Durchatmen nach dem Gipfelsturm

Daily trading

29.10.2019 – Daily Report. Die Bullen an der Frankfurter Börse legen eine Verschnaufpause ein. Das ist nach den ständigen Jahreshochs auch verständlich. Nach dem Allzeithoch des S&P 500 vom Vorabend richten sich die Blicke nun auf die Federal Reserve. Alles andere als eine Zinssenkung wäre eine Enttäuschung. Auch beim britischen Pfund bleibt es spannend.

Verschnaufpause in Frankfurt

Die Anleger in Frankfurt hielten sich im frühen Dienstagshandel erst einmal zurück. Der DAX notierte am Vormittag 0,2 Prozent fester bei 12.917 Punkten. Das ist nach fast einer Woche mit Gewinnen auch nur verständlich. Erst gestern war der deutsche Leitindex auf ein neues Jahreshoch bei 12.986 Zählern geklettert. Weiter ziehen die 13.000 den Indikator magisch an.

Trump-Hausse wegen China

Tags zuvor hatte Donald Trump die Börsenkurse im weltweiten Handel kräftig nach oben gezogen – und dies auch genauso angekündigt. Wobei er bei der vorigen Prognose dieser Art vor einer paar Tagen falsch gelegen hatte. Gestern sagte der US-Präsident vor Journalisten in Sachen Zollverhandlung: „Wir sind dem Zeitplan voraus.“ Der erste Teil des Abkommens mit China könne beim Gipfeltreffen in Chile Mitte November unterzeichnet werden. Die Spekulationen auf dem Parkett verdichten sich, dass Trump auf jeden Fall ein Abkommen will, damit die Börse nicht abstürzt – was seine Chancen auf eine Wiederwahl 2020 gefährden würde. Ach ja, da war doch was: Das Impeachment-Vorhaben der Demokraten halten wohl nur noch die wenigsten für realistisch. Warten wir ab, was noch herauskommt.

CSI-300 setzt trotzdem zurück

Die Börse in China setzte trotz der wohl erzielten Fortschritte zurück. Was wohl daran liegt, dass die USA weiter Peking quälen. So verloren vor allem die Aktien des Telekomausrüsters Huawei. Denn die US-Aufsichtsbehörde will Huawei und auch den Rivalen ZTE als Risiken für die nationale Sicherheit einstufen. In der Volksrepublik China setzte der CSI-300 am Morgen 0,4 Prozent zurück auf 3.910 Zähler. In Tokio verabschiedete sich der Nikkei-Index dagegen 0,5 Prozent fester bei 22.974 Zählern. Im Handelsverlauf hatte der Index die Marke von 23.000 Zählern überwunden, damit kletterte er auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr.

Hausse in New York

Am Vorabend hatte die Wall Street eine nette Hausse vorgelegt. Broker berichteten von einer veritablen Short Squeeze. Der Dow Jones gewann 0,5 Prozent auf 27.091 Punkte. Der Nasdaq Composite kletterte 1,0 Prozent und schloss auf 8.326 Punkten. Kurzer Hinweis zur Chartanalyse: Der Hightech-Index hat mit dem gestrigen Tag nun schon die zweite Kurslücke gerissen. Die erste wartet noch unter 8037 Zählern. Star des Abends war der S&P 500: Er schloss 0,6 Prozent fester bei 3.039 Zählern. Damit markierte der Index ein neues Allzeithoch.

Alles wartet auf die Fed

Vermutlich werden sich die Anleger heute ein wenig zurückhalten. Denn am morgigen Mittwoch entscheidet die US-Notenbank über den Leitzins. Die Mehrheit glaubt, dass die Fed den Zins um 0,25 Prozentpunkte kappt, um die Konjunktur nicht abkühlen zu lassen.

Spannung bei Sterling

Interessant bleibt es weiter bei Sterling. Sollte sich Premier Boris Johnson mit seinen Plänen für eine Neuwahl durchsetzen, dürfte das Pfund kräftig anziehen. Denn Labour würde laut allen aktuellen Wahlumfragen an der Wahlurne die Quittung für die jüngste Sabotage-Taktik erhalten, die letztlich Brüssel in die Hände gespielt und die Verhandlungsposition des eigenen Landes geschwächt hat. Gestern scheiterte Johnson zunächst mit dem Neuwahl-Vorhaben, da im Rahmen des bestehenden Gesetzes, dem 2011 Fixed-term Parliaments Act, eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich ist. Nun will Boris aber ein neues Gesetz einbringen, das eine Neuwahl mit einfacher Mehrheit erlauben könnte. Sollte er siegen, dürften die ständigen Brexit-Störmanöver im Unterhaus der Vergangenheit angehören.

Das bringt der Tag

Neben dem unterhaltsamen Polit-Theater im House of Commons beschäftigt ansonsten die US-Bilanzsaison die Trader.
In den USA werden um 15.00 Uhr die schwebenden Hausverkäufe im September einlaufen.
Zeitgleich soll das Verbrauchervertrauen für Oktober gemeldet werden.
Und wie erwähnt beginnt die zweitägige Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) der US-Notenbank.
Den kompletten Überblick finden Sie wie immer hier: Market Mover
Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades!

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