27.10.2023  – Der Ölmarkt liegt auf der Lauer: WTI und Brent haben sich zuletzt wieder verbilligt. Beide Sorten sind die Seismographen für den Nahost-Konflikt – und hier herrscht trotz der laufenden Kämpfe gemessen an dem, was im Worst Case möglich ist, eine vergleichsweise ruhige Lage. Trader und Investoren sollten allerdings wachsam bleiben. Zumal auch die Fundamentaldaten für steigende Preise sprechen.

WTI ist wieder auf den Stand von vor der Attacke auf Israel an 07/10 zurückgekehrt, hier der Tageschart. Laut den Analysten von Standard Chartered ist es durchaus möglich, dass die Dominanz der Schlagzeilen aus Nahost viele Trader von der laufenden Verknappung im Ölmarkt abgelenkt hat.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Tatsächlich blieb der Nahost-Konflikt zuletzt weitgehend auf Gaza begrenzt: Israel hat die Bodenoffensive nach Eingreifen der USA aufgeschoben. Die Hamas verschanzt sich feige weiter zwischen Zivilisten, um möglichst viele Bilder von toten Kindern für die Medien der Welt zu produzieren. Von Iran gesteuerte Milizen in Syrien haben amerikanische Truppen angegriffen, die schlugen als kleines Zeichen an Teheran mit gebremstem Schaum zurück. An der Nordgrenze zum Libanon gab es kleinere Scharmützel.

Viel spricht für die Bullen

Die Analysten von Standard Chartered ergänzten, dass der Markt das Risiko in Middle East signifikant unterschätze – und dass alleine die Balance aus Angebot und Nachfrage höhere Preise rechtfertige. Tatsächlich sinkt das globale Angebot weiter. Laut jüngsten Angaben der Energy Information Administration (EIA) rutschten die Bestände an Rohöl um 4,49 Millionen auf 419,75 Millionen Barrel. In Cushing – das Kaff in Oklahoma ist einer der wichtigsten Preisfaktoren für WTI – sanken die Vorräte um 0,76 Millionen auf das Neunjahres-Tief von 21,01 Millionen Barrel.

Die Experten der Bank aus London sagen eine weltweite Verknappung um 120 Millionen Fass im vierten Quartal voraus. Auch die Nachfrage-Seite spricht eigentlich für die Bullen: Laut StanChart hat die globale Öl-Nachfrage schon das pre-Covid-Level aus dem August 2019 überschritten.

In diesem Sinne: Falls Sie im Ölmarkt engagiert sind, sollten Sie auf alles vorbereitet sein. Eine Eskalation in Nahost kann die Preise schnell nach oben treiben. Gerade bekräftigte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant, dass die große Bodenoffensive kommen werde – und dass Israel siegen werde, weil die nächsten 75 Jahre davon abhingen.

Oilprice.com urteilte, der Ölpreis könnte im Falle eines Falles dreistellig werden. Wir meinen: Bei einer Abkühlung der Lage tauchen die Ölpreise ab, weil Spekulanten Long-Positionen auflösen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

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