29.11.2023  – Zu schnell zu hoch. Gold und Silber stehen vor dem Absturz, glaubt ein Edelmetall-Bär. Doch vielleicht hat er China nicht beachtet.

Blicken wir zunächst auf den Goldpreis. Hier ging es zuletzt flott nach oben, im Bild der Tageschart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Wie Sie als treuer Leser wissen, lassen wir auch gerne mal die kleinen und eher unbekannten Player im Markt zu Wort kommen.  Przemyslaw K. Radomski etwa, Chef der Investmentboutique Sunshine Profits. Der warnte gerade vor mehreren Verkaufssignalen bei Gold und Silber.

Signale im Greenback

Zunächst sei da die starke Börse, die oft mit dem Metallmarkt korreliere. Außerdem der schwache Dollar, der laut seiner Chartanalyse vor einem Turnaround steht: „We have a situation in the USD Index that is a screaming buy alert“. Hier nannte der Experte die überkaufte Lage, sichtbar beispielsweise am RSI-Index. Sein Verdikt: „Given the negative correlation between the USD Index and the precious metals sector, this very likely means that the tops in gold, silver, and mining stocks are either in or about to be in.“ Tatsächlich urteilte jüngst auch die „Financial Times“ ähnlich: Gold habe ein Sechsmonatshoch erreicht, weil die Aussicht auf wieder sinkende Zinsen den Dollar belastet.

Spielwiese für Kleinanleger

Ferner verwies Sunshine Profits auf Silber: Wenn das weiße Metall im Vergleich zu Gold stark nach oben ziehe – was zuletzt der Fall gewesen sei  – dann sei es Zeit, sich anzuschnallen und sich auf einen Preissturz vorzubereiten. Auch hier der Tagschart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

So urteilte Sunshine Profits: „The silver market is considerably smaller than the gold market and it’s more popular among individual investors (compared to the interest from institutions), which means that as investment public gets excited, it’s likely to push the silver market more than the gold market. And when does the investment public get particularly excited? That’s right – at the tops, or very close to them.“ Tatsächlich springen Kleinanleger gerne auf den Silber-Zug auf, wenn Gold abhebt – weil ihnen das gelbe Metall zu teuer ist. Aber auch, weil Silber einige Anwendungen in der Industrie besitzt, etwa in der Elektronik oder bei Solaranlagen.

China im Kaufrausch

Doch vergisst der Perma-Bär nicht etwas? Beispielsweise China. Laut der „China Daily“ erwarten Experten eine anhaltende Nachfrage, “as economic and geopolitical uncertainties may drive up investors’ purchases of safe-haven assets.” Wir interpretieren: Das Reich der Mitte ist bekannt für seine Inflationspolitik, angesichts des Crash im Immobilienmarkt ist neues Staatsgeld angesagt, das die Geldmenge erhöht.

So sei im dritten Quartal die Nachfrage nach Goldbarren und Münzen auf 82 Tonne gestiegen – ein Plus von 16 Prozent im Jahresvergleich und der stärkste Absatz seit 2018. In den ersten neun Monaten lagen die Verkäufe um 26 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Wang Lixin, Chef der Ländersektion China in der Lobbygruppe World Gold Council, sagte dem Blatt, nach dem Covid-Lockdown gebe es jetzt einen Nachholbedarf bei Hochzeiten – und nach Geschmeide. Laut „China Daily“ kletterte die Nachfrage nach Gold- und Silberschmuck in den ersten drei Quartalen um 12,2 Prozent. Nach Aussage des Schmuckverbandes war dieses Plus fast doppelt so viel wie der Anstieg im gesamten Einzelhandel. Doch nicht nur Kleinanleger kaufen, sondern auch die Zentralbank. Seit Anfang des Jahres habe die Notenbank die Reserven um 181 auf 2.192 Tonnen Gold aufgestockt. Ferner greifen Investmentfonds zu: So stiegen die Bestände bei ETF im dritten Quartal um 9,5 auf 57 Tonnen.

Wir sind also gespannt, wie die Sache bei den Edelmetallen weitergeht – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

 

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