Das Kalkül des Kreml geht auf

23.02.2024 – Zwei Jahre nach dem Einmarsch in der Ukraine kann Moskau zufrieden sein. Das Momentum an der Front hat sich eindeutig gedreht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Investoren aus Europa wieder in Russland an die Tür klopfen. Der Rubel ist somit ein langfristiges Investment mit Aufholpotenzial.

Der Schrecken nach der Invasion vom 24. Februar 2024 ist verflogen. Zuletzt hat die russische Notenbank die heimische Währung mit neuen Kapitalverkehrskontrollen stabilisiert. Der Leitzins von 16 Prozent – nach 7,5 Prozent noch vor einem Jahr – hat die Devise ebenfalls gefestigt. Hier der Wochenchart von USDRUB.

 

Der große Game Changer dürfte ein Sieg in der Ukraine werden. Wladimir Putin hat von Anfang an auf die Zerrissenheit und Schwäche des Westens gesetzt. Die vergangenen Wochen haben ihn erstmal bestätigt, vor allem das Zögern und Zaudern in Deutschland. Und auch der Budget-Streit in den USA, wo die Democrats Ukraine-Gelder mit der Frage der offenen Grenzen verbinden wollen. Die Ukraine erhält nur gerade so viele Waffen, dass sie nicht kollabiert.

Europa im Niedergang

Durch die NATO geht ein Riss. Auf der einen Seite stehen Staaten, die traditionell zu wenig einzahlen: Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien. Entschlossen zeigen sich dagegen vor allem die USA, Großbritannien, Polen und das Baltikum. Wenn jedoch Donald Trump und die Republikaner an die Macht kommen, ist wohl das Ende der NATO in Sicht, weil die Rechten dort das Schmarotzertum der Westeuropäer satt haben, die nicht genug für die Rüstung ausgeben, Amerika überall die Drecksarbeit überlassen und nicht in der Lage sind, entschlossen vor ihrer Haustür einzugreifen. Washington muss und wird sich künftig auch mehr auf die Gefahr aus China konzentrieren.

Support für Moskau

Russland kann dagegen auf tatkräftige Hilfe von Nordkorea, Iran und China zählen, das in großem Stil russisches Öl kauft – genau wie Indien. Die Russen bringen mehr Munition, Waffen und Soldaten an die ukrainische Front. Vermutlich wird Russland schon bald sein erstes Kriegsziel durchsetzen und die abtrünnigen ukrainischen Teilrepubliken komplett erobern. Der nächste Schritt wäre der erneute Marsch auf Kiew, dann der Aufbau einer Besatzungszone.

Gute Gründe für den Rubel

Falls wir mit unserer Prognose recht behalten, dürfte dies alles für Anleger Folgendes bedeuten: Westeuropa wird den Kotau machen. Die Wirtschaft – allen voran in Deutschland – wird wieder fiebrig nach Russland strömen, das wegen der aktuellen Umstellung auf die Kriegsproduktion einen massiven Nachholbedarf an ausländischen Investitionen haben wird.

Das wird für Schwung in der russischen Wirtschaft sorgen und an der Börse in Moskau. Die Nachfrage nach Rubel wird steigen, wenn westliche Firmen vor Ort wieder Fabriken übernehmen oder aufbauen. So war es schon einmal zur Jahrtausendwende – Sankt Petersburg hatte sich beispielsweise zum russischen Detroit gemausert. In den Boom-Jahren hatte ein Dollar zeitweise nur knapp über 20 Rubel gekostet.

Umgekehrt würden eine neue Entschlossenheit im Westen, ein Sieg der Ukraine und vor allem die Abkehr von China für Chaos in Russland sorgen. Und den Rubel versenken. Wir sind gespannt, wie die Sache weitergeht und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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