Schmutzig am Abgrund

Trading Background

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27.04.2022 – Nun passen die Kurse wieder zur Lage: Die Börsen haben heftig korrigiert. Und damit die aktuellen Belastungsfaktoren wieder eingepreist. Der S&P 500 steht nun gleich an drei interessanten technischen Wegmarken. Laut einem Investmenthaus gibt es vor allem ein Chartsignal, nach dem der SPX zuvor stets um rund 20 Prozent korrigiert hat.

An der Nasdaq ging es gerade so richtig zur Sache: Der Absturz von Tesla zog den Index in seinem schlimmsten Tag seit September 2020 nach unten. Tatsächlich sind die Hightech-Kurse an den Zwischentiefs der Ukraine-Invasion angelangt. Damit hatten all die Bären Recht, die von einer zwischenzeitlichen, fundamental nicht gerechtfertigten Bear-Market-Rally sprachen. Der Greenback hat dagegen – angefeuert von der Zinserhöhungsrhetorik der Federal Reserve – gemessen am Dollar-Index den höchsten Stand seit Mai 2020 erreicht.

Schulter-Kopf-Schulter?

Richtig interessant ist die Sache aber im S&P 500. Wir sehen, dass der Index im Wochenchart nun tatsächlich eine etwas gedellte Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet hat. Vielleicht erkennen Sie diese auch – wobei das natürlich immer Interpretationssache ist. Jedenfalls droht ein Absturz unter die Nackenlinie, die aktuell genau bei rund 4.200 Zählern erreicht ist.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Damit nicht genug. Graham Summers, Analyst von Phoenix Capital Research schlug jüngst Alarm: „The technical damage of the last few weeks has been severe. As I write this, the S&P 500 is hovering around its 50-week/ 10 month moving average. If it breaks lower here… it’s going to at least 4,200 if not 3,600.“ Der monatliche MACD habe zudem ein Sell-Signal ausgesendet, das schon in der Vergangenheit fatal gewesen sei: „This has preceded declines of 20+% every time it registered in the last four years. Put simply, another bloodbath is coming… and smart investors are already taking steps to profit from it.“

Die Welt ist wieder im Lot

Damit ist die Börse quasi wieder in den Normalzustand gerutscht – und sie steht also an einer wichtigen Weggabelung. Die Hausse seit Mitte März war auch erstaunlich angesichts der Corona-Schäden für die Konjunktur, der Ukraine-Krise, den Unterbrechungen in der Lieferkette, der anziehenden Inflation und einer hawkishen Fed. Warum aber waren die Kurse überhaupt gestiegen?

Das sauberste unter den schmutzigen Hemden

Phoenix Capital Research, gab hierfür die Antwort: Demnach hatten Investoren in großem Stil Geld aus US-Bonds abgezogen und in Aktien gesteckt. Der Grund dafür sei die Tatsache, dass Anleihekurse in der Inflation stets fallen und die Renditen steigen. Im März hätten Investoren demnach 40 Milliarden Dollar aus Bonds geholt und 45 Milliarden Dollar in Aktien gepumpt. Davon seien 41 Milliarden Dollar allein in amerikanische Aktienfonds geflossen. Denn die USA seien noch das sauberste unter allen schmutzigen Hemden: „Because the U.S. is the “cleanest dirty shirt”. (…) It’s not that stocks are a great investment at current prices… it’s that bonds are so much worse.“

Akute Crash-Gefahr

Unser Fazit: Der SPX ist laut diesem Bild quasi wie ein erschöpfter Wanderer, der im schmutzigen T-Shirt am Abgrund steht. Ein kleiner Schubser und er stürzt in den Canyon. Die Gründe, die sich für den Kollaps aufdrängen, wären das Wiederaufflammen der Corona-Krise in China oder eine Eskalation im Ukraine-Krieg. Auch wenn die oben genannten Chartsignale eher für langfristig orientierte Investoren interessant sind, sollten sich Trader die Sache ebenfalls zu Herzen nehmen. Denn wenn die Warnungen stimmen, werden wir schon in Kürze heftige Kursbewegungen erleben. Meist nach unten, mit Gegenreaktionen nach oben. Eine echte Vola-Party eben. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

 


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