Börsenbeben made by The Donald

Trading

06.05.2019 – Daily Report. Kalte Dusche für alle Optimisten in Sachen Zollstreit: US-Präsident Donald Trump verliert offenbar die Geduld mit Peking. Also zeigte er den kommunistischen Machthabern die Folterwerkzeuge: Wenn sich die Chinesen in den Verhandlungen nicht bewegen, sollen am Freitag die Strafzölle erhöht werden. Die deutsche Börse und der weltweite Handel reagieren geschockt.

Minus in Frankfurt – Crash in Asien

Kleiner Ausverkauf zum Wochenbeginn: Der DAX ist im frühen Montagshandel um gut zwei Prozent abgerutscht. Am Freitag hatte der Leitindex noch bei 12.436 Punkten das höchste Niveau seit Ende September erreicht. Jetzt standen alle Werte bis auf E.ON auf der Handelsplattform in Rot. Auch der Ölpreis rutschte ab. Richtig zur Sache ging es in China: In einem Blutbad für die Bullen sackte der chinesische CSI 300 um 5,5 Prozent ab auf 3.685 Stellen. Die Börse in Shanghai verlor 5,6 Prozent auf 2.906 Zähler und der Hang Seng gab 2,9 Prozent nach auf 29.210 Punkte.

Trump verliert die Geduld mit China

Am Sonntag hatte sich der US-Präsident sichtlich verärgert über China gezeigt, das im Zollstreit neu verhandeln wolle. „No!“ hatte Trump getwittert und angekündigt, dass am Freitag die Zölle für chinesische Einfuhren für Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar von 10 auf 25 Prozent erhöht würden. Weitere Güter im Wert von 325 Milliarden Dollar blieben erst einmal untaxiert, doch in Kürze würden auch hier Zölle auf 25 Prozent eingeführt, twitterte Trump weiter. Der US-Präsident betonte, die bislang von China gezahlten Einfuhrzölle hätten einen positiven Effekt für die US-Staatskasse gehabt.
An diesem Mittwoch sollte eigentlich der chinesische Verhandlungsführer, Vizepremier Liu He, zu neuen Gesprächen in Washington eintreffen. Das erscheint fraglich. „China sollte nicht mit einer Pistole am Kopf verhandeln“, zitierte das „Wall Street Journal“ einen Insider.

Ruhe ist die erste Trader-Pflicht

Wie nicht anders zu erwarten, ist ein Großteil der Medien erstmal hysterisch in den Weltuntergangsmodus eingebogen – scheinbar steht der globale Handel vor dem Kollaps, Präsident Trump wird wie so oft als irgendwie inkompetent skizziert. Professionelle CFD-Trader jedenfalls sollten die Situation gelassen analysieren. Fakt ist: Die Volatilität hat heftig angezogen. Doch sie hatte in den vergangenen Wochen sowieso unnatürlich niedrige Level erreicht, wie sich am VIX und am VDAX zeigte.
Vielleicht war die jüngste Drohung nur eine Volte, um China zu disziplinieren. Vielleicht kommen tatsächlich neue Strafzölle. Na und? US-Konzerne und chinesische Firmen, die sich auf den Heimatmarkt konzentrieren, werden profitieren; exportorientierte Unternehmen in den USA und China werden leiden. Doch die nun herbei geredete Krise für den Welthandel muss nicht kommen.
Der US-Präsident setzt ansonsten konsequent sein Wahlversprechen um schützt die heimische Industrie vor unfairem Dumping-Wettbewerb. In etwa so, wie Wladimir Putin das seit Jahren in Russland tut, wo angesichts horrend hoher Einfuhrzölle für Fahrzeuge die internationalen Autokonzerne en masse ins Land geströmt sind, Fabriken gebaut haben und tausende Russen zu qualifizierten Facharbeitern ausgebildet wurden. Wie, Sie wissen nicht, dass das wunderbare Sankt Petersburg inzwischen zum Detroit des Nordens geworden ist? Da hatten unsere Medien wohl gerade keine Kapazitäten frei für eine kritische Berichterstattung in Sachen Protektionismus.

Drohender Sturm an der Wall Street

Fakt ist: Die Börse wird sich unter Turbulenzen wieder einpendeln, die Verlierer der neuen Lage bestrafen und die Gewinner belohnen. Unnötig zu erwähnen, dass der Zollstreit am Montag auch die Wall Street bewegen wird. Zumal andere wichtige Konjunkturdaten nicht auf dem Terminplan stehen. Alle großen Indizes dürften nun die 50- und die 200-Tage-Linie testen, über denen sie seit Wochen schweben.
Die US-Indizes hatten übrigens am Freitag einen hübschen Lauf hingelegt. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 26.505 Punkten ins Wochenende. Der S&P 500 gewann rund 1 Prozent auf 2946 Zähler und der Nasdaq 100 rückte um 1,6 Prozent vor auf 7846 Stellen vor.
Die Devise am Montag lautet also: Cool bleiben, wenn die schwachen Hände aus dem Markt geschüttelt werden und mit CFDs schnell reagieren. Wir wünschen Ihnen erfolgreiche Trades!

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