14.09.2022  – Überraschung: Die Teuerung in den USA ist im August stärker gestiegen, als von Analysten erwartet. Jetzt geht wieder die Zinsangst um auf dem Parkett. Nein – die Zinspanik. Vor allem Hightech-Aktien gingen nach dem CPI in die Knie. Und der Dollar zischte davon.

Aber, aber – wie kann das nur sein? So kurz vor den Midterms brockt eine demokratische Administration den Democrats eine schwer verdauliche Suppe ein. Im August lag die Inflationsrate in den USA bei 8,3 Prozent. Immerhin ein kleiner Rückgang von 8,5 Prozent im Juli und von 9 Prozent im Juni. Fast alle Ökonomen hatten allerdings einen tieferen Wert für den Consumer Price Index erwartet. Denn die US Energy Information Administration hatte ja gemeldet, dass die Benzinpreise im August um 12,8 Prozent gefallen waren. Alleine dieses Minus trägt zu einer Verringerung der Inflation um 0,7 Prozentpunkte bei. Daher hatten Analysten die jährliche Inflationsrate im August im Schnitt auf 7,8 Prozent taxiert. Doch es kam anders.

Fast alle Analysten lagen falsch

Einzig die Bank of Montreal traf den Nagel auf den Kopf mit den prognostizierten 8,3 Prozent – 47 von 50 Ökonomen lagen falsch. Dadurch wurden viele Trader auf dem falschen Fuß erwischt, die nur eine moderate Inflationsentwicklung und eine Rallye an der Börse erwartet hatten. Die Reaktion am Markt: vor allem zinssensitive Hightech-Aktien runter, Dollar rauf. Im Bild der Vier-Stunden-Chart des Nasdaq 100. Ein wahres Blutbad – wir hoffen, Sie lagen richtig mit Ihren Trades.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Auch die Details sind nicht erfreulich für Bullen an der Börse. Der Consumer Price Index stieg im Monatsvergleich um 0,1 Prozent, erwartet worden waren im Schnitt minus 0,1 Prozent. Die von der Federal Reserve besonders beobachtete Kernrate stieg um 0,6 Prozentpunkte und damit doppelt so stark wie erwartet. Wir erleben somit den 27. Monat in Folge mit einer höheren Teuerung. Vor allem die im Jahresvergleich um 6,74 Prozent gestiegenen Mieten dürften bei den Dems für graue Haare sorgen – das ist der höchste Wert seit Anfang der 80er Jahre und wird wohl an der Wahlurne gar nicht gut ankommen.

 

Die Fed wird reagieren

 

Die japanische Investmentbank Nomura kommentierte: „We saw this tug of war between goods moderating and services remaining strong. This is not a tug of war. They both moved up.  (…) This is no good news across this report.“ Das Fazit aus alledem: Die Federal Reserve dürfte nächste Woche die Zinsen deutlich anheben. Der Markt hat 75 Punkte komplett eingepreist. Diskutiert werden auf dem Parkett inzwischen allerdings schon 100 Basispunkte. Womit die Gefahr einer zu starken Abkühlung der Wirtschaft gegeben ist – ein Soft Landing erscheint fraglich. Die Bernstein Bank behält die Lage für Sie im Blick!

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