Riad bewegt den Ölmarkt

22.11.2022  – Ungewöhnliche Aktivität im Ölmarkt: Laut einem Pressebericht versucht Saudi-Arabien das Verhältnis zu den USA zu kitten. Und angeblich steht eine Erhöhung der Fördermenge bevor. Die Scheichs winken ab. Doch wir sind gespannt, wie es weitergeht.

Heftiges Auf und Ab bei WTI. Das Blog „The Market Ear“ kommentierte dies zum Thema Chartanalyse: Oil is putting in one of the biggest hammer candles we have seen in a long time. As we wrote earlier today: ‘$75 is the must hold level…‘ Und außerdem: „Last time we had a similar hammer candle (July), although it was less impressive, crude rallied 8 bucks from the candle closing day.“ Beim Umschalten auf den Vier-Stunden-Chart wird die Lage besonders anschaulich. Da ist also gehörig Bewegung im Ölmarkt.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Das war geschehen: Zunächst hatten der stärkere Dollar und neue Corona-Sorgen um China die Ölpreise nach unten gezogen.

Angeblich höhere Ölförderung

Einen regelrechten Abverkauf sah der Markt, als das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtete, dass Saudi-Arabien und andere OPEC-Mitglieder einen Ausweitung der Produktion vorhaben. Demnach soll beim nächsten Treffen des Kartells am 04. Dezember eine Erhöhung der Förderung um bis zu 500.000 Barrel pro Tag diskutiert werden. Das Blatt mutmaßte, der Schritt könne die Spannungen zwischen der Biden-Administration und Riad lindern.

Umgehende Dementis

Saudische Offizielle dementierten dies umgehend. Es bliebe beim aktuellen Cut der OPEC+ um 2 Millionen Barrel pro Tag bis zum Jahresende 2023. Zudem stehe Saudi Arabien immer bereit, zu intervenieren, falls Bedarf bestehe. Auch aus dem Energieministerium der Vereinigten Arabischen Emirate kam sofort Widerspruch: Es gebe keinerlei Diskussionen der VAE mit anderen Ländern aus der OPEC+ über eine Quotenkürzung.

Moskau droht

An anderer Stelle meldete Bloomberg, dass die Ukraine die Transit-Fees für Erdöl wegen russischer Angriffe erhöhen müsse. Moskau bekräftigte unterdessen, dass Russland kein Öl an Länder verkaufen werde, die einem Preisdeckel zugestimmt haben. Dies könne zu einem niedrigeren Angebot führen. Doch das ist eher Hintergrundmusik im Konzert der Saudis.

Unser Fazit: Trader und Investoren müssen die Realtime-News wegen einer möglichen saudischen Kehrtwende im Auge behalten. Riad bewegt den Markt. Falls sich der Bericht über eine Erhöhung der Ölförderung doch bewahrheitet, sind die Bären am Zug. Die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

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