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Gold Stock Graph

Ausbluten und Aufbäumen

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Gold Stock Graph

 

09.05.2022 – Keine guten Nachrichten für die Bullen: Der Aktienmarkt wird nach Meinung von Goldman Sachs in der nahen Zukunft regelrecht ausbluten. Allerdings wird sich die Börse demnach immer wieder mit heftigen, kurzen Rallyes und Short Squeezes gegen den Niedergang stemmen. Das zumindest sagt ein Experte, der zuletzt schon zweimal richtig lag.

Tony Pasquariello, Leiter der Abteilung Hedge Fonds Sales bei Goldman Sachs, kommentierte, zwischenzeitlich sei das negative Momentum wegen der jüngsten, nicht wirklich furchteinflößenden Sitzung der Federal Reserve zwar erst einmal gebremst worden. Dennoch sei der S&P zurückgekehrt zum Ende der Trading-Range, die schon die vergangenen drei Monate definiert habe. Und wir ergänzen: Im Vier-Stunden-Chart des S&P 500 ist klar der Abwärtstrend des SPX zu erkennen – in dem es immer wieder Gegenbewegungen nach oben gab. Zuletzt war das zur jüngsten Fed-Sitzung der Fall. Womit wir bei der These von Pasquariello gelandet wären.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Einmal mehr schickte der Goldmann eine Warnung für die Bullen in die Finanzwelt. Gestern schrieb er: „the more time we spend near the lower goal post, the more I question whether the state of the market is a genuine range trade … or a steady bleed to lower lows that’s interrupted, on occasion, by vicious short squeezes.“ Der Experte nannte kein klares Zeitfenster, doch in früheren Wortmeldungen sprach er von mehreren bearishen Wochen. Wie so oft kommt es auf die Konjunkturlage an.

Buy the dips – sell the rips

Die Bullen warnte Pasquariello jetzt, dass die Fed wegen der Inflation ein aggressives Tightening durchziehen müsse, das die Wirtschaft abbremsen werde. Den Bären gab er zugleich mit auf den Weg, dass die Kraft des Arbeitsmarktes stark genug sei, um eine Rezession zu verhindern. Und hier fürs Erste die konkrete Handlungsempfehlung für alle Trader: „buy dips below 4200, sell rips over 4500 (and, if I’m going to be wrong, it’s more likely to the downside than to the upside).“ Wir übersetzen: Diese genannte Untergrenze dürfte leichter durchbrochen werden als die Obergrenze. Und somit scheint es mehr Chancen auf der Short-Seite zu geben.

Er hatte Recht

Pasquariello hatte schon Ende März richtig gelegen. Gegen den herrschenden Trend hatte er vorausgesagt, dass die Party ein Ende haben werde. Und er warnte dennoch vor einer Bear Market Squeeze. Einige Tage später schrieb er von Rezessionssignalen, die vor aller Augen öffentlich zu sehen seien. Und Mitte April konstatierte Pasquariello, die besten Tage lägen hinter uns. Wieder hatte er Recht. Und diesmal?

Unser Fazit: Tatsächlich hat diese Einschätzung einiges für sich. Die Inflation tobt, die Notenbanken müssen dem Markt Kapital entziehen. Doch sie müssen vorsichtig sein, dass nicht auf einmal eine deflationäre Rezession entfesselt wird. Und gegen Preiserhöhungen in der Angebotskette, die von Covid oder dem Ukraine-Krieg ausgelöst wurden, ist auch die Finanzpolitik machtlos. In diesem Widerstreit aus Hoffen und Bangen wird die Börse volatil bleiben. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Daily trading chart

Zahmer als befürchtet

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Daily trading chart

 

05.05.2022 – Sie hat es also getan: Die Federal Reserve hat erstmals seit dem Jahr 2000 die Zinsen um 50 Basispunkte angehoben. Und die Börsen feiern – scheinbar ist das paradox. Das passt aber sehr wohl zusammen, weil viele Anleger noch drastischere Schritte befürchtet hatten. Die Frage ist, ob damit die Zinsangst endgültig beseitigt ist.

Der Markt dürfte noch eine Weile über die neue Lage grübeln. Zwar reagierten die Indizes gestern mit einem großen Plus. Am heutigen Donnerstag jedoch tendierten die US-Futures erstmal schwächer. Immerhin: Gestern markierte der im S&5 500 laut „ZeroHedge“ den größten Tagesgewinn an einem Zinserhöhungstermin seit dem November 1978. Die Reaktion sehen Sie hier sehr schön im Stundenchart des SPX.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Die Gründe für die positive Entwicklung: Fed-Chef Jerome Powell erteilte für die nahe Zukunft Spekulationen über eine Erhöhung der Zinsen um 75 Basispunkte in einem Schritt eine Absage. Er sagte: „A 75 basis point increases is not something the committee is actively considering“ und ergänzte, „next couple of meetings“, würden 50-Punkt-Anhebungen bringen.

Tightening wie erwartet

Zudem fällt das Tightening in etwa so aus, wie erwartet. Ihre Bilanz, die im Zuge der Corona-Stütze fast 9 Billionen Dollar angewachsen ist, will die Fed nun rasch schrumpfen. Ab Juni sollen monatlich auslaufende Anleihen im Wert von insgesamt 47,5 Milliarden US-Dollar nicht erneuert werden, wie die Zentralbank ankündigte. Bis September soll die monatliche Summe auf 95 Milliarden Dollar anziehen. Auf dem Parkett waren Gerüchte über tiefere und schnellere Einschnitte kursiert. Weiter hat Powell klargemacht, dass er durchaus das Risiko einer Rezession sieht – womit hoffentlich die Gefahr einer Überreaktion gebannt ist.

Überzogener Pessimismus

Steve Englander von Standard Chartered kommentierte die Lage so: Viele Investoren hätten ein Umschalten auf 75 Punkte befürchtet und ein Tightening weit über neutral. „So it is fair to say that positioning and excess pessimism reflect a big part of the market reaction. (…) we also saw a few tentative indications that the Fed sees a little more risk of a slowdown (or at least a moderation in activity), and that it did not want to endorse the most hawkish views under discussion at this point. (…) Overall, the tone was much more balanced than at the January and March FOMC meetings.“

Zu viel Optimismus?

Allerdings ist damit für die Bullen noch keinesfalls Entwarnung angesagt. Im Mai 2000 beim letzten 50-Punkte-Schritt war der Zinssatz auf 6,5 Prozent gestiegen – kurz vor dem Platzen der Dot-Com-Blase. Jetzt aber liegen wir mit dem US-Leitzins nur bei 0,75 bis 1,00 Prozent. Doch die Inflationsrate in den USA hat im März mit 8,5 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren erreicht. Gut möglich, dass die Teuerung wegen des Ukraine-Kriegs und neuer Corona-Probleme für die Lieferkette noch weiter nach oben springt. Gleichzeitig wird das Tightening der Fed den Märkten erstmal kräftig Liquidität entziehen.

Das Fazit aus alledem: Die Fed hat erst einmal die Nerven beruhigt. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 


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Dax analyse

Game Changer

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Dax analyse

 

29.04.2022 – Es ist soweit: Für Russland hat der Anfang vom Ende des Ukraine-Krieges begonnen. Denn genau wie im Zweiten Weltkrieg haben die USA jetzt das Lend-Lease-Gesetz verabschiedet. Erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte. Damit ist der Sieg der Ukraine nur eine Frage der Zeit. Und alle Börsianer müssen sich fragen, ob das zu einem Freudenfest führen wird. Oder aber zu einer Eskalation durch Russland und zu einem Crash.

Purer Zufall oder die erste Schreckreaktion? Russland hat in der Nacht seine Attacken im Osten der Ukraine gestoppt. In den Tagen zuvor hatten sich die Drohungen Moskaus vor einem Atomkrieg gehäuft. Wie auch immer: Das US-Repräsentantenhaus hat nach dem Senat den Ukraine Democracy Lend-Lease Act of 2022 verabschiedet. Ein wahrer Game Changer, auch für die Börse. Hopp oder topp? Klar ist nur, dass sich die Nervosität halten wird. Sie erkennen beispielsweise im Tageschart des Dow Jones, dass die Anleger seit Wochen eine klare Richtung suchen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Da die hiesigen Qualitätsmedien das politische Ereignis bislang kaum registriert haben, hier ein kurzer historischer Hintergrund, den Investoren und Trader kennen müssen. Großbritannien hatte im Zweiten Weltkrieg lange alleine mit den Sowjets auf dem europäischen Kontinent Krieg führen müssen. Die Devisenreserven waren aufgebraucht, das Königreich hatte Waffen nach dem Prinzip Cash and Carry einkaufen müssen. Genau wie überall in der Wirtschaft also: Geld auf den Tisch legen, Panzer mitnehmen.

Die Wende im Zweiten Weltkrieg

Am 18. Februar 1941 aber verabschiedete der US-Kongress den Lend Lease Act, offizieller Name: An Act to Promote the Defense of the United States. Damit konnten die Briten – und auch die Sowjets – Waffen auf Pump mitnehmen. Jetzt kämpfen, später begleichen. Moskau beispielsweise bezahlte nach dem Sieg mit Rohstoffen. Seit dem Februar 1941 jedenfalls schwoll der Strom der US-Waffen für die Anti-Hitler-Koalition unaufhörlich an.

Krieg auf Pump

So könnte es wieder sein. Denn der jetzt vom House verabschiedete Ukraine Democracy Lend-Lease Act of 2022 (S. 3522) befreit das Weiße Haus von einigen bürokratischen und finanzierungstechnischen Fesseln beim Waffenexport. Nun muss nicht mehr ewig über Budgets sowie Sinn und Zweck von Waffen diskutiert werden. Je nach der Lage an der Front kann geliefert werden. Ob und wie Kiew Unmengen an Material bezahlt, wird irgendwann später geklärt. Dabei könnte es sich auch um die kostenlose Überlassung von Stützpunkten für die Amerikaner in der Ukraine handeln, wer weiß.

Die Warzenschweine lauern

Jedenfalls wird es jetzt heikel für den Kreml. Denn die USA haben einige Waffen in petto, die die russische Armee in Kürze in Stücke schießen können. Beispielsweise das für den Bodenkampf konzipierte Flugzeug Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II. Besser bekannt als „Wart Hog“. Die „National Review“ wies daraufhin, dass die US Air Force über 350 Warzenschweine in ihrem Bestand hat, die sie wegen Überalterung, schwierig zu beschaffender Ersatzteile und der vermeintlich modernen Luftabwehr von China und Russland sowieso loswerden will.

Brrrrrrrt

Der Jet ist eine wahre Höllenmaschine, die extra für die Bekämpfung der sowjetischen Panzermassen gebaut worden war. Die wichtigste Waffe des Hog ist die Maschinenkanone vom Typ  GAU-8/A Avenger 30×173 mm. Das typische Brrrrrrrt-Surren hat schon überall auf der Welt GI’s in brenzligen Situationen zum Jubeln gebracht. Der Jet war wegen des Ende des Kalten Krieges und der Umrüstung vieler Armeen auf Hubschrauber schon länger als obsolet gesehen worden. Jetzt aber könnte er gegen die mitunter hübsch aufgereihten russischen Panzer-Kolonnen aber ein Comeback erleben.

Kreml unter Druck

Womit wir wieder bei der Börse sind. Für die Silowiki – also die Vertreter eines mächtigen Staates – rund um Wladimir Putin ist das Ukraine-Gesetz der Anfang vom Ende der Invasion. Die Frage ist, ob sich Russland nun zurückzieht. Oder ob Moskau eskaliert. Der Kreml hat bestimmt erkannt, dass das Land vom Westen nun auf einer Stufe mit Nazi-Deutschland gesehen wird – Verhandlungen sinnlos. Russland hat sich stets die Option vorbehalten, Atomwaffen nicht nur bei einem Angriff gegen das eigene Land einzusetzen. Sondern auch dann, wenn eigene militärische Ziele nicht erreicht werden. Also: Behalten Sie gerade jetzt die Realtime-News im Auge. Wir sind an einer strategischen Weggabelung angelangt, die auch den Finanzmarkt betrifft. Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Trading Background

Schmutzig am Abgrund

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Trading Background

 

27.04.2022 – Nun passen die Kurse wieder zur Lage: Die Börsen haben heftig korrigiert. Und damit die aktuellen Belastungsfaktoren wieder eingepreist. Der S&P 500 steht nun gleich an drei interessanten technischen Wegmarken. Laut einem Investmenthaus gibt es vor allem ein Chartsignal, nach dem der SPX zuvor stets um rund 20 Prozent korrigiert hat.

An der Nasdaq ging es gerade so richtig zur Sache: Der Absturz von Tesla zog den Index in seinem schlimmsten Tag seit September 2020 nach unten. Tatsächlich sind die Hightech-Kurse an den Zwischentiefs der Ukraine-Invasion angelangt. Damit hatten all die Bären Recht, die von einer zwischenzeitlichen, fundamental nicht gerechtfertigten Bear-Market-Rally sprachen. Der Greenback hat dagegen – angefeuert von der Zinserhöhungsrhetorik der Federal Reserve – gemessen am Dollar-Index den höchsten Stand seit Mai 2020 erreicht.

Schulter-Kopf-Schulter?

Richtig interessant ist die Sache aber im S&P 500. Wir sehen, dass der Index im Wochenchart nun tatsächlich eine etwas gedellte Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet hat. Vielleicht erkennen Sie diese auch – wobei das natürlich immer Interpretationssache ist. Jedenfalls droht ein Absturz unter die Nackenlinie, die aktuell genau bei rund 4.200 Zählern erreicht ist.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Damit nicht genug. Graham Summers, Analyst von Phoenix Capital Research schlug jüngst Alarm: „The technical damage of the last few weeks has been severe. As I write this, the S&P 500 is hovering around its 50-week/ 10 month moving average. If it breaks lower here… it’s going to at least 4,200 if not 3,600.“ Der monatliche MACD habe zudem ein Sell-Signal ausgesendet, das schon in der Vergangenheit fatal gewesen sei: „This has preceded declines of 20+% every time it registered in the last four years. Put simply, another bloodbath is coming… and smart investors are already taking steps to profit from it.“

Die Welt ist wieder im Lot

Damit ist die Börse quasi wieder in den Normalzustand gerutscht – und sie steht also an einer wichtigen Weggabelung. Die Hausse seit Mitte März war auch erstaunlich angesichts der Corona-Schäden für die Konjunktur, der Ukraine-Krise, den Unterbrechungen in der Lieferkette, der anziehenden Inflation und einer hawkishen Fed. Warum aber waren die Kurse überhaupt gestiegen?

Das sauberste unter den schmutzigen Hemden

Phoenix Capital Research, gab hierfür die Antwort: Demnach hatten Investoren in großem Stil Geld aus US-Bonds abgezogen und in Aktien gesteckt. Der Grund dafür sei die Tatsache, dass Anleihekurse in der Inflation stets fallen und die Renditen steigen. Im März hätten Investoren demnach 40 Milliarden Dollar aus Bonds geholt und 45 Milliarden Dollar in Aktien gepumpt. Davon seien 41 Milliarden Dollar allein in amerikanische Aktienfonds geflossen. Denn die USA seien noch das sauberste unter allen schmutzigen Hemden: „Because the U.S. is the “cleanest dirty shirt”. (…) It’s not that stocks are a great investment at current prices… it’s that bonds are so much worse.“

Akute Crash-Gefahr

Unser Fazit: Der SPX ist laut diesem Bild quasi wie ein erschöpfter Wanderer, der im schmutzigen T-Shirt am Abgrund steht. Ein kleiner Schubser und er stürzt in den Canyon. Die Gründe, die sich für den Kollaps aufdrängen, wären das Wiederaufflammen der Corona-Krise in China oder eine Eskalation im Ukraine-Krieg. Auch wenn die oben genannten Chartsignale eher für langfristig orientierte Investoren interessant sind, sollten sich Trader die Sache ebenfalls zu Herzen nehmen. Denn wenn die Warnungen stimmen, werden wir schon in Kürze heftige Kursbewegungen erleben. Meist nach unten, mit Gegenreaktionen nach oben. Eine echte Vola-Party eben. Die Bernstein-Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

 


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Daily trading news

Das Yen-Omen

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Daily trading news

 

25.04.2022 – Heftiges Knirschen am japanischen Finanzmarkt: Der Yen präsentiert sich zum Dollar so schwach wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das ist die Folge der unterschiedlichen Geldpolitik: Während die USA die Zinsen anziehen, will Tokio über den Export weiter die von Covid gebeutelte Konjunktur ankurbeln – und braucht dafür eine billige Währung. Die Entwicklung hat auch für andere Assets Folgen.

Der Absturz des Yen ist in der Tat beeindruckend. Das Finanzblog „ZeroHedge“ kommentierte, die Bank of Japan sitze in der Falle. Sie halte die Rendite für die zehnjährigen Staatsanleihen bei 0,25 Prozent, damit müsse sie aber weiter Billionen von Yen in den Markt pumpen und so die Währung schwächen. Dagegen hat die US-Notenbank schon die Zinswende eingeleitet. Ergo: Dollar stark, Yen schwach. Und das verstärkt, seit sich die hawkishen Wortmeldungen aus der Federal Reserve häufen. Der steile Trend im Tageschart bedeutet, dass Anleger immer mehr Yen in die Hand nehmen müssen, um einen Dollar zu kaufen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Für das „Wall Street Journal“ hat die Entwicklung Signalwirkung – dies könne auf breitere „market trouble“ hindeuten. Denn die schwächere japanische Währung erhöhe die Hedging-Kosten für Investoren im Nippon, die US-Assets halten. Damit erleben wir wohl einen Spillover vom Devisenmarkt an die Wall Street, falls sich große japanische Investoren von US-Aktien trennen. Vermutlich war der Ausverkauf vom Freitag ein Vorgeschmack auf diese Entwicklung.

Tokio will intervenieren

Am Freitag jedenfalls berichtete der japanische Fernsehsender TBS, Japan und die USA hätten eine koordinierte Intervention diskutiert, um einen weiteren Yen-Absturz zu verhindern. Allerdings würde das den Dollar schwächen und die US-Inflation weiter anheizen. Reuters berichtete unter Berufung auf eine Quelle in der japanischen Regierung, der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki habe den Absturz des Yen als „scharf“ bezeichnet. Vor Reportern in Washington D.C. sagte der Politiker, er habe mit der amerikanischen Amtskollegin Janet Yellen eine enge Kommunikation vereinbart.

Washington sträubt sich

Offensichtlich konnte der Japaner die US-Finanzministerin aber nicht für eine Intervention gewinnen, kommentierte Daisaku Ueno, Chief Foreign Exchange Strategist bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Konkret: „That’s why Suzuki had little to say about what Yellen told him. Given the U.S. battles with rapid inflation through monetary tightening, it’s unthinkable Washington will agree to Japan’s call for intervention.“ Eine Intervention sei durchaus problematisch, kommentierte auch Masahiro Ichikawa, Chief Market Strategist bei Sumitomo Mitsui DS Asset Management.

Das Fazit: Entweder die japanische Notenbank gibt  ihre 0,25-Prozent-Barriere für japanische Anleihen auf. Womit Japan genau wie Europa und die USA die Zinsen erhöhen müsste. Oder wir sehen doch eine Intervention und erleben eine Short-Squeeze. Oder aber der Yen fällt ins Bodenlose. Wir behalten die Sache für Sie im Auge – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

 

 

 


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Dollar exchange rate

Großer Zinsschritt voraus

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Dollar exchange rate

 

22.04.2022 – Die Federal Reserve macht ernst: Selbst Jerome Powell hat die Anleger auf einen aggressiveren Tightening-Kurs eingestellt. Eine Anhebung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte bei der kommenden Sitzung im Mai „ist definitiv eine Option“, sagte er gestern. Die Anleger gingen in Deckung.

Wer noch gehofft hatte, dass die Fed das Anziehen der Zinsschraube wegen der Rezessionsgefahr verschiebt, der wurde eines Besseren belehrt. Auf seinem letzten Auftritt vor der Quiet Period im Zuge der Mai-Notenbanksitzung ließ Powell beim Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. alle Träume der Bullen zerplatzen. Ergo reagierten die Aktionäre erschrocken. Die Reaktion auf Powell sehen Sie sehr schön im Stundenchart des Nasdaq 100. Wie immer gilt: Don’t trade around the Fed. Wann immer die Herren des Geldes öffentlich auftreten, ist für Trader Vorsicht angesagt.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Bei der Debatte in der US-Hauptstadt begründete Powell seine Haltung: „the US labor market is too hot… unsustainably hot.“ Solche deutlichen Worte sind vom eher weichen Fed-Chef nur selten zu hören. Normalerweise hebt die Fed die Zinsen nur um 0,25 Prozentpunkte an. Doch nicht zu Unrecht werfen viele Anleger der US-Notenbank vor, sie habe die Entwicklung verschlafen und befinde sich „hinter der Kurve“, deshalb müsse sie nun zu drastisch vorgehen – wir hatten dieses Thema hier jüngst beleuchtet. Tatsächlich ist bei einer Inflationsrate von 8,5 Prozent schnelles Handeln angesagt.

75 Basispunkte möglich

Und genau deshalb kann da noch mehr kommen. Noch härter äußerte sich vor einigen Tagen der Falke James Bullard, der Chef der Federal Reserve Bank of St. Louis. Er brachte sogar eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten ins Spiel und deutete an, dass die Fed den Leitzins bis zum vierten Quartal 2022 auf 3,5 Prozent erhöhen könnte. Aktuell liegt der in einer Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent.

Und auch Mary Daly, Präsidentin der San Francisco Federal Reserve, kündigte am Mittwoch eine Serie von Zinserhöhungen an. Dabei nahm sie selbst das Risiko einer Rezession in Kauf – die werde aber wohl kaum eintreten und wenn, dann nur moderat, sagte sie bei der University of Nevada Las Vegas. Daly geht also von einer sanften Landung aus. Nicht nur wir sind skeptisch bei der schlimmsten Inflationsrate seit 40 Jahren.

Cash-Drain am Markt

Wie es aussieht, wird dem Markt wegen der Teuerung eine Menge Liquidität entzogen. Trotzdem könnte das der Wirtschaft nicht helfen. Denn aktuell erleben wir das Gegenteil einer Goldilocks Economy, glauben viele Wall-Street-Veteranen. Das ist ein Zustand, in dem Goldlöckchen – also der typische Anleger – glücklich ist, weil die Wirtschaft weder zu heiß noch zu kalt läuft. Soll heißen: moderates Wirtschaftswachstum begleitet von niedriger Inflation, was eine marktfreundliche Geldpolitik erlaubt.

Zu heiß und zu kalt

Dagegen läuft die aktuelle Wirtschaft an einigen Stellen wie Löhnen und Energie-Kosten zu heiß (Inflation). Und gleichzeitig ist sie andernorts zu kalt und droht abzustürzen, etwa im Einzelhandel oder der Chemie-Industrie sowie im Export im Zuge der Ukraine-Sanktionen (Rezession). Das Ergebnis: Stagflation. Anziehende Preise bei einbrechenden Umsätzen, hohen Kosten für Grundstoffe und Energie sowie teuren Krediten. All das ist Gift für die Börse. Die Bernstein Bank behält die Angelegenheit für Sie im Blick!

 

 

 


Wichtige Hinweise:

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OIL Crash

185 $

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OIL Crash

 

20.04.2022 – Jetzt geht es bei Öl ans Eingemachte: Laut der Investmentbank JP Morgan wird der Preis für ein Fass Brent im schlimmsten Fall bald bei 185 Dollar stehen. Denn laut einer Insider-Quelle wird die Europäische Union in der kommenden Woche ein Embargo gegen Russland verhängen.

Die Öl-Bullen laufen sich langsam warm. Falls ein totales Embargo ansteht, dürften wir bei Brent – hier im Tageschart – eine Wiederholung der Reaktion wie zu Beginn des Krieges sehen. Auch falls neue Strafmaßnahmen moderater ausfallen, ist langfristig der Trend vorgezeichnet. Wie auch immer: Da braut sich etwas zusammen.

Source: Bernstein Bank GmbH

 

Laut Reuters will die EU unmittelbar nach der zweiten Runde der französischen Präsidenten-Wahl an diesem Wochenende einen Boykott gegen russisches Öl verhängen. Noch immer fließt russisches Öl ungebremst – der Westen finanziert also den russischen Staatshaushalt. JPMorgan konstatierte, die Lieferungen aus Russland in den sieben Tagen bis zum 16. April lägen bei 7,3 Millionen Barrel täglich – das sei nur knapp unter dem Vorkriegsdurchschnitt des Februar mit 7,58 mbd.

Komplettes Embargo

JPM-Öl-Analystin Natasha Kaneva untersuchte nun drei mögliche Arten eines Embargos und stellte fest: „any immediate embargo measure taken by the European Commission will have a severe impact on the global oil market with risks to price entirely to the upside in the short-term.“ Variante Eins sei die extremste Form: Ein volles und sofortiges Embargo. Dies würde den Preis für Brent auf 185 Dollar je Barrel nach oben treiben, da sofort 4 Millionen Fass pro Tag ausfallen würden.

Einfuhr-Zölle und Preis-Obergrenzen

Die Varianten Zwei und Drei seien konservativer – nämlich höhere Import-Steuern oder Preisbremsen für russische Importe. Bei einem Zoll-Aufschlag von 90 Prozent oder einem Price Cap von 20 Dollar je Fass könne die EU ihr Gesicht wahren, Stärke demonstrieren und weiter Öl kaufen. Der Unterschied von 20 Dollar zum Marktpreis könne auf ein Treuhand-Konto fließen, um den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren. Bei einem langsamen Embargo, das sich wie bei Kohle über eine viermonatige Anpassungsphase erstrecke, würde sich der Preis kurzfristig kaum bewegen.

JPM vermutet, dass europäische Käufer ihre Lieferungen aus Russland bis zum Jahresende um 2,0 bis 2,5 Fass pro Tag kappen werde – und Moskau werde nur Ersatz finden für 1 mbd. Vor allem China, Indien und die Türkei griffen jetzt bei russischem Öl zum Discount zu. Schon jetzt hätten große europäische Raffinerien und Händler Spot-Käufe in Höhe von 2,1 mbd gekürzt. Auch softe Embargos würden Russland durchaus treffen, hieß es weiter. Denn die Marge für Russland liegt nur bei 10 Dollar je Barrel.

Mögliche russische Gegenreaktion

Wir ergänzen: Während saudisches Öl im Wüstensand sehr leicht zu fördern ist, da es niedriger im Boden liegt und die Kosten niedrig sind da auch die Häfen nah sind, ist das in Russland anders. Im sibirischen Permafrost ist das tiefe Bohren teuer, dazu kommen hohe Transportkosten durch lange Pipelines oder Züge. Vermutlich würde aber Moskau auch bei den softeren Embargo-Varianten von sich aus die Lieferung einstellen, da das Geld dann aus dem Westen nach Kiew fließen würde. Die Folge wäre dann also ein verzögerter Preissprung.

Stockende Offensive

Was uns wieder zu einer möglichen Schreckreaktion des Marktes bringt. Noch immer ist eine Eskalation durch einen frustrierten Präsidenten Wladimir Putin durchaus möglich. Denn wenn die US-Denkfabrik Institute for the Study of War recht hat, dann läuft auch die aktuelle russische Großoffensive in der Ukraine nicht rund. Laut ISW in Washington D.C. will Putin unbedingt bis zum Tag des Sieges einen Erfolg – wir hatten schon auf dieses wichtige Ereignis am 9. Mai hingewiesen. Und daher gehe die russische Armee weiter zu hastig, schlecht organisiert und stümperhaft vor – trotz der massiven Bombardements aus der Luft kämen die Russen am Boden kaum voran. Was also kommt als nächstes? Ein Frust-Atomschlag? Ein Sieg für die Ukraine? Ein Putsch in Moskau? Ein unerwarteter Frieden? Das alles hätte Auswirkungen auf den Energiemarkt und die Börsen. Genau das gleiche wäre der Fall, wenn die EU bei Erdöl kneift und gar nichts unternimmt – dann werden eine Menge Long-Positionen aufgelöst. Die Bernstein-Bank behält die Lage für Sie im Blick.

 

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nur eine Frage der Zeit

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19.04.2022 – Die Russische Zentralbank hat es geschafft, den Rubel zu stabilisieren – die Devise notiert auf dem Stand von vor der Ukraine-Invasion. Unklar ist allerdings, wie lange dieses Kunststück anhält. Die Notenbank jedenfalls warnte jetzt in ungewohnter Offenheit vor den Folgen des Krieges. Wir erläutern, was das für Trader und Investoren heißen könnte.

Fast zeitgleich mit dem Beginn der russischen Großoffensive im Osten der Ukraine und parallel zu den schönfärberischen Aussagen von Präsident Wladimir Putin, der westliche wirtschaftliche „Blitzkrieg“ sei wirkungslos geblieben, warnte die russische Notenbank vor herben Konsequenzen. Die Lage ist offenbar ernst: Wir vermuten, dass der Rubel bald wieder ein echtes Short-Investment wird.

Quelle: Bernstein-Bank GmbH

 

Denn aus Moskau vernehmen wir ungewöhnlich offene und ehrliche Worte: Die russische Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina verdeutlichte am gestrigen Ostermontag, dass die Sanktionen des Westens wirken. In einer Ansprache vor der Duma betonte sie, dass der Zeitraum begrenzt sein, in dem Russland von seinen Reserven leben könne.

Verbrannte Reserven

Zum Hintergrund: Russland kann rund die Hälfte seiner Devisenreserven in Höhe von 640 Milliarden Dollar nicht nutzen, da sie im Westen eingefroren ist. Die Frage ist, wieviel Dollar und Euro schon verbrannt worden sind, weil Moskau die ausländischen Devisen verkaufte, um den Rubel zu stützen. Laut Bloomberg hat Russland aktuell vor allem noch Yuan und Gold im Bestand. Vermutlich wird Peking noch eine Weile mit Swaps einspringen: China verkauft Russland Dollar für Yuan – was die chinesische Währung auf der Long-Seite interessant macht. Moskau verkauft dann diese chinesischen Dollar und kauft damit Rubel, um die heimische Devise zu stabilisieren. Doch auch diese Reserven sind endlich.

Keine Entwarnung gab die Zentralbank-Chefin bei der Inflation: Das Ziel von 4 Prozent Teuerung werde wohl erst 2024 erreicht. Aktuell liegt die Inflation mit rund 17,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Bislang hätten die westlichen Sanktionen nur den Finanzmarkt getroffen. Das ändere sich jetzt – die russische Realwirtschaft leide, ergänzte Nabiullina.

Schlag gegen die Wirtschaft

Passend dazu traf eine Warnung des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin ein: „Laut unseren Schätzungen droht etwa 200.000 Menschen der Jobverlust“, erklärte er am Montag auf seiner Website. Um die Folgen der Arbeitslosigkeit abzufedern, hätten die Behörden in der vergangenen Woche ein Hilfsprogramm in Höhe von umgerechnet 38 Millionen Euro bewilligt. Das wird also teuer.

Und die härteste Stufe aller Sanktionen – ein totaler Boykott von Kohle, Gas und Öl durch den Westen – ist noch gar nicht erreicht. Das könnte bald der Fall sein, falls Russland seinen barbarischen Krieg auch gegen Zivilisten in der Ukraine eskaliert. Schon jetzt warnte die Weltbank, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr um 11,2 Prozent schrumpfen werde. Die Zinserhöhung hat zwar den Rubel stabilisiert, durch die Verteuerung neuer Kredite aber die Wirtschaft abgewürgt: Die russische Zentralbank hatte als Reaktion auf die Sanktionen ihren Leitzins zunächst auf 20 Prozent mehr als verdoppelt, ihn dann aber wieder auf 17 Prozent gesenkt.

Für den Rubel spricht wenig

Wahrscheinlich muss Moskau neue Rubel drucken, was ihn wieder versenken dürfte. Zweifellos wird auch der begonnene Wirtschaftsboykott des Westens den Rubel aus realwirtschaftlicher Sicht weiter schwächen: Firmen, die ihre Filialen vor Ort schließen, mussten zuvor Dollar oder Euro in Rubel umtauschen, um ihre russischen Angestellten zu bezahlen oder um ihre Fabriken am Laufen zu halten. Jetzt sind fast alle Westler weg. Damit wird der Rubel weniger gefragt.

Das Fazit aus alledem: Wir sehen derzeit keine unterstützenden bullishen Faktoren für den Rubel. Diese dürften erst bei einer Normalisierung der Handelsbeziehungen nach dem Ende des Krieges eintreten. Oder aber wundersamerweise treten neue Akteure auf, die an Moskau frische Dollar liefern. Falls beides nicht eintritt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Rubel neue Tiefstände auslotet. Die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg bei Ihren Trades und Investments!

 


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Kulturkampf um Twitter

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14.04.2022 – Also doch: Elon Musk will Twitter kaufen. Gut möglich, dass Musk einen Nachschlag liefern muss. Falls der Versuch der feindlichen Übernahme aber scheitert, dürfen sich die Bären freuen. Möglich ist das durchaus. Denn Twitter ist nicht irgendein Konzern. Sondern ein wichtiger Meinungskanal für die woke Kulturschickeria in den USA. Daher dürfte der Widerstand der Gut-, Besser- und Bestmenschen im amerikanischen Machtapparat enorm sein.

Der reichste Mann der Welt bietet 54,20 Dollar je Aktie für Twitter, also knapp 50 Euro. Die Firma verfüge über ein außerordentliches Potenzial, das er heben werde. Mit seinem Angebot liegt Musk um 54 Prozent über dem Kurs von Ende Januar. Gratulation an alle Trader, die den richtigen Riecher hatten. Twitter ist damit rund 43 Milliarden Dollar schwer. Musk kann es sich leisten: Sein Vermögen beläuft sich auf 260 Milliarden Dollar, er hat auf Twitter rund 80 Millionen Follower. Im Tageschart erkennen Sie, dass Trader schon Gewinne mitnahmen. Und dass der Börse das aktuelle Angebot wohl nicht reicht – zur Bekanntgabe des 9-Prozent-Anteils am 04. April lag der Kurs schon mal höher. Falls Musk nachlegt, geht es wieder gen Norden. Falls nicht, wird das Gap geschlossen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Und damit kommen wir zu den Chancen für die Bären. Twitter ist nicht irgendein Konzern. Sondern das Sprachrohr der linken Kulturschickeria, die mit dem Kauf durch Musk wohl einen wichtigen Meinungskanal verlieren würde. So hat Twitter Probleme mit der freien Meinungsäußerung von Ex-Präsident Donald Trump. Jedoch drücke Twitter bei Tweets von Islamisten oder der Antifa beide Augen zu, kritisiert die republikanische Opposition. Genau deswegen hat Trump seinen eigenen Social-Media-Kanal gestartet; und auch wegen der nervigen politischen Einseitigkeit war der Aktienkurs von Twitter in den vergangenen Monaten kräftig eingebrochen.

Musk ist zu unabhängig

Bei Twitter dürfte das Ost- und Westküsten-Establishment Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Musk zu stoppen. Denn der ist einfach zu unabhängig – und vertritt ohne Scheu auch rechte Positionen. Nachdem beispielsweise die Werke von Tesla infolge des Lockdowns geschlossen wurden, diskutierte er mit Behörden über Sonderregelungen. Ferner missbilligte er die zwischenzeitlichen Ausgangssperren in der Volksrepublik Kalifornien. Konkret: „Zu sagen, dass sie nicht ihr Haus verlassen können und sie verhaftet werden, wenn sie es tun, ist faschistisch. Das ist nicht demokratisch, das ist keine Freiheit“. Unerhört.

Gruß an Sleepy Joe

Auch mit Joe Biden hat Musk ein Problem. So findet der Unternehmer die geplante Milliardärssteuer gar nicht gut. Zudem ärgerte es Musk, dass der US-Präsident keine Glückwünsche an Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX formulierte, nachdem dieses den ersten Weltraumflug mit rein ziviler Besatzung durchgeführt hatte. Elon Musks Kommentar: „Er schläft noch“. Womit er den Ball von Trump aufnahm, der Biden im Wahlkampf immer wieder als „Sleepy Joe“ bezeichnet hatte. Außerdem wirkte er in Trumps Wirtschaftsrat mit. Musk selbst hat sich als „halb Demokrat, halb Republikaner“ bezeichnet. Er sei unabhängig und „politisch moderat“, verkündete er 2018 auf Twitter. Sehr ungewöhnlich für einen Unternehmer aus der ökologisch-korrekten E-Industrie.

Drohende Sammelklage

Das Managment von Twitter selbst dürfte ebenfalls Musk spektisch gegenüberstehen, denn der kündigte an, die Zentrale in San Francisco in ein Asyl für Obdachlose umzuwandeln. Wohin müssen die Millionäre dann umziehen? Hinzu kommt: Die Dems wollen die Macht der Gewerkschaften stärken – Musk will davon nichts wissen. Zudem hat Musk juristischen Ärger. Laut einer am Dienstag vor einem Bundesgericht in New York eingereichten Sammelklage erreichte Musk bereits am 14. März eine Twitter-Beteiligung von fünf Prozent, die ihn verpflichtete, seine Beteiligungen bis zum 24. März publik zu machen. Dies geschah jedoch erst am 4. April. In diesem Zeitraum habe Musk seinen Anteil weiter ausgebaut auf mehr als 9 Prozent.

Das Fazit aus alledem: Gut möglich, dass Musk Twitter wieder fallenlässt, sobald es ihm zu bunt wird. Vermutlich abgesichert mit Put-Optionen könnte er aus dem Deal wieder aussteigen. Womit der Aktienkurs gen Süden rauschen dürfte. Behalten Sie also die Realtime-News im Auge – das Drama könnte um einige Akte verlängert werden. Ob long oder short – die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg!

 

 


Wichtige Hinweise:

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Bitcoin

BTC und das Inflationsparadox

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Bitcoin

 

12.04.2022 – Verkehrte Welt: Alle reden von Inflation. Und die heutige Teuerungsrate aus den USA dürfte wieder horrend ausfallen. Wieso legen dann Cryptos nicht zu? Die E-Devisen galten bislang als Schutz gegen die Vernichtung der Kaufkraft. Des Rätsels Lösung: In naher Zukunft droht eine heftige Deflation – also der Kollaps von Teilen der Wirtschaft.

Der Konsens unter den meisten Analysten für den amerikanische Consumer Price Index (CPI) im März liegt aktuell bei 8,4 Prozent. Das wäre der höchste Stand seit dem Januar 1982. Damals lag jedoch der Leitzins Fed Funds Rate bei 12 Prozent – verglichen mit nur 0,5 Prozent jetzt. Womit sich zeigt, dass die Federal Reserve einiges nachzuholen hat. Schon wird auf dem Parkett über einen kommenden Zinsschritt von 75 Basispunkten gemunkelt.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Wohl auch wegen drohender Zinsschritte hat BTC in den vergangenen Tagen kräftig nachgegeben. Im Bild der Tageschart mit den Bollinger-Bändern (14). Für Haussiers ist der jüngste Drift gen Süden eine unangenehme Überraschung. Denn am Wochenende hatte die Luna Foundation Guard (LFG), das ist eine Nonprofit-Organisatin aus Singapur, nach eigenen Angaben 173 Millionen Dollar in BTC investiert und für Hoffnung auf Unterstützung gesorgt.

Rezessionsdruck aus der Politik

Andere institutionelle Investoren waren aber nicht in Sicht. Was eben an mehreren ökonomischen und politischen Unsicherheitsfaktoren liege, kommentierte Noelle Acheson, Leiterin des Market-Insight-Teams bei Genesis Global, das ist ein Finanzplattform-Anbieter aus Malta. Die Käufer halten sich also zurück. Außerdem spiele die Stärke des DXY eine Rolle – der „Dixie“ ist der Dollar-Index. Und da haben wir schon ein interessantes Rezessionssignal: Cash is king in der Deflation und gesucht wird dann vor allem der Dollar.

Preisziel 30.000 für BTC

Der „Cointelegraph“ wies zudem auf eine bearishe Wortmeldung von Arthur Hayes hin, das ist der frühere Chef der Trading-Plattform Bitmex. Er vertraut den Notenbanken nicht bei ihren Ankündigungen, die Inflation zu bekämpfen. Dies gelte vor allem für die Federal Reserve. Vielmehr handle es sich um Scheinmanöver, um Politikern gegen wütende Bürger zu helfen. Die Bevölkerung arbeite mehr, könne sich aber immer weniger leisten. Dann das bearishe Preisziel: “By the end of the second quarter in June of this year, I believe Bitcoin and Ether will have tested these levels: Bitcoin: $30,000, Ether: $2,500.”

Lädierte Angebotskette

Das ist also die seltsame Welt heute: Zwar ist das aktuelle Umfeld inflationär und damit eigentlich eine Unterstützung für die Cryptos. Bitcoin können ja nicht beliebig vermehrt werden wie Papiergeld. Und jetzt kommt das große Aber: Für viele Commodities – Öl, Erdgas, Getreide, Metalle – droht de facto ein deflationäres, globales Schock-Event. So warnte die Welthandelsorganisation, der russische Krieg gegen die Ukraine könnte die globale Wirtschaft bis zu 1,3 Prozentpunkte Wachstum kosten. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 nach Modellrechnungen nur noch um 3,1 bis 3,7 Prozent wachsen. Wir ergänzen: Dazu gesellen sich mit neuen Corona-Lockdowns in China weitere Belastungsfaktoren.

Erst Inflation dann Deflation

Die Folge aus alledem: Wenn die Angebotsketten kollabieren und der Wirtschaftsmotor stottert, gehen die Anleger raus aus Assets und hinein in Cash. Die Kurse fallen. Zumal viele Menschen ihren Job verlieren könnten und Reserven brauchen, um über die Runden zu kommen. Inflation ist also die aktuelle Gefahr. Und Deflation das große mittelfristige Risiko. Eins führt meist zum anderen, weil die Menschen bei steigenden Preisen knausern, was letztlich die Industrie trifft. Die Bernstein-Bank behält die Lage für Sie im Blick!

 

 

 

Wichtige Hinweise:

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CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.