lira

dollar

 

13.06.2022 – Ausverkauf an der Börse – der amerikanische Consumer Price Index (CPI) ist stärker angestiegen als befürchtet. Die Anleger realisieren, dass die Ketchup-Inflation da ist: Erst gar nichts, dann alles auf einmal. Und sie merken, dass sie sich nicht auf den Sachverstand der Entscheider verlassen können. Wie immer wird irgendwann die Preissteigerung die Wirtschaft abwürgen, weil die Menschen anfangen zu sparen und den Konsum zurückfahren. Gleiches gilt für ein drastisches Anziehen der Zinsen

Herrliche Tage für die Bären: Die Wall Street ist kräftig abgetaucht, im Bild unten der Tageschart des S&P 500. Eigentlich sieht das zunächst nach einer heftig überverkauften Lage aus, sodass nun bald eine Gegenbewegung anstehen sollte. Das erste Ziel wäre zunächst die Rückkehr zur 50-Tage-Linie, bei neuer Euphorie schließlich zur 200-Tage-Linie darüber. Nur: Was soll diese neue Zuversicht auslösen? Wann wird das passieren? Die US-Futures am Montag deuteten zunächst daraufhin, dass die Talfahrt weitergeht.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Das war geschehen: Der am Freitag gemeldete CPI stieg im Mai im Monatsvergleich um 0,97 Prozentpunkte – die meisten Analysten hatten plus 0,7 Prozent erwartet. Lebensmittel verteuerten sich im Monatsvergleich um 1,2 Prozent; Benzin um 3,9 Prozent – und um 75 Prozent aufs Jahr gerechnet. Die Inflationsrate in den USA steht nun mit 8,6 Prozent auf dem höchsten Stand seit 41 Jahren.

Ahnungslos in die Krise

Wenig hilfreich für die Bullen ist auch die Tatsache, dass US-Finanzministerin, Janet Yellen jüngst Fehler einräumte. „Ich glaube, ich habe mich geirrt, was die Entwicklung der Inflation anbelangt“, sagte Yellen, die von 2014 bis 2018 Präsidentin der US-Notenbank gewesen war. Womit sich der Verdacht all diejenigen erhärtet, die glauben, dass die Federal Reserve zu spät zu wenig getan hat.

Wie reagiert die Fed?

Die Barclays Bank erwartet jetzt, dass die Fed endlich drastisch eingreifen wird. Analyst Jonathan Millar schieb gerade: „We expect a 75bp hike at the June meeting.“ Bislang ist der Markt von 50 Punkten ausgegangen. Bisher habe die Fed es immer vermieden, den Finanzmarkt zu überraschen, erläuterte Barclays. In Kürze könne sich das aber ändern. Das Finanzblog „ZeroHedge“ kommentierte, „the market is now pricing in 10 more rate-hikes by the end of 2022 and then 3 rate-cuts following it.“

Höhere Zinsen sind ein Graus für bullishe Börsianer, weil sie die Kreditaufnahme für Unternehmen erschweren und weil dadurch die Konjunktur abgebremst wird – teure Verbraucherkredite, Anstieg der Hypotheken-Zinsen, mehr Sparen. Gleiches gilt aber auch für die Inflation. Ergo: Sinkende Unternehmensgewinne, Korrektur der Aktienbewertungen, sparen beim Konsum. Am Ende: Rezession.

Drohende Rezession

So warnte auch Star-Investor Stanley Druckenmiller vor einer Wirtschaftsflaute im kommenden Jahr. Der Gründer der Duquesne Family Office sagte kurz vor den neuesten Inflationszahlen auf der 2022 Sohn Investment Conference einen anhaltenden Bärenmarkt voraus. Für diesen Sommer erwartet er eine Eruption in der Inflation. Druckenmiller urteilte, schon jetzt sei die Teuerung weit höher, als erwartet – und der schockierendste Fakt sei die langsame Reaktion der Fed darauf. Immerhin: Die Blase im S&P500 sei geplatzt und die Bewertungen seien nun wieder attraktiver. Aber: „It’s highly probable that the bear market has a way to run.“ Die Bernstein-Bank behält die Lage für Sie im Blick – und wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.