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12.05.2021 –Special Report. Nach den jüngsten Turbulenzen an der Wall Street Aktien besteht die Gefahr, dass es gerade so weiter geht. Denn vielleicht hat sich die Angst vor der Inflation an der Börse festgesetzt. Heute kommen neue Daten. Egal, wie die ausfallen: Ein Investor sieht mittelfristig ein Untergangsszenario wie bei „Mad Max“ – das System sei nicht mehr zu retten.

Die Zinsangst tobt

Gestern legte der Dow Jones seinen größten Tagesverlust seit dem Februar vor. Was nach dem jüngsten Rekordlauf nicht dramatisch klingt. Doch unverkennbar lockt von unten die 50-Tage-Linie bei 33.275 Zählern. Der Nasdaq 100 ist schon tiefer gerutscht und nach einer turbulenten Aufholjagd wieder von unten an die 50er-Linie bei 13.351 Punkten gestoßen. Die Chartanalyse lehrt, dass gebrochene Unterstützungen gerne zu Widerständen mutieren.

Hightech ist verwundbar

Wie schon zuvor an dieser Stelle berichtet: Tech-Aktien reagieren besonders heftig auf tobende Inflationsängste. Denn Teuerung zieht irgendwann eine Zinserhöhung nach sich. Die Herren des Geldes achten vor allem auf steigende Preise für Lebensmittel, Mieten und Energie. Und wenn alles zu teuer wird, dann müssen Fed und co. handeln, weil sonst eine Revolution droht. Und mit Zinserhöhungen wird viel Billiggeld aus dem Markt gezogen.
Tech-Firmen machen aber häufig noch keinen Gewinn und leben meist auf Pump – steigende Zinsen verteuern Kredite. Zudem wird bei jungen Firmen gerne für die Aktienbewertung das Modell Discounted Cash Flow angewendet – hier spielt der Zins eine Rolle. Wenn der steigt, sinkt der prognostizierte Aktienkurs. Und wo, wenn nicht bei den super gelaufenen Hightech-Aktien sollten Anleger Kasse machen, wenn sie Angst haben, dass sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können?

Achten Sie auf die Inflationsdaten

Heute nun trudeln in den USA neue Inflationsdaten ein. Das könnte übel werden, zumal die New York Fed gerade eine interessante Untersuchung in Sachen Inflationserwartungen veröffentlicht hat. Demnach antizipieren die Verbraucher für das kommende Jahr einen Sprung bei den Benzinpreisen von 9,2 Prozent; bei Lebensmitteln von plus 5,8 Prozent; bei medizinischen Kosten von 9,1 Prozent und bei den Mieten von 9,5 Prozent. Im Volk wächst also die Unruhe. Zumal die offenen Grenzen im Süden für Murren sorgen – die mit der Krise beauftragte bezaubernde Kamala Harris ignoriert das Thema weiter angestrengt.

Benzinschock in den USA

Zwar lässt sich die offizielle Inflation für eine Weile verstecken, indem staatliche Statistiker den Warenkorb manipulieren. Doch die Preissteigerung in den USA ist inzwischen mit den Händen zu greifen. Neben den ganzen Stimulus-Schecks sorgt die Cyber-Attacke auf die Colonial Pipeline für steigende Energiepreise – vor den Tankstellen bilden sich lange Schlangen. Inzwischen haben 17 Bundesstaaten und das marode Washington D.C. „Emergency Declarations“ abgegeben. Kleine Fußnote: Falls keine herkömmlichen Kriminellen, sondern vermutlich politisch gestützte Hacker-Gruppen wie Hafnium (China) oder REvil/Sodinokibi (Russland) hinter dem Angriff stehen, muss irgendwann selbst der senile Präsident Joe Biden aktiv werden. Mit möglichen Folgen für die Börsen in Moskau und Shanghai.

Jetzt hebt die Teuerung ab

Wie könnte es wohl weitergehen? Wenn es nach dem Finanzautor John Rubino geht, steht den USA ein Szenario nach dem Muster von Mad Max bevor. Untergang, Anarchie, Dystopie. Rubino konstatierte im Gespräch mit DollarCollapse.com, die Inflation ziehe jetzt richtig davon. „Look at lumber. If you are trying to build a house, it’s $35,000 more now than it was two years ago just because of lumber. Iron ore, house prices, grains, food and you name it, we’ve got inflation going on.“
Dazu geselle sich ein Mangel an verfügbaren Arbeitskräften. Die Wirtschaft überhitze – das sei eben die Folge, wenn Billionen Dollar in kurzer Zeit in den Markt gepumpt werden. Jetzt drohe dem Fiat-Geldsystem der Kollaps. Die Zinsen werden seiner Meinung nach kräftig steigen, was vor allem denjenigen schadet, die sich verschuldet haben.

Kein Daddy wird sich kümmern

Und dann wird es richtig interessant: “I think the next stage in the market psychology is when people figure out there is no adult supervision left in these markets. (…) Daddy is not going to come home and fix this. We are at the point where there are no solutions, and that’s when things spin out of control.“ Letztlich drohe eine neue Great Depression oder eine Hyperinflation wie in der Weimarer Republik.
Unser Fazit: Falls Sie diesen Untergangsvisionen glauben, dann sollten Sie sich entsprechend positionieren. Dollar short, Gold long, Hightech short. Die Bernstein-Bank behält das Thema für Sie im Auge – wir wünschen erfolgreiche Trades und Investments!


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