17.08.2022  – Die Wall Street hat sich in den vergangenen Wochen schön erholt. Doch der nächste Abschwung kommt bestimmt. Sagt zumindest einer der präzisesten Analysten an der Börse: Bühne frei für Michael Wilson von Morgan Stanley.

 

Wenn unser Experte Recht hat, dann stehen die US-Aktien vor einem neuen Abschwung. Dabei hat der SPX im Tageschart gerade die 200-Tage-Linie erreicht und die 50er-Linie schon weit hinter sich gelassen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Und damit blicken wir auf die Details von Morgan Stanley. Wilson warnte gerade, dass die seit Juni andauernde Erholung nur eine Pause im Bärenmarkt sei. Bald dürfte es wieder bergab gehen. Die Gründe dafür: steigende Kosten, sinkende Profite, anziehende Zinsen, eine Abschwächung der Wirtschaft.

Q2-Überraschung

Die jüngste Rallye hat übrigens auch Wilson überrascht, der sie mit besser als erwarteten Ergebnissen im zweiten Quartal erklärte. Wir ergänzen: Ein Beispiel dafür lieferte gerade Walmart – der Handelsgigant hob seine nach unten revidierte Gewinnerwartung für das Gesamtjahr von minus 11 bis 13 Prozent auf minus 9 bis 11 Prozent an.

Der Experte erläuterte weiter, der Markt habe auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus durch die Federal Reserve gesetzt und vorab eine Bremse im Tightening eingepreist. Das Problem dabei: Es könne sein, dass die Fed gar keine Pause einlegt. Zudem seien die Bewertungen an der Börse abgekoppelt von der ökonomischen Realität. Der ISM Report On Business Manufacturing and Services weise auf einen kräftigen Abschwung der Wirtschaft hin. Wir ergänzen: Tatsächlich deutet der Markt derzeit schlechte Nachrichten dahin um, dass diese die Fed von weiteren Zinserhöhungen abhalten werden. So geschehen beim scharfen Abwärtstrend im verarbeitenden Gewerbe von New York – hier liefen gerade die schlechtesten Daten seit 2001 ein.

Zu viel falsche Fed-Hoffnung

Wilson fuhr fort, die Inflation gehe aber nicht schnell genug zurück, um die Fed zu einer Pause im Tightening-Zyklus zu bewegen. Der starke Arbeitsmarktbericht im Juli unterstütze diese These. Das Fazit des Experten: „the equity market has already discounted a durable Fed pause, the likelihood of which is low to begin with. That development leaves equity multiples significantly disconnected from fundamentals, which continue to suggest we’re in a late cycle, slowing growth environment.“

1.000 Punkte Abwärtspotenzial

Alles in allem sei der S&P 500 um 750 bis 1.000 Punkte überbewertet. Und was könnte den Markt wieder nach unten drehen lassen? Wilson zufolge dürften dies Enttäuschungen bei den Gewinnen sein. Der Kostendruck bleibe hoch, die Lohnspirale steige und die Nachfrage lasse nach. Es werde nicht mehr lange dauern und eine Welle von Korrekturen bei den Gewinnerwartungen werde einsetzen. Wobei der Markt durchaus noch ein wenig Luft nach oben habe.

Unsere Bottom Line: Wir sind gespannt, ob sich diese Prognosen bewahrheiten. Und verweisen darauf, dass noch eine ganze Reihe von Krisen schwelen, die der Börse zusetzen könnten: Taiwan, Ukraine, Öl- und Gaspreise. Wenn aber die Fed doch das Tightening auf Eis legt und Ruhe in den Konfliktherden herrscht, könnten die Bullen neue Kraft tanken. Ob long oder short – die Bernstein-Bank wünscht viel Erfolg bei Ihren Trades und Investments!

 

 


Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.