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Konsequenzen des Krieges

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22.02.2022 – Moskau hat die abtrünnigen ukrainischen Republiken Lugansk und Donezk als unabhängig anerkannt. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete gestern Abend die Entsendung von Truppen in die sogenannten Volksrepubliken an. Die ersten Panzer sollen schon rollen. Goldman Sachs und die Rabobank wagen eine Prognose, was das alles für die Märkte bedeutet.

 

Das droht der Ukraine jetzt

Told you so: Genau wie wir es hier an dieser Stelle mehrfach prophezeit haben, ist es gekommen. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten: ERSTENS – Russland besetzt innerhalb weniger Tage die neuen Republiken; dies nach dem Muster von Südossetien und Abchasien, dort hat Russland nach dem Krieg 2008 gegen Georgien Truppen stationiert und die Zwergregionen als unabhängig anerkannt.

ZWEITENS – Russland besetzt auch den kompletten Süden der Ukraine, um einen Korridor nach Moldawien zum abtrünnigen pro-russischen Gebiet Transnistrien zu ziehen. Dieses Novorossia, wie es sich die Separatisten wünschen, würde etwa ein Drittel der Ukraine ausmachen. DRITTENS – die Krise wird doch noch diplomatisch beigelegt. Wir sehen die Chancen bei 45-45-10 für die drei Szenarien.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

War on – risk off

In den ersten beiden Fällen wird dies je nach der Gegenwehr der Ukraine eine heftige Marktreaktionen auf der Short-Seite nach sich ziehen. Denn viele Anleger werden aus Angst vor einem Dritten Weltkrieg ihre Assets versilbern. Da ist noch Luft nach unten: Letztlich ist an der Börse noch gar nicht viel passiert, wie der Wochenchart des S&P 500 beweist. Tatsächlich ist der SPX noch weit von seinem 200er-Durchschnitt entfernt. Das könnte der nächste Stopp werden. Wenn nicht gar das Corona-Tief aus 2020.

So sieht Goldman die Sache

Goldman Sachs hat einerseits den pessimistischen Fall eines Krieges, andererseits das positive Szenario einer Deeskalation durchgerechnet. Die Analyse wurde vor der gestrigen Börseneröffnung veröffentlicht. Hier die Ergebnisse:

  • Krieg: Der S&P 500 könnte noch rund 6 Prozent nachgeben. Deeskalation: plus 5,6 Prozent.
  • Stoxx 600: minus 9,3 Prozent oder plus 8,4 Prozent
  • Russel 2000: minus 10,2 Prozent; plus 9,2 Prozent
  • Nikkei 225: minus 8,6 Prozent; plus 7,7 Prozent
  • MSCI Emerging Markets: minus 7,7 Prozent; plus 6,9 Prozent.

Drei Szenarien der Rabobank

Die Rabobank geht das Thema Krieg komplizierter an. Demnach gibt es drei Szenarien: A – einen kurzen Krieg. Innerhalb der kommenden sechs Monate würde der Handel zwischen Europa und Russland massiv gestört. Öl würde in etwa anziehen wie im lybischen Krieg, als Brent von 90 auf 125 Dollar kletterte. Da in der Ukraine ein Großteil der Ernte ausfallen würde, dürfte der Preis von Weizen um 30 Prozent zulegen, Mais würde sich um 20 Prozent verteuern.

B – Krieg und effektive Sanktionen gegen Russland, den okkupierten Teil der Ukraine und Belarus durch die USA, die EU, Australien, Neuseeland Japan und Südkorea. Öl verteuert sich für längere Zeit auf 135 Dollar. Mais und Gerste legen um 30 Prozent zu.

C – Sanktionen auch gegen China, das schon angekündigt hat, Russland zu unterstützen. Mit der Folge von nicht absehbaren Preisschocks rund um den Globus.

Soweit der Blick in die Glaskugel. Wir ergänzen: Ein Szenario, das noch niemand auf dem Radar hat, ist die Möglichkeit, dass einige NATO-Staaten eigenmächtig die Ukraine mit Truppen unterstützen – die Briten, Polen oder Balten etwa. Dann wird es richtig brenzlig. Die Bernstein Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Financial chart

In der Zange

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Financial chart

 

18.02.2022 – So viel Nervosität war selten: Vor allem die Ukraine-Krise zerrt an den Nerven der Anleger. Aber auch die erratischen Äußerungen aus der Federal Reserve. Jede News kann den Markt herumwirbeln.

Flucht in den Dollar möglich

Beide Events könnten den Greenback stützen. Falls die zuletzt aus der Fed geäußerten Zinserhöhungsphantasien zur Geldpolitik werden und falls die Ukraine-Krise eskaliert, ist eine Flucht in den Dollar durchaus möglich. Da Amerika vermutlich schneller und stärker als Europa die Zinsen erhöht und da unser Kontinent besonders abhängig ist von russischer Energie, dürfte vor allem der Euro gegen den Dollar nachgeben.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Hoffnung auf die Diplomatie

Nach dem Feuergefecht zwischen Separatisten und der ukrainischen Armee im Donbass mit gegenseitigen Schuldzuweisungen setzte die Wall Street erstmal zurück. Das Weiße Haus warnt ja seit Wochen vor einer unmittelbar bevorstehenden Invasion. Doch dann zog das US-Außenministerium die Futures wieder nach oben: Demnach will sich Antony Blinken nächste Woche mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow treffen.

Das stalinistische Erbe

De facto sehen wir in der Ukraine kaum Möglichkeiten auf eine friedliche Lösung. Denn Russlands Präsident Wladimir Putin hat – weitgehend unbemerkt von der Weltpresse – die Karten offen auf den Tisch gelegt. Beim Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) sprach Putin von einem drohenden Völkermord gegen die russische Minderheit in der Ukraine. Hinter diese Linie kann er kaum noch zurück. Der Schutz von Russen im Ausland ist Staatsräson, womit eine üble Erblast der Stalin-Diktatur gefährlich wird.

Stalin hatte in besetzten Gebieten systematisch Russen angesiedelt und einen Großteil der heimischen Elite im Gulag verschwinden lassen. Und zwar VOR dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion.  Diese Schuld wird in Russland nicht thematisiert – und wenn es Organisationen wie Memorial gibt, die das doch tun, so werden sie mal eben verboten. Auch Putin sieht die UdSSR nur als großartigen Retter der Menschheit vor den Nazis, die eigenen Gräuel und die Ängste der kleinen Nachbarländer interessieren ihn nicht.

Der Ethno-Faktor

So leben heute viele Russen im Donbass, aber auch in Estland, Lettland und Litauen. Diese Russen  haben oft keine Pässe der Gastländer. Sie sind de facto staatenlos und könnten Moskau – wie vielleicht jetzt in der Ukraine – zum Einmarsch bewegen. Zumal die russische Duma gerade die Anerkennung der Volksrepubliken gefordert hat.

Für Putin wäre alles andere als ein Abtrennen der Regionen Lugansk und Donezk, wo sowieso seit Jahren Krieg herrscht, ein herber Gesichtsverlust. Dann hätte er auch einen neuen Puffer gegen die NATO. Wer weiß: Vielleicht opfert der Westen die Ukraine und zwingt das Land, die ethnisch-russischen Gebiete „freiwillig“ abzutreten. Dann hätte Putin seine Landsleute geschützt, einen teuren Krieg vermieden. Wobei Russland durchaus darauf verweisen kann, dass der Westen ja auch stets die Unabhängigkeit der kleinen, nichtrussischen Sowjetstaaten befürwortet hat. Die Börse würde feiern.

Loose Cannon

Bleibt ein Blick auf die Fed. Jim Bullard sorgt wie eine Kanone, die sich aus den Tauen losgerissen hat und unkontrollierbar umher rollt, für Panik. Der Chef der Fed von St. Louis warnte gerade auf einer Veranstaltung der Columbia University, die Inflation könne außer Kontrolle geraten – und riet zu einer Zinserhöhung von einem vollen Prozentpunkt im Juli. Ergo tauchten vor allem die Higthech-Titel ab.

Bullard betonte, das Core PCE – also die von der Fed besonders beachtete Kernrate der personal consumption expenditures – „does not have the reputation of coming down naturally.“ Die US-Notenbank müsse langlaufende US-Bonds verkaufen, um am langen Ende die Zinsen nach oben zu bringen. Jim Bullard warnte schon zuvor, die Fed riskiere ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie nicht entschlossen gegen die Inflation vorgehe.

Wer weiß, was das Weekend bringt. Die Bernstein Bank rät in der aktuellen Lage zur Vorsicht – alles ist möglich und das Gegenteil von allem.

 


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Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Das Gold-Paradox

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15.02.2022 – Goldman Sachs setzt auf Gold: Das Edelmetall ist nach Ansicht der Investmentbank zusammen mit Erdöl der beste Hedge gegen geopolitische Risiken. Doch interessanterweise sehen die Goldmänner Gold auch als Absicherung in Zeiten steigender Zinsen. Was der herrschenden Lehrmeinung widerspricht.

Preisziel 2150

Basierend auf dem erwarteten Rückgang der US-Wirtschaft und dem Anstieg der Rezessionsängste dürften Gold-ETF ihre Goldbestände bis Ende 2022 um 300 Tonnen erhöhen, erläuterte Goldman. Weiter sagten die Wall-Street-Experten einen Anstieg des nominalen Bruttoinlandsproduktes in den Emerging Markets um 10 Prozent voraus. All dies weise auf Sicht von zwölf Monaten auf einen Goldpreis von 2.150 Dollar je Unze hin; das Ziel auf sechs Monate sehen die Goldmänner bei 2050 Dollar. Vom aktuellen Preis bei gut 1850 Dollar ist das nicht viel – aber ansehnlich, falls die Börsen wirklich abstürzen sollten.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das erste Argument der Investmentbank pro Gold klingt schlüssig: Das Metall diene als Währung der letzten Instanz in Krisenzeiten, urteilte Jeffrey Currie, Commodities-Research-Chef. So habe der Goldpreis nach dem 11. September zugelegt und dem Golfkrieg 2003. Allerdings reagierte Gold nicht auf die Annexion der Krim im Jahr 2014. Generell gelte: Krisen mit Beteiligung der USA hätten einen größeren Effekt auf den Goldpreis. Wir meinen: Auch wenn sich die Ukraine-Panik nach dem russischen Teilabzug wohl erstmal abschwächen dürfte, ist die Gefahr noch nicht vorbei.

Drohende Rezession

Bleibt das Thema Zinsangst. „A common concern for gold in 2022 is looming Fed hikes and the potential for higher long term real rates,“ räumte Currie ein. Allerdings sei es historisch so, dass sich Gold während Phasen der Zinserhöhung verteuere. Auch aktuell zeige Gold Widerstand gegen die ansteigenden Renditen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen. Goldman erklärte dieses Paradox mit den Ängsten vor einer Rezession. „This means if inflation fails to slow down in the second half of 2022 and the Fed is forced to hike more than currently expected, gold should be resilient as this would increase fears of a potential recession.“ Normalerweise sind hohe Zinsen Gift für Gold, da verzinste Anlagen dann attraktiver sind – weil das Metall keine Rendite abwirft und zudem die Miete eines Schließfaches oder ein eigener Safe erstmal Geld kosten.

Und damit schließt sich der Kreis zwischen Inflation und geopolitischen Risiken: Die anhaltende Energiekrise und die schon über dem Ziel der Federal Reserve liegende Inflation führe zu Sorgen, dass eine Störung der Commodity-Ströme aus Russland zu einer überschießenden Teuerung und einer harten Landung führe. Was direkt die USA betreffe.

Risikoscheu

Und wie wirkt sich der neue Konkurrent Bitcoin auf Gold aus? Laut Currie so: „Gold is a risk-off inflation hedge, bitcoin a risk-on inflation hedge. (…) It is important to remember that risk-aversion is a major driver of investment interest in gold vs assets such as equities and, to an even larger extent vs Bitcoin.“ Wer also sein Portfolio gegen ein abschwächendes Wachstum und sinkende Bewertungen von Assets absichern will, der sollte laut Goldman eine Long-Position bei Gold eingehen. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 


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Trade index graph

Nervenkrieg

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Trade index graph

14.02.2022 – Die Warnungen aus dem Westen verschärfen sich: Eine Invasion der Ukraine soll unmittelbar bevorstehen. Bei einem Angriff dürfte die Panik toben.

“While the news flow surrounding Russia and Ukraine appears increasingly worrying, in reality any outcome and the impact are close to impossible to forecast,” kommentierte Portfoliomanager Marcus Morris-Eyton von Allianz Global Investors. Wir vermuten, dass die Kurse im Worst Case die Tiefs aus dem Corona-Crash ausloten würden. Eine Menge Luft nach unten, wie der Wochenchart des Dow Jones zeigt.

Source: Bernstein Bank Gmbh

Moskau betont, es wolle auf keinen Fall eine Invasion der Ukraine. Zudem beruhigte der russische Außenminister Sergei Lawrow gerade die Nerven, als er vor laufenden Kameras auf eine Frage seines Chefs Wladimir Putin antwortete, es gebe eine  Chance auf eine Einigung mit der NATO und den USA. Die Futures zogen an; nur, um nach einer hawkishen Wortmeldung aus der Fed gleich wieder abzutauchen. Die Börse ist derzeit wirklich nichts für schwache Nerven.

Zangengriff

Doch der Westen warnt, dass die Ukraine von drei Seiten eingekesselt wird: Im Norden stehen demnach russische Truppen sowie die weißrussische Armee in Belarus; im Osten warten russische Verbände an der Grenze zur Ukraine; im Süden sollen sich die russische Armee auf der Krim und Marineverbände im Schwarzen Meer zusammengezogen haben. Wie wir an dieser Stelle schon vermutet haben, könnte Russland die Regionen Donezk und Lugansk abtrennen. Oder gleich einen Gürtel im Süden ziehen, um den neuen Vasallenstaat Novorossia zu schaffen. Flugs wäre rund ein Drittel der Ukraine verschwunden.

Heim ins Reich

Der Konflikt hätte weitere mögliche Eskalationsstufen: Wer soll Wladimir Putin daran hindern, im Baltikum einen Korridor durch Estland, Lettland und Litauen zu ziehen, um die Enklave Kaliningrad/Königsberg an die Heimat anzuschließen? Der schwache Westen würde ein wenig schnattern, Kommissionen bilden, differenzieren und am Ende den Kotau hinlegen. Ein solcher Schritt wäre das Ende der NATO – doch dieser Verein ist sowieso hoffnungslos gespalten, da hier Appeaser mitmischen, die keinen Wert auf Rüstung legen (Deutschland, Spanien, Italien, etc.); ferner Nationen, die bereit sind, sich zu verteidigen (Polen, Großbritannien, USA). Und wer weiß, ob nicht die kampfbereiten Staaten der Ukraine zu Hilfe eilen werden. Dann würde sich die Frage nach einem Dritten Weltkrieg stellen.

Doppelkrise

Das Blog GoldFix jedenfalls warnte vor einer Doppelkrise in der Ukraine: Zum einen würde ein Krieg die Existenz der Europäischen Union an sich gefährden. Der Rat des Blogs:

  1. Sell The Euro
  2. Sell all Euro bonds to buy German Bunds, sell Euro Bonds in general
  3. Buy the Dollar
  4. Buy Gold- Europe more gold oriented than US and will buy it with dollars and Yen
  5. Sell global stocks
  6. Buy the Yen
  7. Buy US Bonds
  8. Buy Eurodollars
  9. Sell the Ruble
  10. Buy grains.. Wheat for sure

Öl, Gold, Palladium

Zweitens gebe es eine verschärfte internationale Krise über Europa hinaus. Der Rat von GoldFix:

  1. Buy Oil- obvious
  2. Buy US Nat Gas- because global prices will rise and US gas might be exported.. silly but people  do it
  3. sell stocks
  4. Buy Gold
  5. Buy Dollars and US Bonds
  6. Buy Yen
  7. Buy heating oil- it’s basically jet fuel

Außerdem wies das Blog auf Palladium hin – Russland ist ein größerer Player im Markt. Unser Fazit: Wir hoffen, dass sich die Angelegenheit in Wohlgefallen auflöst. Die Bernstein Bank behält das Thema für Sie im Blick!

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Zahlenspiele

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10.02.2022 – Ein Gerücht zieht die Wall Street nach oben. JP Morgan verbreitete die Kunde, dass die offizielle US-Inflationsrate weit milder ausfallen wird, als erwartet. Soll heißen: Die Zahlen werden wohl frisiert. Für Trader wird es am Donnerstagnachmittag spannend, ab 14.30 Uhr wissen wir, wie es weitergeht – dann liegt der neue Consumer Price Index (CPI) auf dem Tisch.

 

Die Prognose für den CPI steht bei 7,2 Prozent. Sollte die Inflationsrate tatsächlich darunter liegen und damit das Parkettgeflüster bestätigen, dann werden wir wohl eine kurzfristige Hausse erleben. Zumal auch die Chefin der Federal Reserve von Cleveland, Loretta J. Mester, Benzin ins Feuer goss. Sie sagte, „long-run inflation expectations are still well anchored“. Hört, hört, das klingt wie die inzwischen längst kassierte Aussage, wonach die Fed die Inflation nur als ein Übergangsphänomen betrachtet. Womit plötzlich ein scharfes Tapering infrage gestellt scheint.

Die Folge: Bonds, Aktien, Crude, Kupfer, Cryptos – alles machte sich auf den Weg nach Norden. Besonders interessant ist die Lage im Nasdaq 100 – hier hat sich im Tageschart ein Dreieck gebildet, bald heißt es Hopp oder Topp; der Index liegt zudem ein kleines Stück unter der roten 50-Tage-Linie, die die Kurse eigentlich magisch anziehen sollte. Zumal auch der MACD im Bild unten noch einige Luft nach oben hat. Da Wachstumswerte besonders stark auf abflauende Zinsphantasien reagieren, dürften hier die besten Trades möglich sein.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Revision alle zwei Jahre

Damit kommen wir zu den fundamentalen News. Fakt ist, dass die Ratings von Joe Biden inzwischen spiegelbildlich zur Inflationsrate abgetaucht sind. Fakt ist auch, dass das Bureau of Labor Statistics (BLS) tatsächlich alle zwei Jahre eine Revision des CPI vornimmt. Das letzte Mal wurden die Daten aus dem Consumer Expenditure Survey im Januar 2020 aufgefrischt. Jetzt werden erstmals Zahlen aus den Jahren 2019 bis 2020 einfließen, Preise aus 2017 bis 2018 entfallen. Soll heißen: Die Vergleichsbasis wird angehoben, weil mehr Güter aufgenommen werden, die in jüngster Vergangenheit schon teurer geworden sind. Und damit wird der Prozentsprung zu heute wohl weniger dramatisch ausfallen.

Neugewichtung der Preise

Zudem wird der Index neu gemessen. Kleines Beispiel: Lehrmittel für die Schule erhalten laut Angaben des OLS 0,2 Prozent mehr Gewicht; aber der Anteil der Miete sinkt um 0,3 Prozent. Merken Sie etwas? Ein Gut, das nicht jeder braucht und daher kaum auffällt, wird stärker gewichtet; explodierende Mietkosten, die ziemlich viele treffen, werden nach unten korrigiert. Zudem werden wie immer im Januar saisonale Faktoren eingerechnet – und das ist reines Zahlen-Voodoo. Das Finanzblog ZeroHedge spottete, auch bei den Zahlen vom Arbeitsmarkt sei schon mit einem magischen „seasonal adjustment“ getrickst worden.

Ein Faktor für Trader ist die Sache allemal. Das Economics Team von Goldman Sachs jedenfalls wies gestern darauf hin, dass das Thema bei den eigenen Kunden angekommen ist: „ahead of tomorrow’s CPI release, many clients have asked how the biennial change in category weights and annual seasonal factor update will affect inflation in January and the remainder of 2022.“

Megasqueeze

Mit all diesen Überlegungen hat die Wall Street eine Kehrtwende um 180 Grad eingelegt. Während noch vor wenigen Tagen das Geraune über ein „Endgame“ aufbrauste, ist nun die Rede von einer Mega-Shortsqueeze. Ein anderes Team von Goldman Sachs beispielsweise merkte gerade an, dass Short Sales bei Hedge Fonds die Long Buys im Jahresvergleich um 2,7 zu 1 in Dollarwerten übertreffen. Auf GS Prime hieß es, Short Sales stiegen seit sechs Wochen in Folge an, der Short Flow seit Silvester sei der höchste in zehn Jahren. Nordamerika ist demnach die am stärksten geshortete Region mit 81 Prozent. Liz Ann Sonders, Chief Investment Officer bei Schwab, sieht somit auch ein verringertes Risiko nach unten.

Unser Fazit: Wir sehen eine hohe Chance dafür, dass die Zahlen aus politischen Gründen frisiert werden. Allerdings weiß man nie. Wer die Sache traden will und davon ausgeht, dass die Kurse vertikal nach oben oder nach unten davonschießen, sollte einen Straddle überlegen, also eine Kombination von Put und Call mit engen Stopps. Die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

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Bitcoin Bounce

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09.02.2022 – Ein Strauß positiver Nachrichten für die Cryptos – BTC hat sich aus seinem Abwärtskanal nach oben gearbeitet. Wir beleuchten die interessante Charttechnik. Und analysieren die bullishen News der vergangenen Tage.

 

Wie Sie unschwer erkennen, hat sich Bitcoin aus dem seit November laufenden Abwärtskanal wieder nach oben gearbeitet. Nun klopft BTC bei knapp 44.000 Dollar an die rote 50-Tage-Linie. Dieser Widerstand sollte besser schnell fallen. Positiv für die Bullen ist, dass die große Chartlücke aus dem Juli 2021 mit dem jüngsten Rücksetzer bis auf knapp 33.000 Dollar geschlossen wurde. Allerdings hat sich in den vergangenen Tagen erneut ein kleines Gap gebildet, das bis auf rund 41.000 reicht. Gut möglich, dass der Markt diese Lücke erstmal schließt. Schauen wir uns nun die aktuellen News an.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Bezahlen bei Block

 

Zunächst meldete das „Bitcoin Magazine“ einen Schubfaktor von Jack Dorsey, ex-Chef von Twitter und jetziger Herrscher über die Bezahlplattform Block. Demnach können seine User der Cash App künftig kostenlose Bitcoin-Zahlungen über das Lighting-Netzwerk abwickeln. Möglich wird dies durch das Lightning Development Kit (LDK), das ist eine an Software-Applikation für Entwickler. Wir meinen: Weitere Firmen dürften folgen. Dorsey sagte übrigens schon zum Jahresende 2021 voraus, dass Bitcoin den Dollar ablösen wird. Wir sind gespannt.

 

Moskau weist China auf Bezahlsystem hin

 

Das stets bullishe „Bitcoin Magazine“ äußerte eine weiteren interessante Vermutung aus der Crypto-Welt. Demnach könnte der russisch-chinesische Schulterschluss zur Eröffnung der Winter-Olympiade auch bedeuten, dass beide Supermächte künftig stärker auf E-Devisen setzen, um Sanktionen des Westens zu umgehen. Moskau könnte bei einer Invasion der Ukraine vom Westen aus dem Bezahlsystem SWIFT geworfen werden.

 

Russlands Präsident Wladimir Putin wies in einem Brief an das chinesische Volk explizit auf ein gemeinsames Abkommen über die Zahlungsabwicklung aus dem Jahr 2019 hin. Weiter versicherte Putin, sein Land werde China bei der Energiegewinnung unterstützen – ein großes Thema für das Mining von Cryptos. Wir meinen: Es ist durchaus vorstellbar, dass Moskau und Peking im Fall von Sanktionen auf Bitcoin, Ether und co. ausweichen. Aber nur solange sie keine eigenen, staatlich kontrollierten Cyber Currencies besitzen.

 

Tesla und KPMB setzen auf Cryptos

 

Bleibt eine Kurzmeldung von Tesla: Der E-Auto-Pionier steht fest zu Bitcoin. Der Konzern hat nun Token im Wert von rund 2 Milliarden in seiner Bilanz angesammelt. Ergo hat Tesla nichts verkauft, was viele befürchtet hatten. Dazu gesellte sich eine News aus Kanada: Der dortige Wirtschaftsprüfer KPMG teilte mit, er habe in Bitcoin und Ether investiert; allerdings nannte das Unternehmen keine Details über die Höhe.

 

Bitcoin-Beute konfisziert

 

Kommen wir zu guter Letzt zu einem Faktor, von dem noch nicht klar ist, ob er die Bullen oder die Bären unterstützt. Das amerikanische Department of Justice meldete gerade die größte finanzielle Beschlagnahmung aller Zeiten – das FBI kassierte demnach die Beute aus einem Hack gegen die Crypto-Plattform Bitfinex aus dem August 2016 ein. Einen Teil des Diebesguts von 120.000 Token machten die Kriminellen zu Cash; doch noch sollen 94.000 Token übrig sein. Sie können sich vorstellen, was der Staat damit macht: Verkaufen.

 

Leider ist unklar, wann die E-Devisen konfisziert wurden und was mit ihnen passierte oder passieren soll. Da das diebische Ehepaar an diesem Montag in Manhattan verhaftet wurde, scheint der Zugriff auf die E-Konten gerade erst gelaufen zu sein. Falls die Token in Kürze auf den Markt geworfen werden, beginnt eine neue Folter für BTC-Bullen. Falls jedoch die Beute schon verhökert worden ist, oder falls sie gar nicht auf den Markt geworfen wird, würde ein großer Belastungsfaktor für BTC aus dem Markt verschwinden. Die Bernstein Bank behält die Entwicklung für Sie im Blick – wir wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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Das Endspiel hat begonnen

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07.02.2022 – Düstere Wolken ziehen über der Wall Street auf: Einflussreiche Analysten warnen vor einem wahren „Endgame“, das jetzt angefangen hat. Der Sturm braut sich demnach über dem Bondmarkt zusammen. Und könnte auch den Aktienmarkt in einem wahren „Doom-Loop“, also einer Schleife des Verderbens, mit nach unten ziehen. Kontraindikator oder realistische Einschätzung? Machen Sie sich selbst ein Bild.

 

Morgan Stanley: Es geht los

Gestern meldete sich Andrew Sheets zu Wort, Chief Cross-Asset-Stratege bei Morgan Stanley. Zunächst habe es so ausgesehen, als habe der Markt die neuen Herausforderungen gut weggesteckt – eine überraschend hohe Inflation, schwache Konjunkturdaten, hawkishe Zentralbanken.

Doch dann die Warnung: Dem Markt werde bald eine Menge Geld entzogen. „From May 2022 to May 2023, Morgan Stanley economists expect G4 central bank balance sheets to shrink by US$2 trillion, four times the largest 12-month decline ever, from 2018-19.“ Jetzt gehe es erst richtig los, denn die Börse stehe vor einer doppelten, historischen Verschiebung der Geldpolitik: „reversing the lowest policy rates in history, and reversing the largest central bank bond purchases in history.“ Ergo: „This is just the start of the game. A record amount of stimulus is about to be withdrawn from the global economy. It begins.“

„Credit anticipates, equities confirm“

Womit wir beim Thema Bonds gelandet wären. Das brilliante Blog ZeroHedge wies auf eine ungesunde Entwicklung hin: Einer der größten Indexfonds für Unternehmensanleihen – der HY Corporate Bond Price ETF – habe sich vom Aktienmarkt entkoppelt und sei seit geraumer Zeit auf dem Weg nach Süden. Das verheiße nichts Gutes. Denn: „Credit anticipates, equities confirm“ – der Kreditmarkt sehe die Dinge voraus, Aktien bestätigen alles. Diese Entkoppelung sei bei der geldpolitischen Normalisierung im dritten Quartal 2014 genauso abgelaufen. Und erneut im vierten Quartal 2017.

Abflüsse aus dem Bondmarkt

In der „Financial Times“ meldete sich auch Viktor Hjort, Global Head of Credit Strategy bei der BNP Paribas, mit einer ähnlichen Warnung zu Wort. Demnach habe sich der Zyklus gedreht, die Wirtschaft werde Bond-Investoren nicht mehr unterstützen. “The market is a lot more nervous than it was at the start of the year.” Ein weiteres alarmierendes Signal: Fonds, die hochrentierliche amerikanische Bonds kaufen, verzeichnen seit rund einem Monat starke Abflüsse, bislang wurden rund 11 Milliarden Dollar abgezogen. Die FT wies darauf hin, dass Ion Analytic im Januar einen Bond-Deal abgeblasen habe, weil die Nervosität und die Volatilität zu hoch seien.

Doom-Loop und Inflationsdilemma

Einige Experten glauben: Sollte der Bond-Markt crashen, könnten wir einen echten „Doom-Loop“ erleben – Investoren dürften Verluste bei Anleihen ausgleichen, indem sie bei Aktien Kasse machen. Was einen verschärften Ausverkauf auf breiter Front bedeuten würde. Womit die Federal Reserve eingreifen müsste, wie im Corona-Crash 2020 – was aber angesichts der hohen Inflation schwierig wird. Unser Fazit: Wir sehen derzeit mehr Chancen auf der Short-Seite. Zum einen, weil die wichtigen US-Indizes charttechnisch angeschlagen sind und keinen überzeugenden Sprung über die 200-Tage-Linie geschafft haben. Zum anderen wegen der Adjustierung der US-Geldpolitik. Und dann sind da noch geopolitische Risiken wie eine Invasion der Ukraine oder die Annexion von Taiwan. Das ganze Szenario könnte sich natürlich umgehend drehen, falls es beim Säbelrasseln bleibt und die Federal Reserve wegen einer drohenden Rezession das Tapering verschiebt. Behalten Sie also die Realtime-News im Auge – die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Tech Wreck vs. Trucker Rally

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04.02.2022 – Den Bullen fehlt die Kraft: Nach ein paar Tagen mit Gewinnen folgt der heftige Rücksetzer. Vor allem Hightech-Aktien gerieten unter die Räder. Charttechnisch muss jetzt etwas passieren, sonst stürzen die Kurse in den Abgrund. Vor allem, wenn etwas völlig Unerwartetes passiert. Wir hätten da eine Idee.

Chaos zu den Zahlen vom Arbeitsmarkt

Welch ein Blutbad für die Tech-Werte: Die Facebook-Mutter Meta verlor zwischenzeitlich rund 250 Milliarden Dollar Market Cap. Nach Börsenschluss legte Amazon Zahlen aber vor, die begeistert aufgenommen wurden. Genau damit hat der Markt ein Problem, glaubt Charlie McElligott: Zuerst seien alle Stop-Marken gerissen worden, da der Ausverkauf auf den breiten Markt übergriff. Dann drehte Amazon den Trend. Womit sich alle erst wieder neu positionieren müssen. Wir ergänzen: Der Nasdaq Composite hat sich wieder gen Süden von der 200-Tage-Linie entfernt. Mit den US-Jobzahlen steht heute ein neuer potenzieller Hammer an. Nach 14.30 Uhr wissen wir mehr, wie es kurzfristig weitergeht.

Drohende Trucker-Revolte

Mittelfristig könnte mit dem Zorn der US-Trucker bald ein veritabler Schwarzer Schwan auf dem Parkett landen. Die Mainstream-Medien tun die große Demonstration in Ottawa, die den vornehmen kanadischen Premier Justin Trudeau in die Flucht schlug, natürlich als unerhörten Aufstand einer dummen, ungeimpften Randgruppe ab. Kann man ignorieren. Nur ein Blatt schert aus dem grünlinken Mainstream aus: „The Hill“ prophezeit für die kommenden Wochen eine ähnliche Machtdemonstration in Washington D.C. Und außerdem eine veritable Verschärfung der Versorgungslage. Womit wir beim Thema Inflation wären – was Folgen für die Börse haben wird.

„The Hill“ sieht – genau wie wir – ein tiefer liegendes Problem bei den Protesten: „People are also tired of being told not to question the authorities. They are fed up with officials who say immodestly that they represent science even as many of their pronouncements turn out to be worthless.“ Zumal eine Studie der Johns Hopkins University gerade die Nutzlosigkeit der Lockdowns belegte – nur vernichtete Existenzen, natürlich nicht in den feinen Kreisen. Leider versteht die Kulturschickeria nicht den Ernst der Lage: Facebook hat gerade eine Trucker-Gruppe mit 130.000 Mitgliedern gesperrt. Die arrogante Zensur dürfte den Zorn weiter anheizen.

Vernichtete Existenzen

Autorin Liz Peek prophezeit: „The trucker rally will draw support from people who are angry that governments have shown indifference to the plight of restauranteurs, hairdressers and countless other small business owners whose livelihoods were callously destroyed by officious bureaucrats. People who are angry that their children have lost immeasurable learning because schools were closed and have suffered emotional impairment as they wear pointless masks day in and day out. They are angry at the stupidity of it all.“

Wir ergänzen: Wer sagt, dass nicht auch zornige Trucker in Europa gegen die Willkür der Politik revoltieren und mal kurz alles zum Stillstand bringen? Ein einziger querstehender Lkw legt eine Autobahn stundenlang lahm. Vielleicht haben Sie außerhalb der veröffentlichten Meinung wahrgenommen, wie der Zorn hochgekocht ist, seit die Politik locker den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate verkürzte, während sich der Bundestag weiter das halbe Jahr gönnt. „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“ – George Orwell hätte nicht nur wegen dieser Aussage aus der „Animal Farm“ seine skeptischen Prognosen bestätigt gesehen. Und welche Wut sich inzwischen aufgestaut hat, weil Politiker glauben, sie könnten das Grundrecht aushebeln und die Demonstrationsfreiheit deckeln. Daher unser Rat: Behalten Sie die Realtime-News im Auge. Auch die Bernstein-Bank behält das Thema für Sie im Blick!

 


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London weist den Weg

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03.02.2022 – Die Bank of England hat erneut den Zinssatz erhöht. Und vor allem die im Markt kursierenden Erwartungen über eine neue, hawkishe Linie übertroffen. Womit London für andere Notenbanken den Vorreiter spielen dürfte. Das Pfund zieht zwischenzeitlich stark an. Wir beleuchten die Hintergründe.

Das war knapp

Alles anschnallen zum Liftoff: Die britischen Währungshüter haben den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent angehoben. Die Zinserhöhung ist der erste doppelte Zinsschritt seit 2004. Das war zwar im Markt so erwartet worden. Für Überraschung sorgten jedoch die Details: Vier von neun Notenbankern im Monetary Banking Committee (MPC) wollten den Zins sogar um 0,5 Prozent steigen lassen. Also war nur eine knappe Mehrheit für den kleineren Schritt – diese Mehrheit könnte schnell kippen, was in der Zukunft Raum für Überraschungen lässt. GBPUSD sprang von 1,3540 auf 1,3630, bevor Trader Kasse machten.

Da kommt noch mehr

Zudem wird die BoE die Bilanz schrumpfen, hier lagern rund 895 Milliarden Pfund in Staatsanleihen, die in einem Jahrzehnt unter dem Quantitative Easing angesammelt worden waren. Das Zurückdrehen soll im März beginnen. Alle Währungshüter stimmten darin überein, dass es in den kommenden Monaten ein weiteres moderates Tightening brauche. Die BoE verwies auf die anziehende Teuerung: “the remit is clear the inflation target applies at all times, reflecting the primacy of price stability in the U.K. monetary policy framework.”

Heftige Inflation

Die Inflation wird nach Ansicht der Geldpolitiker im Februar und März 6 Prozent erreichen und 7,25 Prozent im April. Das ist mehr als das Dreifache des Zieles von 2 Prozent. Das MPC verwies auf Preisrisiken im Energiesektor und bei den Löhnen. Dazu passt eine Meldung der britischen Energie-Kontrollbehörde Ofgem: Demnach wird die Energie-Rechnung für einen typischen Haushalt im April um 54 Prozent anziehen.

Wörtlich hieß es aus der Bank of England: „The MPC judges that, if the economy develops broadly in line with the February Report central projections, some further modest tightening in monetary policy is likely to be appropriate in the coming months. The Committee continues to judge that there are two-sided risks around the medium-term inflation outlook, primarily from wage developments on the upside and from energy and global tradable goods prices on the downside.“

Unser Fazit: Die Briten sind wahrscheinlich nur die ersten, die auf die Inflationsrisiken reagieren müssen. Falls London schneller und stärker als erwartet den Leitzins anhebt als der Rest der Welt, dürfte das Pfund in eine bullishe Phase einbiegen. Bei Dollar und Euro könnten verspätet ähnliche Zinsschritte und entsprechende Ausschläge im Devisenmarkt folgen. Das gilt vor allem für die USA, wo im November Midterms anstehen – die Stimmung im Land ist vor allem wegen der Inflation schlecht. Die Bernstein-Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick!

 


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Broker Trading

Rätseln über den Rebound

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Broker Trading

01.02.2022 – Die Broker an der Wall Street loten den Tiefgang an der Börse aus: War es das jetzt mit dem Ausverkauf? Haben wir mit der jüngsten Gegenbewegung eine tragfähige Bodenbildung gesehen? Oder waren die Gewinne der vergangenen beiden Tage nur eine überfällige Bärenmarkt-Rallye? Wir werfen einen Blick auf das Echolot von Analysten.

Der Januar war ein wunderbarer Monat für Bären. Und ein Graus für die Bullen. S&P 500 – minus 5,3 Prozent – und Nasdaq – minus 9 Prozent – verbuchten den schlechtesten Börsenmonat seit März 2020. Da hilft auch die jüngste Gegenbewegung wenig. Wir hoffen, dass Sie im wilden Hin und Her mit Ihren Trades richtig lagen. Doch wie geht es weiter?

Sell the rally

Scott Rubner, eigentlich stets bullisher Trader bei Goldman Sachs, urteilte, der „sell the rally trading mode is still in place“. Der Grund ist ein Doppelschlag aus einer gedrosselten Geldversorgung und einer gebremsten Wirtschaft: Die Investmentbank geht nun von fünf Zinsschritten durch die Federal Reserve aus, bisher sah sie vier. Die Goldmänner kappten den Ausblick für das US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal zudem von 2,0 auf 0,5 Prozent. Für das Gesamtjahr senkten sie die Prognose um 0,2 auf 3,2 Prozent.

Schnell verkaufen

Auch für Morgan Stanley stellt sich nur die Frage, wie schnell wieder verkauft werden sollte. Chief Equity Strategist Michael Wilson urteilte gerade, „the safety net of forward guidance from the Fed is gone just as earnings revisions and PMIs appear set to decelerate — an unattractive risk/reward set up. We remain sellers of rallies and of the view that S&P 500 fair value remains closer to 4,000 tactically. Stick with Defensives under the hood.“

Alles in allem sei die Federal Reserve wild entschlossen, die Inflation zu stoppen, es brauche einen weit größeren Ausverkauf an der Börse, um die Fed davon abzuhalten, scharf auf die Bremse zu treten. Und nicht alle Indizes hätten es wieder über die 200-Tage-Linie nach oben geschafft. Die wilden Schwünge nach oben seien eben typische Bärenmarkt-Rallies.

„Ein Boden ist eingezogen“

Andrew Tyler von JPMorgan äußerte jedoch eine Gegenmeinung. Er konstatierte, „Friday’s moves were primarily related to month-end rebalancing which tends to occur about 3 days before month-end“. Er denkt allerdings, kurzfristig gehe es weiter nach oben. Konkret: „we’ll continue to see earnings support from MegaCap Tech and the chatter surrounding Citrix being bought may also help form a near-term bottom.“ Anleger sollten long gehen bei „MegaCap Tech, Energy, Metals/Miners, Consumer Recovery stocks, and Transports … hedged using a market-neutral approach, with a combination of SPX, IG Credit (LQD), and Staples.“ Nachhaltig werde die Erholung aber erst, wenn der VIX dauerhaft unter 20 Zählern verharre.

Achten Sie auf die News

Unser Fazit: Bei einigen ausgebombten Aktien könnte es durchaus noch ein Stück nach oben gehen. Als Ring Leader unter den Indikatoren sehen wir den Nasdaq Composite, der eine Erholung bis zur 200-Tage-Linie versuchen dürfte, die bei 14.278 verläuft. Dann wird es spannend. Bleibt zudem der Blick auf fundamentale News – behalten Sie den Realtime-Ticker im Auge. Eine Invasion der Ukraine beispielsweise mit Druck vom Energiemarkt und begleitet von einem möglichem Cyber War könnte für eine kleine Panik sorgen. Oder wie wäre es mit einer Revolution? Ein witziger Vorbote für das nur scheinbar Undenkbare war gerade die feige Flucht des kanadischen Premiers Justin Trudeau vor den wild entschlossenen Truckern in Ottawa. Der vornehme Zögling des Weltwirtschaftsforums verzog sich flugs vor den Anpackern und Steuerzahlern, welche die ganze Corona-Gängelung und die Bevormundung der abgehobenen Eliten satt haben. Die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg – wir behalten alle wichtigen Themen für Sie im Auge!

 


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CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.