Marktbereinigung handelt, könnte bald wieder der Gesamtmarkt betroffen sein. Wir sind gespannt, wie  es weitergeht – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Fed und die Banken

By | Nachrichten | No Comments

03.05.2023  – Kaum schien die Bankenkrise abgehakt, da gibt es neue Sorgen. Oder lag der jüngste  Rücksetzer an der Wall Street an der heutigen Entscheidung der Federal Reserve? Tatsächlich hat eines mit dem anderen zu tun.

Nach dem Kauf der First Republic durch JPMorgan tauchten gestern die Kurse einiger Regionalbanken ab. Die nächsten Kandidaten für einen Kollaps aus Sicht der Anleger sind zum einen die PacWest Bancorp mit einem Minus von 28 Prozent. Danach folgten die First Foundation Inc. und Western Alliance mit einem Ausverkauf von rund 15 Prozent. Der SPDR S&P Regional Banking, das ist der Exchange Traded Fund zu den regionalen Banken (Kürzel: KRE), verlor gestern 6,3 Prozent. Dagegen schlägt sich JPMorgan in dem ganzen Trubel durchaus wacker, hier der Vier-Stunden-Chart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Entweder wanken einige der kleinen Institute, weil sie im Zuge der Zinserhöhung Probleme haben, neue Kunden zu finden – oder die Kreditnehmer stecken in der Krise. Vielleicht laufen schon wieder einige Bank-Runs. Oder aber die Anleger stellen nach dem Kauf der First Republic fest, dass die großen Haie wie JPMorgan fette Beute machen und die verängstigten Kunden anderer Banken einsammeln  – und dass die kleinen Institute zum Abschuss freigegeben werden.

Bad loans

Jedenfalls hält sich das Misstrauen. Einer der Auslöser für den Ausverkauf war ein Interview von Charlie Munger mit der „Financial Times“. Der legendäre Investor ist Vice Chairman der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die vom US-amerikanischen Großinvestor Warren Buffett geleitet wird. Munger urteilte, viele Banken steckten voll von schlechten kommerziellen Hypotheken-Krediten. Auf den Markt warte Schmerz, der werde aber wohl bei weitem nicht so schlimm werden wie 2008.

Was uns zur Fed bringt. Denn wenn regional verwurzelte Geldhäuser reihenweise ins Wanken geraten, dann hat das Folgen für die Wirtschaft in den Bundesstaaten. Was zu Stagnation und Entlassungen führen könnte. Und in diesem Umfeld kann die Fed schwerlich die Zinsen stark erhöhen. Oder aber die Notenbank will eine Marktbereinigung.

Die Fed beobachtet die Banken

Jedenfalls schrieb Nick Timiraos vom „Wall Street Journal“, die Fed beobachte sehr genau die Marktreaktion auf die Übernahme der First Republic durch JP Morgan. Der Journalist gilt als Sprachrohr der Fed in der Medienlandschaft.

Wegen der jüngsten Turbulenzen bei den Kreditinstituten dürften laut dem Finanzblog „Newsquawk“ die Tauben im Federal Open Market Commitee darauf gedrängt haben, das Statement von Fed-Chef Jerome Powell in der Pressekonferenz dahin zu drehen, dass sich die Fed einer Pause bei den Zinserhöhungen nähere. Dem Blog zufolge geht der Markt zu 85 Prozent von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte aus.

Unterdessen sind die JOLTS-Daten (Job Openings and Labor Turnover Survey) zum Arbeitsmarkt kühler als erwartet ausgefallen. Laut JOLTS sank die Zahl der offenen Stellen von 9,97 Millionen auf 9,59 Millionen. Der Konsens hatte bei 9,775 Millionen gelegen. Das heißt, dass ein sich abkühlender Arbeitsmarkt der Fed Argumente für eine laschere Haltung im Tightening gibt – denn weniger Stellen bedeuten eine Bremse bei der Lohn-Spirale.

Warten auf das Orakel

Was uns zum Blick in die Glaskugel bringt: Wenn die Fed die Zinsen wie erwartet nur moderat erhöht und im Statement ein baldiges Ende des Tightening ankündigt, dann dürfte dies die Bullen stärken. Einen Sprung nach oben dürfte es geben, falls die Zinserhöhung komplett ausfällt – weil dann mehr Geld in den Aktienmarkt fließt. Allerdings könnte der Markt dies auch als Signal dafür werten, dass bei den Banken mehr im Argen ist, als bisher vermutet. Ein überraschender Zinsschritt von 0,5 Prozent dürfte den Markt abtauchen lassen, weil dann Geld aus Aktien in neu emittierte Treasuries fließen dürfte und weil neue Sorgen wegen der Banken auftauchen. Wichtig wird aber vor allem die Pressekonferenz: Zu erwarten ist wieder ein großes Einerseits-Andererseits mit heftigen Kurssprüngen in die eine oder andere Richtung. Was die Vola ankurbelt. Ob long oder short – wir wünschen viel Erfolg bei Ihren Trades!

 

__________________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Vorerst Entwarnung

By | Nachrichten | No Comments

02.05.2023  – Die Geschichte wiederholt sich nicht: Anders als 2008 ist diesmal offenbar die Bankenkrise eingedämmt worden. JPMorgan Chase hat die taumelnde First Republic übernommen. Der Markt kann sich nun auf die Berichtssaison konzentrieren – und auch hier sieht es bislang weit besser aus als befürchtet.

Das hätte ein fataler Flächenbrand werden können: Hätte die First Republic keinen Käufer gefunden, wäre möglicherweise eine neue Panik ausgebrochen. So aber hat der S&P 500 zuletzt die Bankenkrise abgearbeitet, hier der Tageschart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Gerade kam die Nachricht vom staatlichen Einlagensicherungsfonds FDIC: Die Behörde teilte mit, sie habe dem Verkauf an die JP Morgan zugestimmt. An dem Bieterverfahren für First Republic hatten laut Insidern ein halbes Dutzend Banken teilgenommen, darunter Citizens Financial und PNC Financial Services.

FDIC greift nach Bank-Run ein

Der Kauf kam wohl in letzter Sekunde: Zu Beginn der vorigen Woche hatte die First Republic einen Abzug von Kundengeldern in Höhe von mehr als 100 Milliarden Dollar im ersten Quartal gemeldet. Daraufhin stürzte die Aktie an der Börse ab. Die zuvor geplante Rettung der Branche hatte den Bank Run nicht verhindert: Andere Banken hatten rund 30 Milliarden Dollar in die taumelnde First Republic gepumpt. Der Kurssturz war wohl das Signal für die FDIC jetzt schnell Nägel mit Köpfen zu fertigen – die FDIC setzte eine neue Rettungsaktion in Gang.

Offensichtlich haben die Behörden also aus dem Desaster 2008 gelernt, als mit Bear Stearns und Lehman Brothers zwei Schwergewichte umgekippt waren. Die First Republic ist die dritte US-Bank, die in den vergangenen Wochen umgekippt ist, weil Kunden ihre Einlagen massenhaft abzogen. Im März waren deswegen die Silicon Valley Bank und die Signature Bank kollabiert.

Goldilocks

Jedenfalls könnte die Beruhigung der Lage in der Bankbranche den Bullen noch einen weiteren Schuber Kraft verleihen. Denn ohne Störfaktoren aus dem Finanzsektor könnte sich die Berichtssaison entfalten. Das Blog „The Market Ear“ jedenfalls konstatierte jüngst einen regelrechten Goldlöckchen-Markt. Soll heißen: Alle sind glücklich und haben beste Laune. So jedenfalls habe der maximale Wochenverlust im SPX in den vergangenen sieben Wochen gerade mal bei minus 0,1 Prozent gelegen.

Ferner hätten mehr als die Hälfte der Firmen im S&P 500 die Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt – und die Beat Rate beim Gewinn je Aktie liege bei 79 Prozent. Wir übersetzen: Fast vier Fünftel aller Firmen haben die Erwartungen übertroffen. Die Gewinn-Überraschungen seien mit einem Plus von 7 Prozent substantiell – und es gebe sie in jedem Sektor. Die Beat Rate beim Umsatz liege bei 73 Prozent, konstatierte „The Market Ear“ weiter.

Wir meinen: Damit ist also bislang die befürchtete Rezession ausgeblieben. Oder aber die Schätzungen der Analysten waren so pessimistisch, dass es ein Leichtes war, sie zu übertreffen. Das bedeutet nicht, dass es von nun an immer nur bergauf geht. Schon der Budgetstreit in den USA mit der erreichten Verschuldungsgrenze könnte einige Anleger zum Kassemachen einladen. Außerdem weiß man nie, was hinter den Kulissen so alles läuft. Und welche Bank wegen der steigenden Zinsen in Problemen mit dem Neugeschäft steckt. Wir sind gespannt, wie die es an der Wall Street weitergeht – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

 

__________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Kakao macht die Bullen stark

By | Nachrichten | No Comments

28.04.2023  – Der Preis für Kakao hat zuletzt eine beeindruckende Rallye hingelegt. Genau wie andere Soft Commodities auch. Eine drohende anhaltende Unterversorgung könnte die Hausse weiter anschieben. Wir analysieren die Hintergründe.

Freude bei den Bullen: Aktuell bewegt sich der Preis pro Tonne auf dem höchsten Stand seit Herbst  2016, der Wochenchart zeigt zudem einen recht steilen Aufwärtskanal, der im vorigen September begonnen hat.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Laut dem vorigen Quartalsbericht der International Cocoa Organiszation von Ende Februar steht die Welt vor einem leichten Nachfrage-Überhang. Für die Saison 2022/23 konstatierte die Organisation ein globales Angebot von 5,017 Millionen Tonnen. Derweil werde die Nachfrage um 1 Prozent auf 5,027 Millionen Tonnen klettern. Ende Mai steht der nächste Quartalsbericht der ICCO an, darauf sollten Trader achten.

Wenig Regen und ein Virus

Widmen wir uns zunächst dem Angebot. Die Elfenbeinküste steht mit knapp der Hälfte der globalen Produktion mit Abstand auf Rang eins in der Rangliste der Produzenten; dahinter folgen Ghana und Indonesien. Die größten Faktoren für den Preis sind das Wetter, mögliche Krankheiten der Pflanzen und staatliche Regulierung.

Der Handel wird aktuell von der Ware bestimmt, die zum Ende der Hauptsaison im März auf den Markt gelangte – und da sah es nicht gut aus. So warnte schon Mitte Februar die ivorische Regulierungsbehörde Cocoa and Coffee Council (CCC) davor, dass viele  einheimische Exporteure ihre Ausfuhrquoten gar nicht erfüllen könnten. Denn es gebe zu wenig Bohnen, da es in den vergangenen Monaten zu wenig geregnet hatte. Daraufhin hatte die Elfenbeinküste zwanzig großen Aufkäufern die Erhöhung ihrer Quoten untersagt, darunter Cargill und Barry Callebaut.

Die Hoffnung ruht nach leichten Regenfällen jetzt auf der Zwischensaison von April bis September. Einige Quellen nannten die Wetterverhältnisse allerdings zuletzt erratisch. Und es gibt einen weiteren bullishen Faktor: Vor allem die Elfenbeinküste wurde in den vergangenen Monaten von der sogenannten Cocoa Swollen Shoot Virus Disease (CSSVD) geplagt, was zum einen die laufende Ernte als auch die Neu-Aussaat negativ beeinflusst und somit auch in der Zukunft Wirkung entfalten dürfte.

Inflation und Konsum

Damit blicken wir kurz auf die Nachfrage-Seite. Die USA, die Niederlande und Großbritannien sind die größten Aufkäufer der Bohnen. Kakao wird zum einen in der Schokolade verwendet, das ist klar. Zum anderen aber auch in der Kosmetik: Denn Kakaobutter ist die einzige Butter, die bei Körpertemperatur schmilzt.

Und damit wären wir bei den beiden Faktoren im Einzelhandel gelangt: Sollte sich die Inflation im Westen lästig hoch halten oder gar steigen, dann droht ein Abwürgen der Nachfrage. Denn anders als bei einem Grundnahrungsmittel wie Brot können die Kunden durchaus für eine Weile auf Pralinen oder eine neue Hautcreme verzichten. Wenn sich die Teuerung jedoch abkühlt, dürfte die Nachfrage anziehen.

Unser Fazit aus alledem: Behalten Sie die Realtime News im Blick, konzentrieren Sie sich auf die ivorische Landwirtschaft. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

_____________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Kupfer im Niemandsland

By | Nachrichten | No Comments

26.04.2023  – Das rote Metall ist das Fieberthermometer der globalen Volkswirtschaft. Denn Kupfer wird in Kabeln aller Art in der Elektronik verarbeitet. Deshalb ist es besonders wichtig im grünen Umbauplan der westlichen Welt: Mehr Elektro-Autos und Solaranlagen stützen die Nachfrage. Allerdings gibt es durchaus Faktoren für eine Baisse: etwa eine lahmende Weltwirtschaft oder höhere Zinsen. Noch ist nicht klar, wohin die Reise geht.

Eine klare Tendenz ist im Wochenchart derzeit kaum auszumachen. Wenn Sie bullishe oder bearishe Fakten suchen, dann haben Sie aktuell auf jeder Seite eine reiche Auswahl – bitte bedienen Sie sich.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die Website „Tradingeconomics.com“ urteilte jüngst, die Sorge vor einer schwächeren Abnahme überlagere die Ängste vor einem sinkenden Angebot. So seien Investoren alles andere als beeindruckt von der chinesischen Nachfrage nach der Wiederöffnung der Wirtschaft post Corona.

Pro und contra

Derweil liefere die offensichtlich wieder eingekehrte Stabilität bei den US-Banken für die Federal Reserve eine Vorlage, um die Zinsen weiter zu erhöhen, erläuterte „Tradingeconomics.com“ weiter. Unterstützung erhalte der Markt jedoch von den Lagerbeständen der London Metal Exchange – mit 56.000 Tonnen seien sie so niedrig wie zuletzt im Jahr 2005. Der staatliche chilenische Bergbau-Konzern Codelco habe außerdem mitgeteilt, dass die Produktion im Jahr 2023 rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken werde. Wobei es 2022 schon einen Rückgang um rund 11 Prozent gegeben hatte. Wir ergänzen: Ein Sonderfaktor ist die instabile Lage in Peru, das rund 10 Prozent des globalen Angebotes stellt.

Fusionswelle wegen drohender Knappheit

Einige Industrie-Vertreter warnen derweil vor einer drohenden herben Knappheit des Metalls, wie der Branchendienst „Fastmarkets“ von der jährlichen Cesco Week in Chile berichtete (Centro de Estudios des Cobre y la Mineria). Die Website jedenfalls verwies auf den Boom bei Firmenkäufen, mit der große Konzerne versuchten, das vermutlich sinkende Angebot auszugleichen. Als Beispiel nannte „Fastmarkets“ den Kauf von Oz Minerals durch BHP sowie die Übernahme von Copper Mountain durch Hudbay Mineral. Außerdem bietet Glencore gerade für die kanadische Teck Resources.

Die Motivation dahinter: Nur wenige Bergbau-Konzerne seien bereit, Milliarden in die Erschließung neuer Minen zu investieren und rund eine Dekade auf den ersten Ausstoß zu warten – der Aufkauf von Konkurrenten sei einfacher. Damit allerdings adressiert der Markt laut „Fastmarkets“ aber nicht das eigentliche Problem – und das liege im zu knappen Angebot an Metall. Auch Ragnar Udd, Präsident von BHP Minerals Americas, warnte, die Welt brauche neun oder zehn gigantische Minen in der Größenordnung der Escondida, um die Energiewende in einer Dekade zu stemmen. Escondida ist die größte chilenische Kupfer-Mine mit einem Ausstoß von rund einer Million Tonnen pro Jahr.

Energiewende versus lahmende Wirtschaft

Ein differenzierteres Bild zeichnete Roland Harings, Konzernchef von Aurubis. Er sagte im Gespräch mit „Fastmarkets“, der Kupfermarkt sei aktuell aus Sicht einer europäischen Schmelze gut versorgt, es gebe ein großes Angebot an Konzentraten und Recycling-Produkten. Tatsächlich sei die Nachfrage hoch, was auch an der Energiewende liege. Jedenfalls überwiege die Abkehr von fossilen Brennstoffen den Effekt aus einer etwas schwächeren globalen Konjunktur. Allerdings sorge die globale Inflation für ein Anziehen der Löhne. Wir ergänzen: Was letztlich auf die Preise aufgeschlagen werden dürfte.

Unser Fazit aus alledem: Ein klarer Trend bei Kupfer ist derzeit nicht zu erkennen. Wir behalten die Lage für Sie weiter im Blick – und wünschen viel Erfolg bei Ihren Trades und Investments!

_________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Weizenpreis im tiefen Tal

By | Nachrichten | No Comments

25.04.2023  – Abkühlung im Getreide-Markt: Die schlimmsten Befürchtungen im Zuge der Ukraine-Invasion haben sich in Luft aufgelöst. Dann dank der kräftig gestiegenen Preise sind viele Farmer weltweit auf Weizen umgestiegen. Die Frage ist, ob die offenbar anstehende ukrainische Großoffensive und ein etwaiges Platzen des Getreide-Abkommens mit Russland die Lage wieder dreht. 

Der Preis für Weizen hat sich seit Ausbruch des Ukraine-Krieges in etwa halbiert. Die kurze Panik aus dem Vorjahr hat sich wieder gelegt. Jetzt wird es charttechnisch spannend, wie ein Blick auf den Wochenchart zeigt: Die 200er-Linie als Unterstützung sollte aus Sicht der Haussiers besser halten. Zuletzt sah es jedoch nach einem Durchbruch nach unten aus.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Und somit stellt sich die Frage, wieso denn der Preis gefallen ist, obwohl Europa im vorigen Jahr nicht nur den Krieg verdauen musste, sondern auch unter einer Rekord-Dürre gelitten hat. Die Antwort: Viele Länder sind in die Bresche gesprungen. Das kurzfristige globale Angebot jedenfalls liegt aktuell nur knapp unter dem Verbrauch: Das US Department of Agriculture (USDA) konstatierte jüngst: „The 2022/23 global wheat production is marginally up 0.1 million metric tons (MMT) to 789.0 MMT. (…) Global wheat consumption for 2022/23 is up 2.0 MMT to 789.6 MMT.“

Massiver Preisdruck voraus

Jetzt könnte der Markt auf ein Überangebot zusteuern. Beispielsweise im wichtigen Farmland USA: Laut US-Landwirtschaftsministerium ist der generelle Trend bei der Anbaufläche eigentlich seit zwei Dekaden rückläufig. In den vergangenen zwei Saisonen jedoch haben US-Farmer wegen der gestiegenen Preise wieder mehr angebaut. Auch wegen staatlicher Subventionen dürfte die US-Fläche in der Saison 2023/24 auf ein Siebenjahres-Hoch steigen.

Trader warnen zudem vor einem Überangebot von Weizen am Schwarzen Meer. Kasachstan hat sich zu einem großen Exporteur gemausert, Russland hat die Ausfuhr gesteigert. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus: So hat jüngst das US Department of Agriculture (USDA) für Marokko einen Anstieg der Ernte in der Saison 2023/24 von 41 Prozent auf 3,8 Millionen Tonnen vorausgesagt. Und mit dem nassen Frühling steigt die Chance, dass es diesmal keine Dürre in Europa gibt.

Ukraine im Fokus

Bullish könnte wiederum bald wieder die Politik werden: Gerade hat Moskau mit einem Ende des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine gedroht. Die Übereinkunft läuft in nicht einmal vier Wochen aus. „Terrorattacken des Kiewer Regimes bedrohen eine erneute Verlängerung des Getreide-Deals nach dem 18. Mai“, meldete das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag. Soll heißen: Falls die Ukraine militärische Erfolge erringt, wird es keinen Export mehr geben.

Zudem ist die Frage, wie sich die Dürre der vergangenen Wochen in den USA auf die Ernte von Winterweizen auswirkt, der etwa zwei Drittel der US-Produktion stellt. Trader und Investoren müssen also Wetter und politische Events im Auge behalten. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

_________________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.