CFD handel

03.08.2020 –Special Report. Harte Zeiten für die großen Hightech-Konzerne im Silicon Valley: Die Einmischung im Wahlkampf zugunsten der Demokraten dürften Konsequenzen haben. Dazu gesellt sich der schamlose Aufbau von Monopolen, die Jobs und kleine Firmen vernichten. Und da Facebook, Apple, Amazon und Google sowie zu einem kleinen Teil auch Twitter Stützen der Börse sind, sollten Anleger das Thema genau verfolgen. Hier ergeben sich vielleicht bald Short-Chancen.

Monopole und Zensur

Das, was vorige Woche vor dem House Judiciary Antitrust Subcommittee ablief, war ein ungeheuerliches Schauspiel. Vier Konzernchefs mussten Rede und Antwort stehen – Tim Cook von Apple, Mark Zuckerberg von Facebook, Sundar Pichai von Google und Jeff Bezos von Amazon.
Val Demings, demokratische Politikerin auf der Shortlist von Joe Biden als Vizepräsidentin, fragte Zuckerberg, warum der den Zugang zu Tools von Konkurrenten wie Pinterest beschneide, nicht aber für Nicht-Konkurrenten wie Netflix.
Ken Buck, Republikaner aus Colorado, berichtete, der Gründer einer Firma namens PopSockets, habe 2 Millionen Dollar an Amazon bezahlen müssen – erst dann habe der Online-Händler den Verkauf von gefälschten Produkten auf der Plattform eingestellt. Amazon kommt mit solchen Maschen durch, weil Jeff Bezos der Besitzer der „Washington Post“ ist – und die ist pro-demokratisch. Die Democrats halten die Mehrheit im Repräsentantenhaus; unter Barack Obama hatte Amazon gar nichts zu befürchten. Jetzt aber könnte der Bogen überspannt sein.

Geschäfte und Zeitungen sterben

„The Guardian“ urteilte: „Congress’s historic tech hearing suggests antitrust crackdown could come soon“. Denn Amerika habe von 2000 bis 2015 rund 100.000 kleine Firmen verloren, viele davon seien wegen Amazon in die Knie gegangen – während Amazon Steuern vermieden hätte, habe der Konzern Preise unterboten und Gebühren erhöht. Weiter seien tausende Medien-Outlets eingegangen, da die Werbe-Erlöse an Google oder Facebook fließen; zwei Drittel der Landkreise in den USA hätten keine eigene Zeitung mehr.

Mögliches Blacklisting der Konservativen bei Google

Mit negativen Folgen für die Meinungsvielfalt. Nach dem Hearing verlangte der republikanische Senator Tim Cotton Aufklärung von Google über das Blacklisting konservativer Medien. In einem Brief an Konzernchef Google Sundar Pichai forderte er Antwort über eine Änderung der Algorithmen im Mai. Pichai hatte früher unter Eid ausgesagt, es sei nicht möglich, die Suche zu manipulieren. Aber Alex Marlow, der Chefredakteur der rechten Website Breitbart News, sagte auf Fox News, dass der Suchmaschinen-Traffic seit Mai um 99 Prozent gesunken sei. Konkret wirft Breitbart Google vor, der Suchmaschinen-Konzern sorge dafür, dass die eigene Website über Google kaum angesteuert werde. Während die meisten News-Seiten 30 bis 50 Prozent ihres Online-Traffics über die Suche erhalten, seien es bei Breitbart nur 9 Prozent. Auch andere konservative Websites würden geblockt.

Big Tech no more

Ob Big Tech zerschmettert wird, hängt vor allem von der Wahl im November ab – die Republikaner dürften bei einem Durchmarsch kurzen Prozess machen. Das könnte eine Antitrust-Zerschlagung für die Börse bedeuten: Wenn die Zugpferde Google – also Alphabet – Facebook, Apple und Amazon geköpft werden, dann dürften aus diesen Konzernen zunächst einige kleinere Units entstehen. Ob die vielen dann entstehenden Small Techs so erfolgreich operieren, wie die gigantischen jetzigen Units, steht in den Sternen – sie können die Konkurrenz ja nicht mehr mit ihrer Marktmacht erdrücken. Vielleicht werden nicht alle wegen fehlender Gewinne in den S&P 500 aufgenommen werden, eventuell werden einige von großen Konkurrenten geschluckt. Wie auch immer: Manager von Investmentfonds müssen sich in diesem Fall erst einmal neu orientieren. Daher dürfte es auch im Nasdaq turbulent werden. Wir behalten die Angelegenheit für Sie im Auge!


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.