Corona-Crash – es ist wohl noch nicht vorbei

Corona Crash

25.02.2020 –Special Report. Nach dem Blutbad vom Montag hoffen einige mutige Bullen, dass die Corona-Panik der letzte heftige Ausverkauf war. Doch inzwischen konzentrieren sich viele Broker auf andere, beunruhigende Wortmeldungen. Die besagen, dass wir erst am Anfang vom Ende stehen. Denn vielleicht ist Covid-19 die gefürchtete Disease X – die globale Superkrankheit, vor der Experten seit langem warnen. Die Folgen für die Börse sind unabsehbar.

Corona gleich Disease-X

Leider kursieren unter Anlegern gerade äußerst beunruhigende Meldungen. So äußerte nach einer Meldung des Blogs „Summit News“, jüngst Marion Koopmans, Professorin für Virologie und Beraterin der World Health Organization, dass Corona die befürchtete Disease X sein könnte, vor der Experten seit Jahren warnen. Der Ausbruch könne genau der Fall werden, auf den sich die globalisierte Gesellschaft vorbereiten müsse.

Experte: Bis zu 70 Prozent der Weltbevölkerung werden infiziert

Und jüngst sagte Marc Lipsitch, Profossor für Epidemologie in Harvard dem „Atlantic“, Corona „will ultimately not be containable” – der Virus könne also nicht eingedämmt werden. In den kommenden Jahren würden sich 40 bis 70 Prozent der Weltbevölkerung mit Covid-19 anstecken. Immerhin gab Lipsitch auch teilweise Entwarnung: Dies bedeute, dass nicht alle Opfer ernsthaft krank würden – viele würden nur milde Fälle der Krankheit oder gar asymptomatische Folgen ausbilden. Doch er sagte auch: Die 100 bis 200 Infizierten in den USA reichten aus, um die Krankheit weiterzuverbreiten.
Diese Mahner sind nicht irgendwelche Verschwörungstheoretiker – sie wissen, wovon sie sprechen. Ergo könnte der wirklich große Crash an der Börse erst noch bevorstehen.

Drohendes Aus für die Weltwirtschaft

Denn in der Realwirtschaft lässt sich die aktuelle Lage so beschreiben: Corona lähmt die Lieferketten. Und deswegen stürzt die Wirtschaft ab. Ganze Städte in China sind abgeriegelt, die Leute bleiben aus Angst zuhause. Foxconn etwa zahlt seinen Arbeitern Sonderprämien, damit sie am Arbeitsplatz erscheinen, um Smartphones für Apple zu fertigen. Doch nur wenige kommen. Wenn sich diese Lage auf USA, Südkorea, Japan, Italien und irgendwann Deutschland ausbreitet, dann steht die Weltwirtschaft still.

Supply Chain Shock

Gerade warnte Goldman Sachs in fein ziselierten Sätzen vor den Folgen eines anhaltenden Stopps in den Lieferketten. Der Supply Chain Effekt verlaufe nicht linear. Falls sich die Fertigungskrise in das zweite Quartal oder darüber hinaus verlängere und erst einmal die Lager leergeräumt seien, werde die Produktion drastisch abstürzen.

Deutlicher wurde schon vor über einer Woche die Rabobank. Demnach gebe es vier Szenarien: The Bad; The Worse; The Ugly; And The Unthinkable. Letzteres, die bislang noch undenkbare Variante, lasse sich so zusammenfassen: Das Virus breitet sich weltweit aus und mutiert. Im Falle einer Pandemie stehe die Welt vor dem Szenario eines dystopischen Hollywood-Streifens. Wir erklären: Eine Dystopie ist eine Erzählung, die ein negatives Zerrbild der zukünftigen Menschheit zeigt. Soll heißen: Zombie-World.

US500Daily

Morgan Stanley warnt vor neuem Ausverkauf

Schon kurzfristig droht an der Börse neues Ungemach. Mitten in das gestrige Blutbad der Bullen hinein warnte Christopher Metli, Executive Director bei der QDS Division von Morgan Stanley vor einem verstärkten Abverkauf. Konkret hieß es aus der Quantitative and Derivative Strategies Group, gestern habe es einen Verkaufsdruck in Höhe von 10 Milliarden Dollar gegeben. Sollte der S&P 500 unter 3.235 Zählern schließen, könnten die Liquidierungen von Positionen durch „systematic and price reactive traders“ in dieser Woche auf 60 Milliarden Dollar anziehen und „generate a self-fulfilling downward move“. Gemeint sind wohl Panikverkäufe und das Reißen von Stopp-Losses. Wir sind gespannt, ob diese Prophezeiung eintritt: Der S&P 500 schloss am gestrigen Montag 3,4 Prozent schwächer bei 3.226 Zählern.

Nur die Volatilität ist garantiert

Unser Fazit: Wir haben seit langem über warnende Stimmen berichtet, wonach die Börse mit ihren immer neuen Allzeithochs die Folgen einer Pandemie für die Weltwirtschaft unterschätzt. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Häufung von Warnungen nicht allmählich auf eine finale Panik hinausläuft. Was für Short-Positionen sprechen würde.

Letztlich wird alles von der Bekämpfung des Virus abhängen. Sollten plötzlich die Infektionsraten sinken oder ein wirksamer Impfstoff schnell zur Verfügung stehen, werden die zertrümmerten Kurse wieder nach oben rauschen. Klar ist nur, dass uns die Volatilität erhalten bleibt. Wir behalten die Angelegenheit für Sie im Blick – und wünschen erfolgreiche Trades!


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