06.06.2023 – Schokoladen-Freunde müssen jetzt ganz stark sein: Die Aussichten auf steigende Preise haben sich noch einmal verstärkt. Wir liefern ein kurzes Update zu diesem interessanten Trader-Markt.
So einen stabilen Chart-Tunnel sieht man selten: Kakao arbeitet sich unaufhaltsam nach oben, hier die Wochenansicht. In den vergangenen Wochen hat es eine Menge News gegeben – die meisten davon bullish.
Vorigen Mittwoch beispielsweise hat die International Cocoa Organization (ICCO) ihr Quarterly Bulletin of Cocoa Statistics herausgegeben. Demnach wird der Ausstoß in der laufenden Saison 2021/22 um 6 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Tonnen sinken. Gleichzeitig steige die verarbeitete Menge in den Mühlen um 2 Prozent auf 5,05 Milliarden Tonnen. Die Lücke werde durch Lagerbestände geschlossen, die um rund 9 Prozent sinken dürften.
Bullishe News von der ICCO
Als Grund für die sinkende Ernte nannte die Organisation schlechtes Wetter und Krankheiten. Wir ergänzen: Die Farmer werden von der sogenannten Cocoa Swollen Shoot Virus Disease (CSSVD) geplagt. Außerdem wird laut ICCO eine Dünger-Knappheit im Zuge der Sanktionen gegen Russland das Angebot schmälern. Die Nachfrage ziehe unter anderem wieder an, weil nach Corona die Flughäfen wieder geöffnet seien – hier werde viel Schokolade verkauft. Der ICCO gehören 22 exportierende Länder und 21 Importeure an.
Nigeria und Elfenbeinküste liefern weniger
Laut der Website „Barchart.com“ teilte die Cocoa Association of Nigeria Ende April mit, dass die Exporte im Monat April um 42 Prozent im Monatsvergleich und um 34 Prozent im Jahresvergleich gesunken waren. Nigeria ist weltweit die Nummer Fünf der Produzenten.
Auch meldete die Elfenbeinküste einen Rückgang der Ware, die von den Farmern an die Häfen gesandt worden war um minus 4,6 Prozent im Jahresvergleich, erläuterte „Barchart.com“. Vor allem teilte das Landwirtschaftsministerium der Elfenbeinküste mit, dass die Mid-Crop, das ist die kleinere Ernte, die im April begonnen hat, im Jahresvergleich wohl um 25 Prozent auf 450.000 Tonnen fallen wird.
Bearishe News gab es eher wenig. Mitte Mai schlug die Nachricht auf dem Markt ein, dass die von der ICE gezählten Bestände in US-Warenlagern auf ein Siebeneinhalb-Monatshoch gestiegen waren. Auch in Europa waren die Lager so voll wie seit fast acht Monaten nicht mehr.
Steigende Nachfrage
Die Nachfrage zieht derweil weiter an: Ende April hatte die National Confectioners Association für das erste Quartal in Nordamerika einen Anstieg in der Verarbeitung im Monatsvergleich um 2,4 Prozent gemeldet – wobei der Jahresvergleich ein Minus von 4,4 Prozent ausweist. Aber: Die Cocoa Association of Asia meldete einen Anstieg in der Verarbeitung um 4,1 Prozent im Jahresvergleich. Mitte April hatte schon die European Cocoa Association für das erste Quartal ein Plus in den Mühlen um 0,5 Prozent im Jahresvergleich gemeldet. Das klingt nicht viel, Europa meldete allerdings den stärksten Verbrauch eines ersten Quartales seit 1999.
Das Fazit aus alledem: Derzeit spricht viel für die Fortsetzung eines Bullenmarktes. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!
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