11.10.2021 –Special Report. Mit dem erwarteten Tapering der Federal Reserve melden sich verstärkt die Bären zurück. Denn wenn die Geldflut der Fed – und früher oder später auch der anderen Notenbanken – gedrosselt wird, fehlt den Börsen der Treibstoff. Womit wir bei der nächsten drohenden Belastung wären: En Rückgang der Unternehmensgewinne. Morgan Stanley warnt vor einer scharfen Korrektur: Feuer und Eis.

Geldpolitik und Konsumschock

Analyst Mike Wilson sah bisher zwei Möglichkeiten: Entweder FEUER – eine scharfe, schnelle Korrektur des Marktes durch einen externen Schock. Diese Position hatte er den Sommer über vertreten. Und der kleine Selloff im Zug von Evergrande gab ihm teils recht. Außerdem warnte er auch vor mehr EIS: Ein Einfrieren der Verbraucherausgaben, ein kompletter Stillstand im Konsum.
Die Kälte hält er für gefährlicher: „the ice scenario would be worse for markets and we are leaning in that direction given the fall in consumer confidence and reset lower in PMIs we expect.“ Sie könnte zu einem Abrutschen der Kurse um 20 Prozent und mehr führen. Die Feuer-Variante dürfte ein Minus von 10 Prozent bringen.

Jetzt droht beides

Und gerade legte der Experte von Morgan Stanley nach. Er erwartet jetzt nicht mehr Feuer ODER Eis. Sondern Feuer UND Eis. Feuer trete ein, da sich die Lage am Finanzmarkt im Zuge des Tapering verschlechtere. Eis bekommen die Anleger durch Gewinnwarnungen. Er hält es nun für immer wahrscheinlicher, dass wir in eine Korrektur von mehr als 10 Prozent hineinlaufen. Nach dem nächsten Treffen der Fed werde sich die Enttäuschung in den Markt vorarbeiten.

Drohende Gewinnwarnungen

Konzentrieren wir uns aber auf die Unternehmensgewinne. Wilson titelt hier „Earnings Trouble Ahead.“ Er verwies darauf, dass eine steigende Zahl von Firmen über Störungen in der Angebotskette berichtet hat: „both forward earnings estimates and price de-rated after many of these reports.“ Das sei bei den Q3-Zahlen zu erwarten: „trigger downside in earnings revisions at the index level – a headwind for price.“ Danach gehe es weiter – die Firmen seien erstens nicht in der Lage, die höheren Einkaufspreise weiter zu geben. Zweitens gerieten die Margen wegen höherer Löhne unter Druck. Und drittens sinke der Verbrauch.
Unser Fazit: Seit geraumer Zeit melden sich die Mahner und Warner zu Wort. Die Argumente sind valide. Bislang hat der Crash auf sich warten lassen. Doch irgendwann dürfte es soweit sein. Trader und Investoren sollten sich bereithalten – die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg!


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