27.07.2022  – Die Federal Reserve bewegt schon wieder die Kurse – wenn Sie diese Zeilen lesen, ist wahrscheinlich schon der Trubel ausgebrochen. Wie immer raten wir Ihnen: Don’t trade around the Fed. Denn die Währungshüter sind selten eindeutig. Sowohl Devisen- als auch Aktienmärkte werden vermutlich für eine Weile wild hin und her schwingen, bis sich die Herde für eine Richtung entschieden hat.

Die Trader lauern und warten ab – das sehen Sie sehr schön im Stundenchart des S&P 500 am Mittwochmittag deutscher Zeit. In Kürze wird sich das Bild heftig verändert haben in ein wildes Auf und Ab.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Dies sind die entscheidenden Fragen: Wie hoch wird die Fed die Zinsen erhöhen? Wie stark wird sie das Quantitative Tightening durchziehen? Wird die Notenbank ihren Kurs wegen einer drohenden Rezession anpassen? Nicht nur die Pressemitteilung ist wichtig, sondern vor allem die Pressekonferenz: Fed-Chef Jerome Powell neigt dazu, vormals starke Statements in Watte zu packen und abzuschwächen. Doch wer weiß – vielleicht rutscht ihm eine eindeutige Positionierung heraus. Und dann wären da noch die Reaktionen der Analysten auf die Wortmeldung des Orakels.

Hoch bis 3,75 Prozent

Die aktuellen News sollten Sie mit den zuvor geäußerten Erwartungen vergleichen: An diesem Mittwoch soll es 75 Basispunkte nach oben gehen auf 2,25 bis 2,5 Prozent. Ein höherer Schritt dürfte die Aktien nach unten drücken, eine weniger starke Zinserhöhung die Kurse nach oben hieven. Die Erwartungen für das September-Treffen sind: Zinsschritt von 50 Basispunkten; für November und Dezember erwartet der Markt noch einmal je 25 Basispunkte. Womit der Zinssatz am Jahresende bei 3,25 bis 3,5 Prozent angelangt wäre. Der Peak wird nach aktueller Einschätzung der meisten Analysten im Februar bei 3,5 bis 3,75 Prozent erreicht sein.

Frage nach neuen Zinssenkungen

Und neue Zinssenkungen soll es ab dem ersten Quartal 2023 geben. Oder wird dies Kehrtwende doch schon früher erfolgen? Lassen wir die Profis mit ihren Glaskugeln zu Wort kommen: Michael Harnett von der Bank of America sieht den „Pivot“ schon im November. Super-Bär Michael Wilson von Morgan Stanley schrieb dagegen gerade, es sei voreilig zu erwarten, dass die Fed mit ihrem Tightening stoppe, selbst wenn über eine Rezession spekuliert werde. Der S&P 500 könne daher noch bis auf rund 3.000 Zähler abrutschen.

Nichts Genaues weiß man nicht

Vermutlich wird die Fed für das weitere Vorgehen vor allem auf die Inflation verweisen. Und auf die Stärke der Wirtschaft, vor allem den Arbeitsmarkt. Wie klar dieser Ausblick ist, wird den Kurs für den Markt vorgeben. Allerdings gibt es ein Problem, das die Sache nicht einfacher macht: Nick Timiraos vom „Wall Street Journal“ gilt als inoffizieller Sprecher der Fed. Und der Journalist schrieb gerade, dass die US-Notenbank die Forward Guidance mal kurzerhand abschaffen könnte. Noch mehr Konfusion also. Wir hoffen, dass Sie in dem Nebel, der über dem Markt liegt, richtig liegen. Die Bernstein Bank wünschte erfolgreiche Trades und Investments!

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.