01.11.2023  – Ein durchwachsener Oktober ist abgelaufen. Jetzt rückt wieder die Federal Reserve ins Rampenlicht. Die meisten Auguren erwarten, dass die Notenbank erst einmal innehält.

Neben der Geopolitik hat zuletzt die Geldpolitik die Wall Street belastet: Viele Anleger haben die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen aufgegeben. Die amerikanischen Small Caps rutschten im Oktober um 7 Prozent nach unten, das war das dritte Minus in Folge und der stärkste Verlust seit September 2022. Die Nasdaq hat im Oktober um 2 Prozent nachgegeben, auch dies der dritte Rückgang in Folge. Blicken wir noch einmal auf den Wochenchart des Nasdaq 100 – hier scheint eine Vorentscheidung zugunsten der Bären gefallen sein. Niedrigere Zinsen könnten den Bullen bei den zinssensitiven Hightech-Titeln helfen, doch die dürfte es wohl eher nicht geben.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

So sieht Goldman Sachs die Chancen für Zinssenkungen eher gering. Chris Hussey, Vice President Investment Research, erklärte gerade, unter den Investoren herrsche verstärkte Zuversicht, dass das Wachstum in den USA zulege. Derweil sinke der Glaube daran, dass die Fed bald die Zinsen wieder senken müsse. Und falls dies doch geschehe, dann erst im näher rückenden kommenden Jahr und nicht so stark wie viele sich das erhofft hatten. Vielmehr werde der Zinssatz eher bei 5,25 bis 5,50 Prozent verharren.

Starke Konjunktur

Die „Wirtschaftswoche“ verwies gerade auf das starke Wachstum in den USA. „Während die Wirtschaftsleistung in der Eurozone von Juli bis September um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal schrumpfte, legte die Wirtschaft in den USA im selben Zeitraum um annualisiert 4,9 Prozent zu. In nicht annualisierter Rechnung, wie sie in Europa üblich ist, entspricht dies einer Wachstumsrate von rund 1,2 Prozent.“ Auch verwies die Wiwo auf die 336.000 neuen Jobs im September und den Anstieg der Stundenlöhne zuletzt um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Soll heißen: Raum für Zinserhöhungen gibt es beim Blick auf diese Fakten durchaus. Denn die Fed befürchtet eine Lohn-Preis-Spirale.

Angst vor dem Abwürgen

Doch dann schränkte die Wiwo ein: „Allerdings fürchten viele Notenbanker, damit den Bogen zu überspannen.“ Denn die Geldmenge M3 schrumpfe seit knapp einem Jahr, im August lag das Minus im Jahresvergleich bei 3,7 Prozent. Und weiter: „Eine schrumpfende Geldmenge war in der Vergangenheit häufig ein Frühindikator für Rezessionen.“ Höhere Zinsen könnten also die Wirtschaft abwürgen.

Das „Wall Street Journal“ folgerte dies: „The Federal Reserve is likely to leave its benchmark interest rate unchanged this week at a 22-year high while keeping open the possibility of another rate hike to fight inflation.“ Möglich sei noch ein weiterer Zinsschritt im Dezember oder im nächsten Jahr, falls sich die Wirtschaft nicht abkühle oder die Inflation nicht wie gewünscht nachlasse.

Unser Fazit: Vermutlich wird die Fed abwarten, um die Wirkung der Zinsschritte zu messen. Das dürfte nicht unbedingt Anlass zu großer, neuer Kauflaune bieten. Bei Überraschungen dürfte die Volatilität anziehen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

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