Category

Nachrichten

Die große Säuberung

By | Nachrichten | No Comments

27.03.2023  – Die Lage am internationalen Bankenmarkt hat sich offenbar erst einmal beruhigt. Scheinbar. Wir würden uns nicht wundern, wenn dies die Ruhe vor dem wirklich großen Sturm ist.

Der Blick auf den S&P 500 zeigt, dass die Anleger zwischen Hoffen und Bangen schwanken. Der Index – hier der Tageschart – hat sich offenbar stabilisiert.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Allerdings ist es gut möglich, dass wir in eine Welle von Pleiten laufen, in der noch viele kleine, woke Blender-Banken umkippen werden. Und mit dazu gleich viele unglaublich tolle Startups aus dem Hightech- sowie Biotech-Sektor. Soll heißen: Es wird vielleicht erst richtig ungemütlich, bevor es besser wird. Wir könnten vor einer großen Säuberung im Markt stehen. Was versierten Tradern enorme Chancen bringen wird. Wir raten Ihnen, sich die Unternehmen ganz genau anzuschauen und vor allem das Management zu analysieren, um Short-Kandidaten herauszupicken.

Denn im Zuge des jahrelangen Niedrigzinsen flossen die Gelder aus dem Venture-Capital-Sektor in Strömen und niemand schaute so genau hin. Das ändert sich gerade. Um genauer zu verstehen, was wir meinen, sollten Sie sich den Artikel „Habeck und die Scharlatane des großen Versprechens“ auf dem Blog „Publico“ zu Gemüte führen. Das Stück behandelt die arrogante Attitüde der Akademiker-Elite, die frei nach dem Soziologen Helmut Schelsky nicht erfüllbare Heilsversprechen absondert, aber die Arbeit den Normalmenschen überlässt, auf die sie herabschaut.

Get woke – go broke

Brilliant bei „Publico“ ist die Analyse zur gescheiterten Silicon Valley Bank, die Sie so nicht in unseren Mainstream-Medien lesen werden. Bekannt ist, dass die SVB viel Geld in schon länger laufende Anleihen investiert hatte. Deren Kurs fiel, weil Anleger in der Zinswende lieber in neu aufgelegte Bonds einstiegen, die höher rentierten. Da dummerweise gleichzeitig bei höheren Zinsen die Kreditaufnahme bei Hightech-Firmen zurückging, rutschte die SVB in die Schieflage. Und damit wären wir bei den Scharlatanen angelangt: Die Silicon Valley Bank hatte sich laut „Publico“ eine Heilsbringerin namens Jay Ersapah als Risikomanagerin geleistet. Die machte aber ihren Job nicht, sondern kümmerte sich lieber um LGBTQ+-Initiativen, etwa „Lesbian Visibility Days“ oder eine „Trans Awareness Week“. Was ganz toll bei der woken Kundschaft ankam. Aber leider sah die Managerin die eigentlichen finanziellen Risiken eben nicht.

Drohender Energie-Kollaps

Nur nebenbei und um die Referenz zu unserem Umweltminister im Titel zu verstehen: Der Artikel in „Publico“ weist auch auf eine drohende Energie-Lücke hin – die Unternehmensberatung McKinsey sieht für die Bundesrepublik demnach bis 2030 eine Stromlücke von 30 Gigawatt. Konkret: „Wenn der Stromverbrauch steil ansteigt, die letzten Atomkraftwerke demnächst und alle Kohlenmeiler bis 2030 vom Netz müssen und Speicher weitgehend fehlen, mangelt es also in wind- und sonnenarmen Zeiten an einer Strommenge, die der Leistung von 30 kleineren oder 15 Großkraftwerken entspricht.“ Was laut „Publico“ offenbar die Priesterschaft im Umweltministerium nicht interessiert. Und was uns irgendwann zum DAX führen wird, doch nicht heute.

Unser Fazit: Die Marktbereinigung ist wohl noch nicht vorbei. Es kann gut sein, dass Probleme bei kleinen und mittelgroßen Banken und Firmen in den USA und in Europa den Gesamtmarkt in eine Krise stürzen. Das könnte bis zu einem Einfrieren der Kreditvergabe reichen. Oder um es mit Tony Pasquariello, Head of Hedge Funds Sales bei Goldman Sachs, zu sagen: „Nothing has gone as planned: more things will beak and a credit crunch is coming.“ Und sein konkreter Rat in Bezug auf den S&P 500: „I now worry a lot more about the downside tail than the upside tail — don’t mess with the flow of credit — so I’d be a seller of strength on a move back above 4000.“ In diesem Sinne: Die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Einladung zum Big Short

By | Nachrichten | No Comments

23.03.2023  – Sie hat es wieder getan, aber nur ein wenig. Die Federal Reserve hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht. Und das trotz der schwelenden Bankenkrise. Der Markt nahm es zunächst positiv auf. Doch dann trat US-Finanzministerin Janet Yellen im Kongress an das Mikrofon. Und gab die Aktien kleiner US-Banken quasi zum Abschuss frei.

Die Fed hat gestern die Federal Funds Rate um 25 Basispunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben. So weit, so erwartbar. Außerdem wurde die frühere Aussage kassiert, wonach „ongoing increases in the target range will be appropriate“. Allerdings äußerte die Notenbank, „some additional policy firming may be appropriate“. Der Markt nahm es zunächst gelassen auf, dann ging es gen Süden. Sehr schön erkennen Sie die Reaktion im 30-Minuten-Chart des S&P 500.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Doch diesmal war es gar nicht Jerome Powell, der den Anlegern einen Schreck einjagte. Sondern Janet Yellen.

US-Finanzministerin kappt die Kurse

Mark Cudmore von der Nachrichtenagentur Bloomberg kommentierte, Yellen sei „to blame for the stock slump“. Die Aktienkurse seien eine Minute abgetaucht, nachdem die Politikerin angefangen habe zu sprechen. Konkret: Der S&P 500 habe rund 1 Prozent in den ersten 47 Minuten nach der Fed-Entscheidung zugelegt. Und der Index habe noch 0,6 Prozent in den ersten 17 Minuten der Pressekonferenz von Jerome Powell im Plus gelegen. Doch genau ab 14.47 Uhr Ostküsten-Zeit habe Yellen vor dem US-Senat gesprochen. Und in den folgenden 72 Minuten sei der SPX um rund 2,5 Prozent abgerutscht.

Keine Garantie für Bankkonten

Bloomberg-Kollege Mark Cranfield stieß ins selbe Horn: Yellen habe es abgelehnt, eine Garantie für die Einlagen der Sparer abzugeben, ohne mit den Parlamentarierern zusammen zu arbeiten. Und das sei eine Einladung zum Shorten der Bankaktien gewesen. Konkret urteilte Cranfield: „to an aggressive trader this sounds like an invitation to keep shorting bank stocks — at least until the tone changes into broader support and is less focused on specific bank situations.“ Cranfield warnte, dass US-Finanzaktien wohl derzeit die verwundbarsten Assets seien.

Startschuss für den neuen Bankrun?

US-Starinvestor Bill Ackman wurde noch deutlicher: De facto habe Yellen den Startschuss für einen neuen Bankrun im Sektor kleiner und mittlerer Banken abgefeuert.  Konkret twitterte der Chef des Hedge Fonds  Pershing Square Capital Management: „This afternoon, @SecYellen walked back yesterday’s implicit support for small banks and depositors, while making it explicit that systemwide deposit guarantees were not being considered. (…) I would be surprised if deposit outflows don’t accelerate effective immediately.“ Wir ergänzen warnend: Möglicherweise ist Ackman längst auf der Short-Seite engagiert und will nun eine Krise herbeireden.

Doch auch das Finanzblog ZeroHedge brachte es bitterböse auf den Punkt: „the Treasury Secretary, with all the grace of a senile 76-year-old elephant in a China market, uttered the phrase ‚not considering broad increase in deposit insurance‘.“ Dazu noch eine interessante Fußnote: JPMorgan geht davon aus, dass schon 1,1 Billionen Dollar an Assets von den Kunden verwundbarer Banken abgezogen wurden. Wir sind gespannt, ob jetzt der neue Big Short einsetzt. Und ob die nächste Bank bald umkippt. Wie gut, dass Sie mit CFD auch auf der Short-Seite Geld verdienen können. Die Bernstein Bank wünscht Tradern und Investoren viel Erfolg!

 

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Ein überraschender Krisengewinner

By | Nachrichten | No Comments

22.03.2023  – Ausgerechnet die Cyber-Währung Bitcoin hat sich zuletzt als sicherer Hafen gemausert. Der Grund: Wenn die eigene Bank wackelt oder wenn nur der Verdacht darüber besteht, dann brauchen Anleger einen Platz, um ihr Kapital zu parken. Beispielsweise Server im Web. Wobei dahingestellt ist, dass die wirklich sicher sind. Aber egal: Nur weg von der eigenen Bank. Wir fragen uns vor dem anstehenden Zinsentscheid der Federal Reserve, ob dieser Trend anhält.

Hübsche Aufholjagd bei Bitcoin, hier der Vier-Stunden-Chart. Ein wenig überraschend ist das schon, denn es war ja die Crypto-Bank Silvergate Capital, die als erster Stein im Banken-Domino fiel. Eine ähnliche kleine Hausse sahen wir zuletzt bei Gold, wobei der Goldpreis aber gerade wieder zurückgesetzt hat. Wir fragen uns, ob bei BTCUSD ebenfalls ein Rücksetzer ansteht, sobald die Krise bereinigt ist. Falls sie bereinigt wird

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Derweil beruhigt sich offenbar die Lage bei den US-Banken – tatsächlich sahen wir auch bei den europäischen Pendants zuletzt eine kleine Rallye. Was daran liegt, dass die Notenbanken und auch die Branche selbst eingegriffen haben, wir haben an dieser Stelle darüber berichtet.

Zinsentscheid der Fed

Jetzt sind wieder alle Augen auf die Federal Reserve gerichtet. Das Blog Newsquawk kommentierte, der Markt sehe noch immer eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten. Allerdings gebe es mit der First Republic Bank einen weiteren Problemfall, große US-Banken arbeiten derzeit wohl an einer Übernahme. Bloomberg kommentierte, eigentlich müsse die Fed an ihrem Zinsschritt von 50 Basispunkten festhalten. Doch das wäre aktuell eine echte Überraschung für den Markt – und genau das brauche derzeit niemand.

Drohende Todesspirale

Wie es aussieht, sitzt die Federal Reserve vor dem anstehenden Zinsentscheid in der Falle. Das Finanzblog „Substack“ konstatierte gerade eine „Economic Death Spiral“ – also eine ökonomische Todesspirale. Denn entweder die Notenbank erhöhe die Zinsen, um die Inflation einzudämmen und um die Verbraucher zu entlasten. Oder aber sie rette den Finanzmarkt mit billigem Geld.

„Substack“ wörtlich: „The current banking crisis is triggering more stock buybacks, and a return to Quantitative Easing with the bank bailouts, including plans to inject another $2 Trillion into the banking system, on top of the $300 billion increase in the Fed’s Balance Sheet, in just the last week.“ Dadurch sorge ein neues Qantitative Easing leider für eine hohe Inflation – aber die Wirtschaft sei abhängig vom „Kokain“ des billigen Geldes. Substack weiter: „Now the Fed is trapped with two bad options, raise rates or pivot, both of which will lead to inevitable economic doom.“ Wobei der „pivot“ den Wendepunkt beim Zinsanstieg bedeutet.

In diesem Sinne: Klar ist, dass nichts klar ist. Falls die Fed an ihrem Tightening festhält, könnte dies einerseits als Dummheit gewertet werden; oder als Signal dafür, dass sie souverän alles im Griff hat und dass die Krise passé ist. Falls jedoch die Fed eine Zinspause einlegt, könnte diese neue Liquidität gefeiert werden. Oder eine Panik auslösen, weil die Sache im Bankensektor ja vielleicht doch viel schlimmer ist als bislang bekannt. Und dann dürften sichere Häfen wieder gefragt sein. Fest steht nur, dass in turbulente Zeiten die Vola anzieht. Was Chancen für Trader bringt. Ob long oder short – wir wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

 

______________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Notenbanken greifen ein

By | Nachrichten | No Comments

20.03.2023  – Sind das jetzt die Feuerschneisen, welche die Ausbreitung des Flächenbrandes stoppen? Die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank sowie weitere vier große Zentralbanken verstärken die Versorgung der Banken mit Liquidität. Wir sind gespannt, ob die Anleger dies als Beruhigung aufnehmen, oder ob sie die Aktion als ein Zeichen von Panik werten. Außerdem wird die UBS die Credit Suisse kaufen.

Die jüngsten Ereignisse haben beispielsweise bei der PKO Bank Polski noch keine positive Auswirkung gehabt, hier der Vier-Stunden-Chart. Der Abverkauf ist erstaunlich, denn zum einen ist die Bank eigentlich eine Sparkasse mit hunderten von Filialen und vielen soliden Arbeitnehmern als Kunden. So lautet auch der Name: Powszechna Kasa Oszczędności Bank Państwowy („Allgemeine Sparkasse – Staatsbank“). Also wohl nur wenige riskante Kredite. Merke: Die umgekippten Regionalbanken in den USA waren stark im Crypto-Geschäft sowie bei Biotech- oder Hightech-Startups engagiert. Außerdem ist die größte Bank Polens zu rund einem Drittel in Staatsbesitz. Und eine größere Sicherheit können sich Sparer kaum wünschen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Doch in diesen Zeiten werden Fakten gerne ausgeblendet. Und in der Krise fällt der Wasserstand für alle. Ergo müssen Währungshüter schnell handeln. Wie vorige Woche vorhergesagt, haben sich die Herren des Geldes jetzt zum Eingreifen entschlossen. Sechs große Notenbanken verstärken die Versorgung mit Greenbacks: Ab sofort wird es tägliche Dollar-Swaps geben statt wie bisher wöchentlich. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden. Dies teilten gestern Abend neben der Fed und der EZB die Notenbanken von Kanada, Großbritannien, Japan und der Schweiz  mit.

Das ganze Programm der Finanz-Kavallerie

Das Finanzblog „ZeroHedge“ kommentierte, die Fed sei in Panik geraten. Jetzt, da die Swap-Linien wieder geöffnet wurden, werde der Rest der Kavallerie folgen: Zinssenkungen, Quantitative Easing, und ein Anheben des Inflationszieles von 2 auf 3 Prozent. Der Markt sei zurück im Modus der Liquiditätseinspeisung – die Fed habe sich dazu entschieden, das Vertrauen in die Banken wieder her zustellen. Allerdings sei das Vertrauen in den Kampf gegen die Inflation zerstört.

UBS schluckt Credit Suisse

Derweil wird die Schweizer Großbank UBS die gescheiterte Konkurrentin Credit Suisse für 3 Milliarden Franken übernehmen. Die Schweizer Nationalbank sichert die Übernahme mit bis zu 100 Milliarden Franken ab. Dies ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise 2008. Wir meinen: Vermutlich werden wir weitere Aufkäufe im Sektor sehen.

Unser Fazit: Wir sind nicht sicher, ob die Anleger von all diesen Schritten schon überzeugt sind. Vermutlich sind Swap-Linien für viele zu abstrakt. Vielleicht werden die Bullen erst dann wieder zugreifen, wenn die letzten schwachen Banken verschwunden sind. Vermutlich wird erst eine offizielle Abkehr vom Zyklus des Tightening in den USA und in Europa die Angst beseitigen. Wir können uns auch gut einen Einstieg des Staates bei wankenden Geschäftsbanken vorstellen. Und dann sind viele stabile Institute, deren Aktienkurs in der Sippenhaft nach unten geprügelt wurde, auf einmal wieder wahnsinnig attraktive Kaufgelegenheit. Ob long oder short – wir wünschen gute Nerven und erfolgreiche Trades in diesen interessanten Zeiten!

 

_________________________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die EZB ist Nebensache

By | Nachrichten | No Comments

17.03.2023  – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins noch einmal erhöht. Doch den Markt kümmert das aktuell eher wenig. Denn auch bei den Forex-Tradern ist derzeit das Hin und Her in der Bankenkrise Thema Nummer eins.

Gestern war es soweit: Die EZB hat den Leitzins für den Euroraum erneut um 50 Basispunkte auf 3,5 Prozent angehoben. Seit dem vergangenen Juli hat die Notenbank damit in sechs Schritten um 350 Basispunkte erhöht. Der Grund ist die grassierende Inflation: Im Februar lag die Teuerung nach einer Schätzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 8,5 Prozent. Dabei ist die Geldpolitik aktuell nur die Begleitmusik in der Finanzkrise 2.0. Die EZB betonte: „Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig: Kapital- und Liquiditätspositionen sind solide.“ Na dann….

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Wie sehr die Nervosität im Bankenmarkt den Wechselkurs beeinflusst, erkennen Sie im Vier-Stunden-Chart von EURUSD. Silicon Valley Bank, Signature Bank und vor allem die Credit Suisse sorgten für ein wildes Auf und Ab. Flucht in sichere US-Staatsanleihen versus neue Risikofreude und kurze Erholung an den europäischen Börsen. Sie können es sich aussuchen, nach welcher Schlagzeile die Forex-Profis die Positionen wechselten. Jedenfalls bringt die Vola für versierte Trader einige Chancen mit sich.

Anspannung bei den Banken

Wie es aussieht, hat sich die Lage in den USA zuletzt entspannt. Oder doch nicht? Gestern entschlossen sich die größten US-Banken zu einer Rettungsaktion für das nächste wankende regionale Institut, die First Republic Bank. So wollen Bank of America, Citigroup, JPMorgan Chase, Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanley, BNY-Mellon, PNC Bank, State Street, Truist and U.S. Bank insgesamt 30 Milliarden Dollar locker machen. Die Frage ist nun, ob mit einer Entspannung in der aktuellen amerikanischen Bankenkrise die Fed nicht doch ihr Tightening fortsetzt, was den Dollar stärken würde.

Größere Kreditklemme als 2008

Allerdings lief zuletzt offenbar ein ziemlicher Bankrun bei vielen US-Banken, die Institute brauchen frisches Geld; was gegen höhere Zinsen spricht. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat einen Blick auf die Notmaßnahmen der Fed geworfen: „Von der US-Notenbank veröffentlichte Daten zeigten für die Woche bis 15. März eine Kreditaufnahme im Volumen von 152,85 Milliarden Dollar über das Diskontfenster, die traditionelle Liquiditätsreserve für Banken. Der Rekordwert steht einem Volumen von 4,58 Milliarden Dollar in der Vorwoche gegenüber. Das vorherige Allzeithoch aus der Finanzkrise 2008 lag bei 111 Milliarden Dollar.“

Muss also die Fed eine Pause im Tightening einlegen? Das Dilemma dabei: Wenn die US-Notenbank dies eingesteht, könnte der Markt das als Paniksignal interpretieren – wie schlimm ist die Lage wirklich?

Unser Fazit: Die wichtigste Frage für Forex-Trader ist aktuell die, ob weitere Geschäftsbanken wackeln. Falls größere, systemrelevante Adressen umkippen, dürften Anleger weltweit ihr Geld in US-Bonds in Sicherheit bringen. Was den Dollar festigen dürfte. Allerdings kann dann die Fed schwerlich die Zinsen erhöhen, sie müsste wohl sogar mit einem neuen Quantitative Easing antworten. Falls sich die Lage beruhigt, wird Geld aus US-Bonds zurück in Aktien überall in der Welt fließen, was den Greenback tendenziell schwächen dürfte. Behalten Sie also die Realtime-News im Auge – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

 

__________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Der nächste Schlag

By | Nachrichten | No Comments

16.03.2023  – Das sind wahrlich interessante Zeiten für Trader: Die Credit Suisse wankt und die Börsen der Welt zittern. Ist das jetzt eine natürliche Marktbereinigung oder eine Systemkrise? Die Gefahr eines globalen Bankrun wächst. Womit sich wiederum die Long-Chancen für eine große Rettungsaktion erhöhen.

Anleger, die in der Schweizer Großbank investiert sind, schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Sagen Sie nicht, Sie hätten davon nichts gewusst: Wir hatten an dieser Stelle schon im vorigen Oktober die Angelegenheit unter dem Titel „Omen aus der Schweiz“ behandelt. Jedenfalls hat der drohende Kollaps der Credit Suisse auch den deutschen Konkurrenten zugesetzt. Hier der Vier-Stunden-Chart der Commerzbank.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die jüngsten Schockwellen wurden ausgelöst durch eine unvorsichtige Aussage von Ammar Abdul Wahed Al Khudairym, das ist der Chairman der Saudi National Bank. Er schloss in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg TV zusätzliche finanzielle Unterstützung kategorisch aus. Die arabische Bank ist Großaktionär der Credit Suisse. Und leider hat die Schweizer Großbank im vergangenen Jahr einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken und massive Abzüge von Kundenvermögen in Höhe von 123 Milliarden gemeldet.

Rettungsleine von der SNB

Vertrauenskrise plus stümperhafte PR – da ist der Absturz vorprogrammiert. Angedeutet hatte sich das Desaster am Dienstag, als die Credit Suisse ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2022 veröffentlicht und darin Fehler eingeräumt hatte. Doch vielleicht wird da Haus ja noch gerettet: Laut Meldungen der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP wird die Credit Suisse bei der Schweizerischen Nationalbank bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken aufnehmen.

Der drohende Flächenbrand

Long oder short bei der Credit Suisse ist eine Seite der Medaille. Die große Gefahr ist ein Flächenbrand im Bankensystem. Erst der Kollaps von amerikanischen Regionalbanken. Jetzt die Krise in Europa, die doch sehr nach 2008 aussieht. Immerhin ist die Credit Suisse die erste global systemrelevante Bank seit der Finanzkrise, die Staatsgeld erhält, um zu überleben. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Falls jetzt überall auf der Welt die Anleger auf Nummer sicher gehen und ihre Konten räumen, können Banken noch so gesund sein – dann wird es übel enden. Wenn Cash King ist, steht der Bankrun bevor. Dann werden die Börsen weiter abstürzen. Solange, bis die großen Notenbanken der Welt in einer konzertierten Aktion einschreiten.

Auf die Zentralbanken kommt es an

Tatsächlich kommt es jetzt auch auf die weitere Zinspolitik an. Das tiefere Problem ist der kalte Entzug bei den Geschäftsbanken: Nach rund einer Dekade an billigem Geld mit Nullzins auch für die schlechtesten Häuser sind die Zinsen rapide gestiegen. Und damit ist Können im Management gefragt, um Rendite zu erzielen. Womit nur die Besten überleben werden. Anders ausgedrückt: Bisher gingen auch kleine Startups ohne Umsatz oder Gewinn zu den Banken, um sich günstig zu finanzieren. Jetzt bleiben sie weg und die Institute müssen sich nach neuen Geldquellen umschauen. Womit wir bei den Chancen für Trader wären: Die Volatilität dürfte in den kommenden Tagen heftig zunehmen. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

__________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die Lehren aus dem SVB-Desaster

By | Nachrichten | No Comments

15.03.2023  – Der Finanzkollaps scheint erst einmal abgewendet. Soweit der Konsens an der Wall Street – die Kurse stabilisieren sich, viel Geld flieht aus kleinen, regionalen Banken in große Institute. Wer allerdings hinter die Kulissen blickt, erhält den Eindruck dass der große Crash nur aufgeschoben ist.

Atempause nach turbulenten Tagen. Die Börse atmet durch, große Bankaktien zeigen Zeichen einer Erholung. Hier noch einmal stellvertretend für andere Institute der Stundenchart von JPMorgan.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Eine erste Lehre: Die Federal Reserve geht möglicherweise das Tightening nicht mehr so scharf an. Das würde bedeuten: Pause bei den Zinserhöhungen, vielleicht sogar ein Zurückdrehen des Zyklus. Neben Goldman Sachs geht auch Barclays inzwischen davon aus, dass die Fed in der kommenden Woche die Zinsen nicht erhöhen wird. Was die Börse freuen dürfte, vor allem die Nasdaq. Nächste Woche wissen wir mehr.

Das Anleihen-Risiko

Allerdings würde ein neues Quantitative Easing das laufende Problem der Fehlallokation von Ressourcen nicht lösen. Denn die Silicon Valley Bank ist in die Pleite gerutscht, weil sie den Anlegern höhere Zinsen für ihre Einlagen versprochen hat – die Überrendite musste aber erst einmal erwirtschaftet werden. Wie es aussieht, schaufelte die SVB viel kurzfristig abziehbares Kundengeld in langlaufende Anleihen von Firmen und Staaten, Fristentransformation nennt sich das, wie uns „Tichy’s Einblick“ erklärt. Das ging lange gut, weil selbst unfähige Zombie-Banken im Nullzins noch Geld verdienen konnten. Langlaufende Bonds verloren allerdings wegen der steigenden Zinsen in den vergangenen Wochen rapide an Wert. Das Ergebnis war bei der SVB der Verlust von rund 1,8 Milliarden Dollar bei Bonds.

Sie schliefen tief und fest

Vermutlich stehen wir vor einer schärferen Banken-Regulierung. Wobei wir uns fragen, wo denn die Aufseher bislang waren und warum sie auch bei der Signature Bank tief und fest schliefen. Und das bringt uns zum Problem des politischen Hofschranzentums in der Wirtschaft. Schon wettern die Republikaner, mit der Einlagen-Garantie für die Konten habe der Staat auf Kosten der Steuerzahler vor allem die Kulturschickeria an der Ost- und Westküste gerettet. Leider ist da etwas dran.

Wo sind die Profis?

So hat die konservative „New York Post“ mal nachgebohrt, wer so alles im Verwaltungsrat der Silicon Valley Bank tätig waren. Wir sehen viele woke Unterstützer der Democrats, die wenig bis keine Ahnung hatten vom Bankengeschäft. Beispiele gefällig: Kate Mitchell, ist eine Startup-Veteranin, die Scale Venture Partners mitgegründet hat. Sie hat sich stets sehr um Diversity bemüht. Als Hillary Clinton 2016 gegen Donald Trump verlor, musste sie erstmal in einen Shinto-Tempel, um sich zu erholen. Board-Member Elizabeth “Busy” Burr ist auch Interim-CEO bei RiteAid, das ist eine Online-Apotheke und Drogerie. Außerdem setzt sie auf Improvisationstheater.

Ebenfalls im SVB-Verwaltungsrat: Garen K. Staglin, Besitzer des Weingutes Staglin Family Vineyard. Und ein guter Nachbar des Weingutes Napa Valley, das der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und ihrem Ehemann gehört. Weiter mit dabei im SVB-Board: Mary J. Miller, ehemalige Unter-Staatssekretärin im Treasury Department unter Barack Obama. Sowie gescheiterte Bürgermeister-Kandidatin in Baltimore. Immerhin arbeitete sie lange bei der Investment-Firma T. Rowe Price. Laut „New York Post“ war Tom King im Aufsichtsgremium der einzige Profi im großen Bankengeschäft. Er diente 35 Jahre in der Branche, unter anderem bei der Citigroup und Barclays.

Blicken wir noch kurz auf die Signature Bank: Laut „New York Post“ war deren Chairman Scott Shay im vorigen Oktober ein Co-Gastgeber des Seminars “Know Your Pronouns”. Statt „he“ oder „she“ sollten die Teilnehmer lernen, “Ze” und “Hir” zu verwenden.

Pest oder Cholera

Das Fazit aus alledem: Die Wurzeln der Krise sind nicht ausgerissen. Und die Fed hat weiter die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder sie senkt den Zins wieder und rettet damit kleine Spezialbanken mit unfähigem Personal – und verhindert so eine breite Bankenpanik. Damit riskiert die Fed allerdings eine massive Inflation. Was wiederum zu einer Wirtschaftskrise führen könnte.

Oder aber die Fed erhöht die Zinsen. Und schwache Banken sowie große Teile der Branchen, die von ihnen mit Geld gefüttert werden – Crypto, Biotech, Hightech – springen über die Klinge. Dann waren die vergangenen Tage nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt. Systemrelevante Banken, die „too big to fail“ sind, dürften profitieren. Doch welche wären das genau? Fest steht, dass die Vola versierten Tradern gute Rendite verspricht. Wir sind gespannt, wie es weitergeht – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

_____________________________________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Schockwellen

By | Nachrichten | No Comments

13.03.2023  – Die Silicon Valley Bank ist Geschichte – der größte Bankenkollaps seit Lehman Brothers 2008 könnte verheerende Folgen für den globalen Finanzmarkt haben. Denn wie bei der Druckwelle nach einer Explosion arbeitet sich jetzt die Krise voran. Allerdings scheint die Politik entschlossen gegenzusteuern.

Bei den Banken war zuletzt die Sorge vor einer Ansteckung mit Händen zu greifen. Stellvertretend für viele andere Institute zeigen wir Ihnen hier den Stundenchart der Deutschen Bank. Falls eine Panik ausbricht, sind Banken – und nicht nur die – Short-Kandidaten. Falls sich die Lage beruhigt, dürften wir eine kräftige Erholung sehen. Denn Gaps warten nur darauf, geschlossen zu werden. Vor allem, falls die Federal Reserve von ihrem Tightening abrückt, um die Banken zu stützen. Schon erwartet Goldman Sachs, dass die US-Notenbank den eigentlich für März geplanten Zinsschritt abbläst. Behalten Sie also die Realtime-News im Auge!

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Die SVB ist vorige Woche in Windeseile kollabiert, an nur einem Tag zogen Kunden 42 Milliarden Dollar ab. Die Bank nahm immerhin Rang 16 in der amerikanischen Branche ein. Vermutlich wurde die SVB ein Opfer der Zinserhöhungen der Fed und konnte Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Die Finanzaufsicht Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) schloss am Freitag das Institut. Die Bank von England teilte am Freitag mit, sie werden den britischen Arm der SVB in ein Insolvenzverfahren überführen. In Deutschland hat die SVB keine Tochter und nur eine kleine Zweigstelle. Die Bafin meldete am Freitag, sie habe die aktuellen Entwicklungen im Blick.

Die nächste Bank schließt

Schnell beeilten sich Analysten zu versichern, dass die SVB doch ein sehr spezielles Geschäftsmodell mit Startups verfolgt habe. Die Gefahr einer Ansteckung bestehe nicht. Allerdings wurde am Sonntag auch die Signature Bank in New York von der staatlichen Zulassungsbehörde geschlossen. Die Bank war ebenfalls ein Exot und stark im Geschäft mit Krypto-Währungen engagiert. Nun haben auch dort Kunden im großen Stil ihre Gelder abgezogen. Zuvor war schon die im gleichen Geschäft aktive Silvergate Capital kollabiert.

Nur 48 Stunden

Star-Investor Bill Ackman, Chef des Hedge Fonds Pershing Square Capital Management, urteilte am Samstag, die Behörden hätten nur 48 Stunden Zeit, um eine Panik abzuwenden. Falls nicht, sagte er einen Bankrun bei kleinen, nicht systemrelevanten Banken voraus. Konkret: „By allowing @SVB_Financial to fail without protecting all depositors, the world has woken up to what an uninsured deposit is – an unsecured illiquid claim on a failed bank.“

Hier kommt die Kavallerie

Offensichtlich hat die Politik die Gefahr erkannt. US-Finanzministerin Janet Yellen, Fed-Chef Jerome Powell und die FDIC erklärten am Sonntagabend, alle Einleger würden vollständig geschützt und könnten auf ihr gesamtes Geld zugreifen. Eigentlich sind Einlagen nur bis zu 250.000 Dollar über den Einlagensicherungsfonds FDIC versichert. Doch ein neues Instrument namens Bank Term Funding Program (BTFB), das am Sonntagabend vorgestellt wurde, soll nun greifen. Es ist bei der Fed angesiedelt und stellt die Mittel dafür bereit, dass die Kunden von SVB und Signature am heutigen Montag ihr Geld abheben können. Und auch Kunden von potenziell weiter wankenden Banken sollen geschützt werden. Außerdem hofft der FDIC, einen Käufer für die SVB zu finden.

Unser Fazit: Sichern Sie sich ab, rechnen Sie mit dem Unmöglichen. Bald wissen wir mehr: Die Federal Reserve kündigte für den heutigen Montag eine Sondersitzung ihres Gouverneursrats an. Die Lage bringt wegen der zu erwartenden hohen Ausschläge am Markt enorme Chancen für Trader. Die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg und gute Nerven!

_____________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bankenpanik

By | Nachrichten | No Comments

10.03.2023  – Die SVB Financial Group braucht dringend Geld. Die geplante Kapitalerhöhung schickte die Aktie um rund 60 Prozent in die Tiefe. Jetzt geht die Ansteckungsgefahr um: Denn die SVB ist stark im Geschäft mit kleinen und mittleren Tech- und Biotech-Firmen im Silicon Valley engagiert. Läuft hinter den Kulissen etwa eine große Krise in diesen Branchen? Und wie steht es um die anderen Banken? Die Angst wächst. Wo doch gerade eben die auf Cyber Currencies spezialisierte Silvergate Capital verendet ist.

Goldman Sachs kommentierte, Hedge Fonds hätten eine Short-Attacke auf die Finanzbranche gestartet. Der Sektor rutschte gestern so stark ab wie seit rund drei Jahren nicht mehr: Der KBW Bank Index verlor 7,7 Prozent, das ist der größte Verlust seit dem Juni 2020. Der Indikator der Investmentbank Keefe, Bruyette and Woods misst die Performance von 24 Bankaktien. Bank of America, Wells Fargo oder JPMorgan Chase beispielsweise verloren kräftig. Die Aktie von JPM sehen Sie hier im Vier-Stunden-Chart.

Das war der Auslöser für den Kursrutsch: SVB Financial meldete für das erste Quartal ein  Milliarden-Minus. Das Institut musste sein Anleihen-Portfolio von 21,5 Milliarden Dollar mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar verkaufen und braucht jetzt frisches Geld. SVB will daher eine Kapitalspritze von 2,25 Milliarden Dollar, um den aktuellen Cash Burn zu überleben. Konzernchef Gregory Becker musste am Telefon die Nerven der Kunden beruhigen. Doch Branchengrößen aus der Venture-Capital-Szene wie der Founders Fund von Peter Thiel riefen dazu auf, das eigene Geld wegen Insolvenzgefahr abzuziehen. Hedge-Fondsmanager Bill Ackman twitterte, Washington müsse über einen Bailout nachdenken, um die Gelder der Anleger zu retten. Das klang doch sehr nach der Finanzkrise 2008…

Höhere Zinsen stoppen Startups

Wie es aussieht, machen sich die höheren Zinsen im Geschäft mit Wachstumsfirmen drastisch bemerkbar. Die oben erwähnten Tech- und Biotech-Firmen beispielsweise erzielen häufig noch keine Gewinne und leben auf Pump – im Zuge des Tightening müssen sie höhere Kosten für die Kreditaufnahme stemmen, sie fahren daher offenbar die Aufnahme neuer Darlehen zurück. Was Banken das Geschäft verdirbt, aber auch die Existenz der Hightech-Firmen gefährdet; sowie eine Bereinigung in den Branchen nach sich ziehen dürfte plus Entlassungen – und für Trader Short-Chancen beim Nasdaq zur Folge hat.

Und noch eine schlechte Nachricht aus dem Finanzsektor sorgte für Nervenflattern: Die Krise im Markt für Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether hat Silvergate Capital endgültig dahingerafft. Die Kryptobank gab bekannt, sie werde ihren Betrieb einstellen und die eigene Abwicklung einleiten. Die Papiere von Silvergate Capital brachen außerhalb der großen Indizes um rund ein Fünftel ein.

Was tut die Fed?

Bullishe Anleger hoffen auf Entspannung an der Zinsfront: Gerade liefen die Zahlen ein für die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator für den Jobmarkt; diese waren überraschend stark gestiegen. Was Spekulationen ausgelöst hatte, dass die Federal Reserve den Kampf gegen die hohe Inflation eventuell nicht ganz so gnadenlos führen könnte. Weil höhere Zinsen eben die Konjunktur abwürgen.

Heute steht der Arbeitsmarktbericht für Februar an, wenn Sie diese Zeilen lesen, dann wissen Sie vielleicht schon mehr. Analysten erwarten erneut einen deutlichen Stellenaufbau und eine Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit mehr als 50 Jahren. Auch die Lohnentwicklung dürfte genau beobachtet werden. Falls die Zahlen so stark ausfallen wie prognostiziert, dürfte die Notenbank keinen Grund zur Zurückhaltung bei weiteren Zinserhöhungen sehen. Allerdings wird sich die Fed die Entwicklung bei den Banken genau anschauen. Wir sind gespannt und halten Sie auf dem Laufenden – die Bernstein Bank wünscht viel Erfolg!

___________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

In aller Stille

By | Nachrichten | No Comments

09.03.2023  – Meistens werden die Gründe für eine Preisbewegung erst hinterher klar. Vor allem in relativ kleinen Märkten wie Gold. Gerade wurde ein Fakt bekannt, der in den Mainstream-Medien weitgehend untergegangen ist: Singapur hat im Januar emsig Gold gekauft. Dieser den Preis stützende Sonderfaktor ist nun erst einmal verpufft. Zudem bremsen die höheren Zinsen den Goldpreis aus.

Blicken wir zunächst auf den Tageschart. Die Analysten von „FXStreet“ kommentierten, bearishe Trader müssten auf einen nachhaltigen Bruch der runden Marke von 1.800 Dollar warten. Wir ergänzen: Darunter liegt der gleitende 100-Tage-Durchschnitt als Unterstützung – das ist die Linie unten. Eine Short-Covering-Rally kann laut „FXStreet“ den Goldpreis bis zum Monatshoch bei 1.858 führen. Der gleitende 50-Tage-Durchschnitt bei 1.869 könne jedoch die Aufwärtsbewegung stoppen.

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Und damit wieder zu den fundamentalen Fakten. Das Gold-Blog „BullionStar“ hat aufgepasst: Die Monetary Authority of Singapore (MAS) ist als Käufer in den Markt zurückgekehrt – und hat alleine im Januar 44,6 Tonnen Gold gekauft. Die Bestände stiegen von 153,8 auf 198,4 Tonnen. Ein nettes Plus von rund einem Drittel also. Der Zukauf war der zweitgrößte monatliche Deal überhaupt, nur 1968 hatte sich Singapur mit 100 Tonnen mehr gelbes Metall aus Südafrika geholt. Der Einkauf lief in aller Stille ab, lediglich auf der Website der MAS wurden laut „BullionStar“ die Zahlen aktualisiert.

Währungshüter setzen auf Gold

Interessant ist dieser Fakt, weil damit eine weitere Zentralbank auf Edelmetall setzt. Wie wir an dieser Stelle schon berichtet haben, kauften im vorigen Jahr auch China, Russland und die Türkei fleißig zu. Womit wir ein weiteres Indiz dafür haben, dass die Zentralbanken der Welt entweder an eine anhaltende Inflation glauben und sich mit Edelmetall gegen den Wertverfall des Papiergeldes absichern wollen. Oder die Währungshüter erwarten einen deflationären Crash, bei dem ebenfalls Gold ein sicherer Hafen wäre. Jedenfalls zeigt uns der Zukauf, dass Gold eine langfristige Wette für die Notenbanken ist.

Höhere Zinsen bremsen

Natürlich gibt es auch noch einen bearishen Faktor, der Gold bremst: Die Zinsen steigen überall. Vor allem die Federal Reserve prescht hier vor. Edelmetall wirft keine Zinsen ab und kostet auch noch – Gebühren für die Einlagerung bei der Bank oder für den Einbau eines Safes zuhause. Wir sind gespannt, welcher Faktor am Markt überwiegt. Ob long oder short – die Bernstein Bank wünscht erfolgreiche Trades und Investments!

____________________________________________________________________________________

Wichtige Hinweise:

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie alle korrelierenden Risiken vollständig verstanden haben. Lassen Sie sich gegebenenfalls von unabhängiger Seite beraten. CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.