Kaffee auf dem Weg nach oben

06.11.2023  – Arabica-Kaffee ist gerade auf den höchsten Stand seit über vier Monaten gestiegen. Kein Wunder, denn die Lager leeren sich. Wir beleuchten die Hintergründe.

Kleiner Bull Run bei Arabica: In den vergangenen Tagen ging es bergauf, hier der Vier-Stunden-Chart.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Und das ist der Grund für den jüngsten Preisanstieg: Die von der Intercontinental Exchange (ICE) verwalteten Lager für Arabica sind laut Mitteilung vom Freitag auf ein 24-Jahres-Tief von rund 360.000 Sack gesunken. Weiter hieß es, derzeit gebe es keine neue Ware, die auf eine Aufnahme in die Warenhäuser warte. Reuters erklärte, das niedrige Niveau erkläre sich daraus, dass der physische Markt die Commodity höher bewerte, als die Preise, die auf der ICE erzielt werden. Soll heißen: Die Lieferanten erwarten noch höhere Preise.

Brasilien und Kolumbien

John Goodwin, Senior Commodity Analyst bei ArrowStream, sagte jüngst Bloomberg, dass die sinkenden Bestände ein weiterer Faktor für die bullishen Aussichten bei der Kaffee-Sorte seien. Trotz jüngsten Regenfällen in Brasilien, die positiv für die Pflanzen sind, sei es viel zu früh, nur den Regen im Blick zu behalten. Denn es gebe “still too many question marks out of Brazil and Colombia for me to believe this recent rally is already over.”

Das sind einige der Fragezeichen: In Brasilien ist die Logistik-Lage alles andere als zufriedenstellend. Zudem hatte zuletzt der relativ starke Real gegenüber Dollar die Exportlaune der Produzenten gesenkt. Cecafe, der Verband der brasilianischen Exporteure, hatte Mitte Oktober gemeldet, dass die Ausfuhr von Arabica aus Brasilien im Jahresvergleich um ein Fünftel gesunken ist. Die verschifften 2,4 Millionen Sack seien der niedrigste Stand für diesen Monaten in sechs Jahren. Brasilien ist weltweit der größte Produzent von Arabica. Kolumbien hatte ebenfalls mit Wetterproblemen zu kämpfen und mit einer ungenügenden Bestäubung der Pflanzen.

Trägt die Hausse?

Nach einer Hitzewelle in den vergangenen Wochen kommt jetzt allerdings in Brasilien der Regen zurück. Was eine bessere Ernte verspricht. Jüngst hatte der Wetterdienst Maxar Technologies mitgeteilt, dass die Anbaugebiete in Brasilien in dieser Woche moderaten Regen erhalten. Zuvor hatte Somar Meteorologia erklärt, dass die Region Minas Gerais in Brasilien 130 Prozent des historischen Regen-Levels erhalte. Dort wächst rund ein Drittel des brasilianischen Kaffees. Mittelfristig setzt auch die Weltbank auf sinkende Preise: Für das nahe Jahr 2024 geht sie von einem steigenden Angebot in Brasilien, Vietnam und Kolumbien aus.

Bleibt anzumerken, dass die Nachfrage nicht übersehen werden darf. Falls die Welt in eine tiefe und lange Rezession rutscht, wird das auch den Kaffeepreis belasten. Falls die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt, steigt die Nachfrage. Wir sind gespannt, wie die Sache weitergeht und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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