Beijing-Peking

Beijing-Peking

 

26.05.2022 – Wie sich die Bilder gleichen: Das Regime in Peking zieht eine rigorose Null-Covid-Politik durch. Inklusive Lockdowns, Staus vor den Häfen und Unterbrechung der Lieferketten. Jetzt genau wie zu Beginn der Pandemie. Mit heftigen Folgen für Wirtschaft und Börse. Wir erläutern, was das für Trader und Investoren bedeutet.

China-Aktien hatten den Bullen zuletzt keine Freude gemacht. Seit Jahresanfang ist Chinas Festlandindex CSI 300 um rund ein Fünftel abgerutscht. Seit Monaten hat die chinesische Führung den heimischen Oligarchen eine Lektion erteilt und ihnen immer neue Steine in den Weg gelegt. Und dann auch noch Corona. Pars pro Toto zeigt die Aktie der Handelsplattform Alibaba den Niedergang all derjenigen Aktien, die vor allem auf den heimischen Markt angewiesen sind. Der famose bearishe Trend im Wochenchart spricht für sich.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Die neuesten Hiobsbotschaften aus dem Reich der Mitte: Die Zahl der Erkrankungen in Peking ist gestiegen und die nahegelegene Hafenstadt Tianjin riegelte einen Stadtteil im Zentrum ab. In den vergangenen Tagen und Wochen waren einige schlechte Wirtschaftsdaten aus China eingetroffen: Die Corona-Variante Omikron macht der chinesischen Wirtschaft zu schaffen.

Daten des Grauens

Die Industrieproduktion sank im April um 2,9 Prozent verglichen zum Vorjahr, wie das Statistikamt in Peking meldete. Die Einzelhandelsumsätze brachen um sagenhafte 11,1 Prozent ein – das lag über den Prognosen der meisten Analysten. Ein besonderes Problem für die kommunistische Partei: Die Arbeitslosigkeit in China zieht kräftig an – die Arbeitslosenquote lag im April bei 6,1 Prozent. Diese Zahl liegt nur noch knapp unter dem historischen Rekordwert von 6,2 Prozent aus dem Februar 2020 vom Anfang der Corona-Pandemie. Ein besonderes Problem: Die Jugendarbeitslosigkeit ist derzeit sogar höher als damals. Die KP lebt in ständiger Angst vor einem Umsturz.

Zudem droht ein Gesichtsverlust: Die chinesische Führung hatte für dieses Jahr ein Wachstumsziel von 5,5 Prozent gesetzt. Der Internationale Währungsfonds rechnet nur mit 4,4 Prozent. Im April waren die Immobilienverkäufe so mau wie seit 16 Jahren nicht mehr – die Immobilienkrise weitet sich aus. Peking hat daher für Erstkäufer die Zinsen für Hypothekendarlehen gesenkt.

Hoffen auf die Trendwende

Die Hoffnung des Finanzmarktes liegt jetzt bei einer Öffnung des Hafens von Shanghai. Die Millionenmetropole soll nach Angaben der Regierung schrittweise bis zum 1. Juni wieder zur Normalität zurückkehren. In Peking bleibt in einigen Bezirken der Lockdown aber bestehen. Um die Ausbreitung einzudämmen, hatte die Regierung in Shanghai und anderen großen Städten seit Ende März einen äußerst restriktiven Lockdown verhängt. Millionen Menschen in Changchun oder der Provinz Jilin dürfen ihre Wohnungen seit Wochen nicht verlassen. In der Hauptstadt Peking selbst sind viele Nachbarschaften abgeriegelt. Die meisten Geschäfte und viele Firmen sind geschlossen. Millionen arbeiten im Homeoffice.

Warten auf die Zinssenkung

Und bei all diesem Elend hoffen long-orientierte Anleger jetzt auf eine Trendwende. Vermutlich wird die chinesische Zentralbank die Leitzinsen im Lauf des Jahres senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Anders als im Westen gibt es dafür fundamental gesehen auch gute Gründe, denn die Inflation liegt nur bei 2,1 Prozent. Wir vermuten, dass die Börse irgendwann wieder an die chinesische Zukunft glauben wird – und dann werden wohl die jetzt gebeutelten Titel besonders stark aufholen. Die Bernstein Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick – wir wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

 

 


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